Alpiner Weg (drahtseilgesicherte oder besonders ausgesetzte Stelle, Firn, Blockhalde)
A62
Kenzenhütte » Füssen
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6h20 |
22.1 km
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751 m
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1256 m
Über die einsamen Kare des Halblechtales und über die Bleckenau auf den Spuren von Kaiser Maximilian geht es zurück in die Zivilisation. Vorbei an den prächtigen königlich-bayerischen Märchenschlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau gelangt man nach Schwangau und Füssen.
Von der Kenzenhütte folgt man dem Steig in südlicher Richtung. Vorbei am Kenzenwasserfall führt der Weg in das mit Gesteinsblöcken übersäte Kar der "Gasse". In südwestlicher Richtung geht es dann steil über einige Serpentinen bergan zum Kenzensattel auf 1.650 m zwischen Hochplatte und Kenzenkopf. Nördlich der Hochplatte wandert man auf felsigem Steig abwärts in den malerischen Karstboden der Gumpen. Hier umgeben von allen namhaften Gipfeln des Kenzengebirges kommen mehrere Wege zusammen. Die Via Alpina folgt dem linken Pfad in Richtung Westen. Weiter links zweigt rechts der Weg zum Fensterl ab. Der steile Weg führt zu einem felsigen Torbogen im Gratverlauf zwischen Krähe und Hochplatte. Die Via Alpina bleibt aber auf dem Weg geradeaus und folgt diesem zum Gabelschrofensattel auf 1.900 m (leichtere Variante, während über das Fensterl einige Stellen sehr ausgesetzt und drahtseilgesichert sind). Vom Gabelschrofen geht es nun westlich in Serpentinen hinunter in den Schwangauer Kessel. Es folgt ein gemütliches Stück durch den Kessel. Ein kurzes Waldstück und der Steig verbreitert sich. Nur leicht ansteigend und später wieder bergab geht es weiter zum Niederen Straußbergsattel. Der Weg macht eine Kehre und gleich danach zweigt links der Wanderweg durch den Wald hinunter ab. An einem Brücklein überquert man den Köllebach und gelangt auf das Gelände des Ochsenängerle. Weiter abwärts trifft man bei einer Jagdhütte auf den breiten Forstweg. Man hält sich rechts und wandert gemütlich entlang der Pöllat hinunter in die Bleckenau, wo der Gasthof und ursprüngliche Jagdresidenz von Kaiser Maximilian zur Rast einlädt. Ab hier verkehrt ein regelmäßiger Busverkehr über die asphaltierte Fahrstraße nach Hohenschwangau. Man kann aber natürlich auch zu Fuß weitergehen. Dann sollte man aber wieder auf die andere Seite der Pöllat wechseln und bei der Fritz-Putz-Hütte dem Forstweg Tal auswärts durch den Bergmischwald folgen. Dieser trifft genau bei der Marienbrücke, die den besten Blick auf Schloss Neuschwanstein zulässt, auf die von der Bleckenau kommenden Asphaltstraße. Dem Wanderweg folgend gelangt man hinunter nach Hohenschwangau mit dem Schloss Hohenschwangau. Der Straße nach Schwangau folgend kommt man noch bei Schloss Bullachberg vorbei. Das Ortszentrum von Schwangau querend, gelangt man an die Seepromenade des Forggensees, an der entlang man gemütlich nach Füssen wandern kann. (Christina Schwann, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Die Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau liegen bereits im Ostallgäu, in landschaftlich großartiger Lage. Die Burgruine Hohenschwangau, deren Geschichte bis ins 11. Jh. zurückreicht, wurde von Ludwigs Vater Maximilian II. erworben, zwischen 1832 und 1836 restauriert und zum Teil neu gebaut. In dieser Sommerresidenz seines Vaters hielt sich Ludwig häufig in seiner Kindheit und Jugend auf und erlebte dort seine glücklicheren Tage, was seinen späteren Hang zur Burgenromantik erklärt. Stark inspiriert von der Wartburg, beschloss er 1868 Schloss Neuschwanstein zu errichten, ein Werk an dem bis zu seinem Tod 1886 gearbeitet wurde. Neuschwanstein wird von ausländischen Besuchern oft als der Inbegriff einer deutschen, mittelalterlichen Burg missverstanden. Das pittoreske Schloss steht auf einem Felsen über der Pöllatschlucht, von der Marienbrücke, hoch über dem Wasserfall, hat man den schönsten Blick zum imposanten „Märchenschloss“. Zu Lebzeiten der Monarchen hatte man wenig Verständnis für eine derartige Verschwendung von Geldern in eine Traumwelt, nicht zuletzt deswegen wurde Ludwig entmündigt. Heute profitiert eine ganze Region von seinem Faible für ein romantisch verklärtes Mittelalter. In Schwangau, das sich stolz „das Dorf der Königsschlösser“ nennt, findet jedes Jahr am zweiten Sonntag im Oktober der „Colomansritt“ statt, eine feierliche Prozession mit Reitern und Kutschen, bei der um den Segen für alle Nutztiere gebetet wird. Coloman war ein irischer Wandermönch, der 1245 heilig gesprochen wurde und dessen Reliquien man Schutz und Heilung bei Krankheiten nachsagt. Es handelt sich beim Colomansritt um einen Brauch aus dem 15./16. Jahrhundert. Die Prozession geht von Schwangau aus zur Kirche St. Coloman (im Inneren der Kirche befinden sich Reliquien des St. Coloman), die auf freier Wiese vor dem Ort steht. Nach einem Feldgottesdienst vor der Kirche zieht die Prozession zurück zum Aufstellhaus beim Kurhaus, wo dann ein Festmarkt aufgebaut ist. Der Forggensee wurde vor 50 Jahren zur Energiegewinnung und zum Schutz vor Hochwasser gebaut. Bei der Flutung des Sees verschwanden Reste der Römerzeit, die man hier gefunden hatte, aber auch die Dörfer Forggen, Deutenhausen und Brunnen in den Fluten. Da der See von Oktober bis Mai zu einem Großteil abgelassen wird, kommen in dieser Zeit Bilder aus einer versunkenen Welt zum Vorschein, die man bei Führungen genauer kennen lernen kann. (Michael Kleider,)
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in Schwangau tolle Nächtigung direkt neben der Via Alpina im Haus Moni, sehr freundlich, schöne zimmer mit Balkon und Blick auf Schloss Neuschwanstadt, Tel. 004983628080, gutes Frühstück
wfstb - 09.02.10
Fehler in der Beschreibung: Der Weg geht nur über den Gabelschrofensattel (etwa 1900 m). Der Aufstieg zum Gabelschrofen-Gipfels verlangt Kletterei im II. Schwierigkeitsgrad.
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