Vom Prinz-Luitpold-Haus folgt man dem Heilbronner Weg bis zur Schönberghütte. Von hier geht es hinauf zum blumenreichen Laufbacher Eck. Die Via Alpina folgt dem aussichtsreichen Weg nach Norden zum Edmund-Probst-Haus. Von dort kann man entweder mit der Nebelhornbahn oder zu Fuß nach Oberstdorf gelangen.
Detaillierte Beschreibung des Wegverlaufs
Vom Prinz-Luitpold-Haus quert man die Trümmerhalde unter dem Wiedemer Kopf zum grasigen Nordwestrücken des Wiedemer. Dann folgt man dem markierten Pfad durch Erlengebüsch und steile Grashalden bis zum tiefsten Punkt des Weges (1.597m). Die Abzweigung zum Giebelhaus lässt man rechts liegen und geht weiter bis zur Schöneberg Alpe. Dort hält man sich rechts Richtung Laufbacher Eck, verlässt den Roten Weg der Via Alpina und gelangt über die welligen Böden zur Ochsenalpe (hier Bergwachtstützpunkt) und weiter in steilen Kehren hinauf zum Laufbacher Eck, 2.105m. Jenseits steigt man hinab in die Scharte vor dem Lachenkopf und durch die Südflanke des Schochen in den Sattel vor dem Kleinen Seekopf. Stets auf der Westseite des Kammes bleibend, wandert man durch die botanisch interessanten Grashänge des Zeigers und dann nördlich zum Edmund-Probst-Haus, 1.920m. Das Edmund-Probst-Haus bietet Übernachtungsmöglichkeiten, eindrückliche Sonnenuntergänge inklusive. Die Nebelhornbahn bietet eine angenehme Alternative, ins Tal zu gelangen. Ansonsten wandert man anfangs auf der steilen Forststraße hinunter zur Seealpe und folgt dort weiter der nun geteerten Straße folgen. Dem verwunschenen Faltenbach hinab nach Oberstdorf zu folgen, ist allerdings eine schöne Alternative.
Von Oberstdorf über Fahr- und Forststraße via Seealpe zum Edmund-Probst-Haus, alternativ per Nebelhornbahn möglich. Von dort über die Grashänge von Zeiger und Schochen zum Laufbacher Eck. Jenseits östlich steil hinab zur Ochsenalpe (Bergwachtstützpunkt) und weiter bis zur Schönbergalpe. Von hier über das "Gries" zum Prinz-Luitpold-Haus.
(Matthias Hill, DAV-Sekt. Allgäu-Immenstadt)
Natur- und Kulturerbe
Oberstdorf, „das oberste Dorf“ (im Tal), wo sich Breitach, Stillach und Trettach zur Iller vereinigen, wurde im 6. Jh. gegründet. Zwar wurden im Talkessel von Oberstdorf Funde aus der Mittelsteinzeit gemacht und auf dem Nebelhorn wurde unter anderem eine Kuhglocke aus der Bronzezeit gefunden, aber die Entstehung als Dauersiedlung verdankt sie Alemannen, die sich zur Zeit der Völkerwanderung hier niederließen. Oberstdorf ist umgeben von einem Kranz bekannter Berggipfel und heute als Kur- und Wintersportort berühmt. Seit 1992 läuft das erfolgreiche Projekt „autofreies Oberstdorf“. Der Verkehr im Ortskern reduzierte sich stark und der Luftgütegrad 1 konnte wieder erreicht werden. Im Bereich des Laufbacher Ecks, einer hochalpinen Weidelandschaft im Herz der Allgäuer Grasberge, sind Blumen zu finden, die selten geworden sind in der bayerischen Alpen. Neben der schwefelgelben Anemone gibt es hier z.B. auch noch größere Bestände an Edelweiß. Dem harten Schrattenkalk und der Erosionskraft des Wassers verdankt eine der schönsten Klammen der nördlichen Kalkalpen seine Entstehung. Die Breitach, einer der drei Quellflüsse der Iller, hat sich seit der letzten Eiszeit durch den harten Fels eingeschnitten und so die Breitachklamm (von den Einheimischen „Zwing“ genannt), bei Oberstdorf, geschaffen. Auf beinahe zwei Kilometern Länge durchbricht hier die Breitach einen Kalkriegel und hat dabei bis zu 100 Meter hohe Felswände erschaffen. Riesige Wassermühlen und Strudeltöpfe demonstrieren die gewaltige Erosionskraft des Wildwassers, das sich etwa 1 Zentimeter im Jahr weiterhin in das Gestein einkerbt. 1905 wurde die Klamm erschlossen und zieht heute jährlich etwa 300.000 Besucher an.
(Michael Kleider,)
Nützliche topografische Karten
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Allgäuer Alpen ~ Bayerisches Landesvermessungsamt München (1 : 50000)
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WK 351 Allgäuer Alpen - Lechtaler Alpen ~ Freytag&Berndt (1:50.000)
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Nr. 3 Allgäuer Alpen - Kleinwalsertal, Nr. 4 Füssen - Außerfern ~ Kompass (1:50.000)
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ÖK 50 114, 113 ~ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (1:50.000)
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Letzte Änderung : 27.08.14
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