Von den sattgrünen Hängen des Allgäus führt diese Etappe durch den dicht bewaldeten Breitenberg bis auf den felsigen Gipfel des Aggensteins auf 1.987m Höhe. Mit der Überquerung des Kammes quert man auch die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Österreich. Die Bad Kissinger Hütte lädt zur Rast ein, bevor es steil bergab in das sonnige Tannheimer Tal mit seinem berühmten St. Nikolaus Dom geht.
Detaillierte Beschreibung des Wegverlaufs
Von Pfronten folgt man der Straße in Richtung Bahnhof Pfronten. Kurz nach dem Bahnhof befindet sich die Talstation der Breitenbergbahn (Tel. +49 /(0)8363 392 und 5820) auf der südlichen Seite der Bundesstraße. Westlich des Parkplatzes zweigt der Wandweg ab. Zuerst geht es über die Wiesen nur leicht ansteigend in südlicher Richtung bis man auf eine querende Forststraße trifft. Dieser folgt man linkerhand. Man überquert den Bach und gleich danach zweigt rechts ein schmaler Pfad dem Bachlauf bergauf folgend ab. Diesem folgt man zunehmend steiler durch den Wald bergan, bis man auf ca. 1500m Höhe die Bergstation der Seilbahn, von wo der Sessellift weiter hinauf führt, erreicht. Hier hält man sich leicht westwärts in Richtung Ostlerhütte. Vorbei an einem kleinen Kreuz bei ca. 1600m geht es weiter bergan bis zur Weggabelung Ostlerhütte - Aggenstein. Hier hält man sich links, südlich und folgt der Beschilderung zum Aggenstein und zur Bad Kissinger Hütte. Der Anstieg zum Aggesntein ist noch einmal ziemlich steil. Auf der südlichen Seite quert man die Deutsch-Österreichische Grenze und es geht in engen Serpentinen hinunter zur Bad Kissinger Hütte. Von der Bad Kissinger Hütte zuerst ein kleines Stück nach Osten, bevor rechts der Weg steil abwärts ins Tannheimer Tal führt. Anfangs noch durch Latschen und über offenes Gelände, taucht man bald schon in den Wald ein und enge Serpentinen führen rasch hinunter. Schließlich trifft man auf eine Forststraße, der man kurz in Richtung Süden folgt. Wo diese eine Kurve nach Osten einschlägt, folgt man dem Weg, der nach Süden weiterführt, hinunter auf die Felder des Ortsteils Enge. Hier geht´s weiter in den Ortsteil Lumberg. Nach der Brücke biegt man rechts zur St. Michaels Kapelle ab und überquert die Gräner Straße. In westlicher Richtung geht es auf dem Rundwanderweg "Vater unser Weg" weiter. Dieser Meditationsweg wurde anlässlich des 200 jährigen Herz-Jesu-Gelöbnisses 1796-1996 des Landes Tirol errichtet. Weiter geht es auf dem Höhenweg in Richtung Tannheimer-Berg und von dort in südlicher Richtung nach Tannheim. Sehenswert ist in Tannheim der St. Nikolaus Dom, dieses Gotteshaus ist die zweitgrößte Landkirche in Tirol. In Kienzen befindet sich das Heimatmuseum. Von Tannheim in westlicher Richtung nach Neu Kienzen und weiter zum Wiesle. Beim Wiesle verlassen wir den Rundwanderweg und wandern weiter über das Älpele Tal zum Älpele 1.529m Weg Nr. 59 (Almhütte im Sommer bewirtschaftet.) Vom Älpele weiter in südlicher Richtung bis zur Abzweigung Geißhorn, von dort wieder westlich auf dem Weg Nr. 59a zum Zirleseck, 1.872m.
(Christina Schwann, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Die Komplexität der geologischen Struktur der Alpen spiegelt sich in den Allgäuer Alpen wider, die aus mehreren geologischen Einheiten mit unterschiedlichen Gesteinen zusammengesetzt sind. Diese haben vor der Gebirgsbildung - weit voneinander entfernt - unterschiedliche Entwicklungen durchgemacht, bevor sie in der Entstehungsgeschichte der Alpen zu einem einzigen Gebirge vereinigt worden sind. Die Landschaftsformen sind daher so kleinräumig, abwechslungsreich und vielfältig, wie in kaum einer anderen Region der Nordalpen. Die höchste und südlichst gelegene tektonische Einheit der Allgäuer Alpen ist das Oberostalpin (Kalkalpin), das so markante und schroffe Gipfelberge wie Mädelegabel (2645 m) und Großen Krottenkopf (2656 m) aufbaut und einen großen Teil der Allgäuer Alpen umfasst (Allgäuer Kalkalpen). Die berühmten Allgäuer „Grasberge“ mit ihren scharfen und steilen Graten und Kämmen sind eine mittelhohe und vielgestaltige Zone. Ihre bekanntesten Vertreter sind Höfats, 2259 m, und Schneck, 2268 m. Aufgebaut aus Aptychenkalk und Fleckenmergel (Allgäuschicht), der leicht verwittert, tragen sie eine reiche Vegetation. Eine Zone aus hartem Schrattenkalk, das Allgäuer Helvetikum, bildet die eigenwilligen Formen des Hohen Iffen, des Gottesackerplateus und der Grünten, am Westrand der Allgäuer Alpen. Der „Gottesacker“ ist eine der eindrucksvollsten Karstwüsten der Ostalpen und gleicht einem „Meer das in höchster Erregtheit und Aufwühlung plötzlich erstarrt ist.“ Aus massiven Konglomeraten der Molasse bestehen dagegen die im Norden vorgelagerten Nagelfluhberge, mit dem Hochgrat, 1832 m, als Hauptgipfel. Die rundlichen, harmlosen und grünen Flyschberge der Allgäuer Alpen erreichen mit dem Riedberger Horn, 1786 m, ihre höchste Erhebung. Aufgrund der unterschiedlichsten Lebensbedingungen (Boden, Höhe, Klima) auf engem Raum konnte sich eine reiche Flora entwickeln. In den Tälern dominieren landwirtschaftlich genutzte Wiesen und Laubmischwälder, gefolgt vom Bergwald, hier dominiert die Fichte. Auf den beweideten Alpenmatten - Kulturlandschaft, die vom Menschen durch Rodung des Bergwalds gewonnen wurde – zeigt sich die Alpenblumenwelt von ihrer ganzen Schönheit. So sind im Bergfrühling die südseitigen Bergflanken vom tiefblau blühenden, stengellosen Enzian bedeckt, daneben beeindrucken rosarote Mehlprimel und goldgelbe Bergaurikel. Anfang Juni ist die wohl schönste Allgäuer Orchidee, der Frauenschuh (Cypripedium calceolus), zu finden. Diese bis zu 40 cm hohe Orchidee ist mittlerweile selten geworden und in vielen Gebieten der Alpen bereits von der Artenliste verschwunden. In der Mattenzone der alpinen Stufe, am Gipfelplateau des Laufbacher Ecks und den Südosthängen des Himmelecks, hat die Schwefelgelbe Anemone den einzigen Standort in den bayerischen Alpen.
(Michael Kleider,)
Nützliche topografische Karten
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WK 352 Ehrwald - Lermoos - Reutte - Tannheimer Tal ~ Freytag&Berndt (1:50.000)
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Füssen u. Umgebung ~ Bayerisches Landesvermessungsamt München (1:50.000)
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ÖK 50 84 ~ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (1:50.000)
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Letzte Änderung : 17.08.11
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