Randocabo / Eléonore Petit, Joël & William Percheron
Wandern mit Hund auf der Via Alpina


„Das Wandern mit Hund wie das Canicross (Geländelauf im Team Mensch und Hund, die mit einer dehnbaren Leine verbunden sind) sind Formen des sanften Tourismus, wenn bestimmte Vorkehrungen getroffen werden, damit Fauna, Flora und andere Menschen nicht gestört werden. In 26% der europäischen Haushalte lebt ein Hund, so dass es sich um eine große Gruppe von Interessenten handelt, die aber nur selten als eigene Zielgruppe für Informationen über das Wandern gesehen wird.

Ausgehend vom Blauen Weg der Via Alpina wollen wir versuchen eigene Wege für Wanderungen mit Hunden zu entwickeln. Wir werden auf die möglichen Varianten hinweisen, um Gebiete umzugehen, in denen Hunde verboten sind, wie beispielsweise den Nationalpark Gran Paradiso. Wir werden alle relevanten Informationen über die örtlichen Gegebenheiten sammeln (z.B. Vorhandensein von Wasser, besondere Schwierigkeiten). Außerdem werden wir Informationsblätter über die jeweiligen Rechtsrahmen in den drei durchquerten Ländern erstellen.

Zusätzlich werden wir ein Netzwerk an hundefreundlichen Unterkünften in Frankreich, Italien und der Schweiz identifizieren. Betreiber von Unterkünften können so bei Wanderern mit Hund bekannt werden und eigene Angebote für Zusatzdienstleistungen entwicklen wie etwa den Verkauf von Hundefutter oder Verkauf/Vermietung von Canicross-Material.


Das Team: Drei Menschen und drei Hunde


Eléonore Petit, Tierärztin und Mitglied des französischen Verbands für Hundesport FSLC, wurde Dritte (und erste Französin) in der Damenwertung der Trophée des Montagnes 2011 (TDM), einem der größten internationalen Canicross-Rennen . In der nationalen französischen Wertung war sie 2011 Zweite. Sie betreibt auch Traillauf.

Joël Percheron hat ebenfalls an der TDM 2011 teilgenommen. Er betreibt mehrere Blogs zum Thema Hundesport.

Sein Sohn William Percheron, 9 Jahre, hat ebenfalls am Wettbewerb teilgenommen und wurde in der Kinderkategorie Dritter. Er wird beim Via Alpina Projekt bei einem Drittel der Etappen dabei sein.

Chip, ein vierjähriger Rüde (Mischling Husky und Border Collie), Diego, ein dreijähriger Border Collie, und Sherpa, ein zweijähriger Mischling, haben die TDM ebenfalls abgeschlossen. Sherpa liegt in der nationalen französischen Canicross-Wertung an zweiter Stelle.


In der Praxis


Wir werden den Blauen Weg in zwei Teilstrecken  zurücklegen: ab Mitte Juni von Riale bis zur Etappe D37 (Arlaud-Hütte/Susa), dann etwa ab 18. August nach unserer Teilnahme an der TDM 2012 (4. -12. August in Oisans) die letzten 26 Etappen bis Monaco.

Wir werden die Via Alpina und unser Projekt an Hundebesitzer über verschiedene Kanäle kommunizieren: schriftliche Presse (Tageszeitungen, Sport-, Berg- und Tierzeitschriften, Veterinärpresse usw.), Fernseh- und Radiointerviews, Video- und Audioaufnahmen, Webseite und eigener Blog, Facebook-Seite, Teilnahme an Foren, Stand bei Hundesportveranstaltungen (TDM und andere).”


Das kleine Team hat 47 der 61 Etappen des Blauen Weges erwandert sowie die letzten zwei Etappen des Roten Weges Richtung Monaco, in zwei Abschnitten: von Riale bis nach Locana vom 20. Juni bis zum 20. Juli 2012 (D1-D27) dann von Le Roux (D43) bis nach Monaco vom 20. August bis zum 2. September. Die Hunde, obwohl noch tapfer, waren sehr müde zum Ende des ersten Teils angelangt: abgemagert, mit abgenutzten Sohlenballen – daher die etwas frühzeitige Unterbrechung. Manche Pakete mit Trockenfutter, die postlagern geschickt worden waren, waren verloren gegangen, einige Etappen hatten sich als länger als geplant erwiesen, und die Ruheperioden waren unzureichend gewesen, um die Form über solch eine lange Zeit aufrechtzuhalten.

