Von den Gletschern des Monte-Rosas zu den ruhigen Dörfern der Seealpen, führt der Blaue Weg zum großen Teil auf der Grande Traversata delle Alpi durch die piemontesischen Alpen. In seinem nördlichen Teil folgt er den Spuren der Walser auf der italienisch-schweizerischen Grenzlinie. Dieses Volk besiedelte im 13. Jahrhundert, ausgehend vom hohen Rhonetal im heutigen Wallis, Hochtäler von Vorarlberg in Österreich bis zu den Südflanken des Monte-Rosas in Italien. Noch heute trifft man deutschsprachige Minderheiten bis in Gressoney im Aostatal. Während die Walsergebiete von Kuhwirtschaft und Käseherstellung geprägt sind, werden Richtung Süden die Wiesen von Schafen beweidet: die Region ist heute noch ein Gebiet der Wandertierhaltung für Tausende von Tieren, die jeden Sommer von der Provence und der Po-Ebene hochziehen. Die Via Alpina führt durch den südlichen, wildesten Teil des Nationalparks Gran Paradiso, einst letzter Zufluchtsort für die Steinböcke, die von hier aus wieder in den ganzen Alpen angesiedelt wurden. Zwischen Susatal und Seealpen nähert sich der Weg der französischen Grenze und überquert sie einige Male. Er bietet zahlreiche Verbindungsmöglichkeiten mit dem roten Weg und den lokalen Wanderwegen. | | Um den Monviso herum, Wahrzeichen der Südalpen und Hochburg des Alpinismus, aus dessen Flanke der Po entspringt, haben die piemontesischen Täler im 20. Jahrhundert sehr unter der Auswanderung gelitten. Heute wird versucht, durch lokale Initiativen in grünem Tourismus und Nebenerwerb die verlassenen Dörfer wieder zu beleben. Der Blaue Weg der Via Alpina wechselt am Ende auf die französische Seite, um durch die ruhigsten Gebiete des Nationalparks Mercantour zum Dorf Sospel zu gelangen, wo er auf den roten Weg mündet. Berggruppen: Walliser Alpen – Penninalpen – Cottische Alpen (Queyras/Monviso) – Seealpen. |