Nach einer erfolgreichen Teilnahme an das „Trophée des Montagnes“ Canicross-Rennen ist Joël mit seinen beiden Hunden wieder losgewandert, aber ohne Éléonore die am Bein verletzt war und sich nach wie vor um die Logistik gekümmert hat. Er beschleunigte seinen Rhythmus (durch Verringerung des Rucksackgewichtes) um die Anzahl an Tagen in Autonomie und daher das Futtergewicht zu verkleinern; gleichzeitig reduzierte er die Zieharbeit für die Hunde und plante häufiger Ruhetage ein. In Larche (D52) stießen Éléonore und Sherpa wieder dazu und sie kamen alle zur Finale in Monaco am 2. September an. Stolz und glücklich!

In Folge dieses Abenteuers sind Joël und Éléonore dabei, den Verein Randocabo als Mitgliedorganisation des FSLC (französischen Verbands für Hundesport) zu gründen. Sein Ziel wird die Information und Initiation sein, um mehr Personen zu ermutigen, mit dem Hund Etappenwanderungen anzugehen. Merkblätter über die begangenen Touren sowie weitere Informationen werden auf eine eigene Webseite dargestellt; Präsentationen auf diversen Canicross-Rennen und spezifische Veranstaltungen werden organisiert. Und das Team nimmt sich fest vor, im Juli 2013 den fehlenden Abschnitt seiner Tour nachzuholen!
 

  • Einige Überlegungen und Anregungen:
  • Die Umleitung um den Gran Paradiso Nationalpark ist nicht einfach da die Nebenwege oft aufgelassen sind;
  • Aus den Begegnungen, den Diskussionen mit lokalen Akteuren hat das Team festgestellt dass sich sehr wenige Wanderer für mehrtägige Touren mit dem Hund in den Bergen wagen, selbst für ein Wochenende;
  • Die Übernachtungsmöglichkeiten bzw. die fehlende Information sind dafür Grossteils verantwortlich;
  • Eine gute sichtbare Beschilderung um das Zielpublikum auf seine Verantwortung aufmerksam zu machen wäre gut, nicht nur in Schutzgebieten aber auch in Weideland. Sie ist mancherorts vorhanden;
  • Die Tourismusbüros hätten eine Rolle zu spielen;
  • Es wäre wünschenswert wenn die Unterkunftbetreiber einen Platz und evtl. Verpflegungsmöglichkeiten für die Hunde zur Verfügung stellen könnten. Das bleibt eine Ausnahme. Für Randocabo wurden Sonderlösungen fast immer gefunden, es wäre gut wenn sie systematisch angeboten und hervorgehoben werden könnten, um die Wanderer anzuregen;
  • Die Zugangsverbote in Unterkünften sind in der Regel auf gefürchtete Belästigungen durch die Hunde  zurückzuführen. Nach dem Besuch des Teams konnten die Unterkunftbetreiber feststellen, dass die Hunde sehr unauffällig geblieben waren; das hatte drei Gründe: die Müdigkeit der Hunde nach einem Wandertage, eine gute Erziehung und die Bequemlichkeit des zugewiesenen Platzes. Es gibt Raum für Arbeit zu den zwei letzten Punkten.


„ Die Via Alpina: das ist eine Raumzeit, eine Lebensart, ein Traum, eine Philosophie.
Trotz der negativen Punkten, was bleibt und bleiben wird ist ein Moment abseits von allem, aussergewöhnlich, von Freude gefüllt!
 Die Via Alpina: das ist eine Reise und eine Einladung zum Reisen.
Und wenn wir wieder anfangen sollten würden wir alle sagen: JA.

Also DANKE... Nochmal danke an die Via Alpina... an die Alpenkonvention... und alle Partner!“


Geniessen Sie Randocabos Erzählungen auf dem Blog, auf Facebook und im Video:


 



Kontakt: randocabo@gmail.com

Das Blog: randocabo.blogspot.fr und auf Facebook: www.facebook.com/RandoCabo

VEREIN RANDOCABO: club.quomodo.com/randocabo (auf französisch)