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A60
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Garmisch-Partenkirchen » Linderhof
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Eine sehr lange Etappe - zugeben – die aber sehr abwechslungsreich vom schönen Pflegersee über die atemberaubende Gebirgswelt des westlichen Ammergebirges bis hin zum nahezu unberührten Elmaugrieß führt. Und der krönende Abschluss: Schloss Linderhof, ehemalige Residenz von Ludwig II., König von Bayern.
Detaillierte Beschreibung des Wegverlaufs
Von Garmisch-Partenkirchen aus folgt man dem Kellerleitensteig zum Pflegersee. Der Wanderweg führt durch den Wald leicht ansteigend, zum wunderschön gelegenen Pflegersee, wo der Gasthof zur Rast einlädt. Beim Gasthof folgt man dem nach Norden führenden Weg und hält sich links. Nach der kleinen Lichtung macht der Weg eine Biegung nach Süden und wird etwas steiler. Der Karrenweg weicht bald einem schmalen Steig, der sich südlich des Lahnenwiesgrabens durch den Wald schlängelt. Er führt bergan bis auf über 1.000 m und zum Teil über freies Gelände am Fuße des Königsstandes. Ein kurzes Stück geht es durch den Wald abwärts, dann aber auf über 1.100 m bergan, bevor sich der Steig nach Norden wendet und durch Wald abwärts führt. Bald schon trifft man auf eine Forststraße. Dieser folgt man linkerhand ein kleines Stück aufwärts. Nach der Kehre zweigt links ein Karrenweg nach Osten ab. Diesem folgt man ständig leicht ansteigend. Der Weg wird schmäler und ist bald nur noch ein Pfad. Plötzlich wird daraus aber eine Forststraße, die in einem Bogen nach Norden dreht. In der Kurve zweigt linkerhand ein Steig nach Norden zur Enningalm ab. Nach einigen Höhenmetern trifft man auf einen Wanderweg, der von Osten kommt. Diesem folgt man links nach Westen eben zur Enningalm (ca. 2h10min). Von der Enningalm folgt man dem Wanderweg in nördlicher Richtung abwärts. Es geht steil durch Bergmischwald hinunter bis man auf den von der Stepbergalm kommenden Weg trifft. Ab hier wird der Weg breiter und nicht mehr so steil. Gemütlich geht´s hinunter zur Rotmoosalm. Hier nimmt man die nordwestlich abzweigende Forststraße über das Almgebiet und hält sich rechts. Die Via Alpina führt nordwärts entlang der Elmau Tal auswärts. Nach der kleinen Brück hält man sich links und folgt der Forststraße durch den Wald am rechten, ostseitigen Ufer der Elmau. An einer Brücke wird der Elmaubach überquert. Nach kurzer Zeit zweigt links in rechtem Winkel eine weitere Forststraße ab. Dieser folgt man bis rechts ein Steig nach Norden abzweigt. Diesem folgend trifft man auf den Kuchelbach, den man überquert. Ab der Kuchelbachhütte folgt man immer nach Norden Tal auswärts dem Fürstenweg. Schon kurz vor der Bundesstraße zweigt links eine Forststraße ab, der man in Richtung Höllgraben folgt. Man nimmt die zweite Abzweigung rechts und hält sich dann wieder links. Beim Brückerl hält man sich rechts und folgt dem Karrenweg. Bei der Bundesstraße nach links bis zu den ersten Häusern. Hier quert man die Bundesstraße und folgt der Zufahrt zu Schloss Linderhof.
(Christina Schwann, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Als intimen Rückzugsort ließ sich der sagenumwobene Bayernkönig Ludwig II. (auch „Kieni“ genannt) Schloss Linderhof erbauen. Es entstand in den 1870er Jahren und ist das einzige Schloss des „Märchenkönigs“, das noch zu Lebzeiten vollständig fertig gestellt wurde. Hier wollte sich der amtsmüde und melancholische Monarch dem Hofzeremoniell entziehen. In der künstlichen Grotte im Schloss-Park verbirgt sich ein See, auf dem sich Ludwig im Muschelkahn treiben ließ. Niemals geklärt werden wohl die Umstände seines Todes, er ertrank am 13. Juni 1886 im Starnberger See, zwei Tage nach dem er für geisteskrank erklärt und entmündigt wurde. Nur neun Kilometer von Linderhof entfernt liegt Ettal mit seinem berühmten Kloster. Gegründet wurde es 1330 von Kaiser Ludwig dem Bayern. Die Legende berichtet von einer weißen Madonna, die der Monarch im gleichen Jahr von einem Italienfeldzug hierher brachte und ihr zu Ehren das Kloster gründete. Er besetzte es mit Benediktinern und gründete dabei noch einen Ritterstift, der sich jedoch nur kurz hielt. Ettal entwickelte sich zu einem weltberühmten Marien-Wallfahrtsort. Ein schwerer Brand beschädigte 1744 das Kloster, das ab 1745 unter der Leitung des Klosterarchitekten Schmuzer, und zwar teilweise nach Plänen von Enrico Zuccalli, wiederhergestellt worden ist. Dabei ist die mittelalterliche Anlage im Kern erhalten geblieben und mit einer barocken Kuppel versehen worden. Die Klostergebäude fielen fast alle der Säkularisation 1803 zum Opfer. Im Jahr 1900 gelangte das Kloster wieder in den Besitz der Benediktiner, 1907 wurde Ettal erneut Abtei. Teile der heutigen Klostergebäude, die aus dem 20. Jahrhundert stammen, beherbergen heute ein Internat. Das vielgipfelige Berggebiet, das sich zwischen Loisach und Lech westlich an das Estergebirge anschließt, sind die Ammergauer Alpen, oft auch Ammergebirge (nach dem Fluss Ammer) genannt, eine Untergruppe der bayerischen Voralpen. Innerhalb des Ammergebirges gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Berggruppen. Während die nördlichsten Gruppen sanfte, runde Formen aufweisen (Flyschzone), herrschen im Süden steilere Formen vor, jedoch weniger in Form steiler Wände, als vielmehr von Felsflanken mit Schrofencharakter. Im Klammspitzkamm, sowie Teilen der Hochplatten- und Säulingssgruppe im Westen finden sich Grasberge mit kleinen Felsköpfen im Gipfelaufbau vor. Im Kramer-, Kreuzspitz und Danielgebiet (Osten, Mitte und Süden) liegen die höheren Gipfel, die aus einer mächtigen Schicht Hauptdolomit, zusammen mit Kalken (Plattenkalk), aufgebaut sind, ein Teil der Lechtaldecke, die hierher bei der Gebirgsbildung verschoben wurde. Die sogenannten „Grieße“ sind vegetationsarme Schuttreißen, die der kleinsplittrig zerfallende Dolomit hervorbringt.
(Michael Kleider,)
Andere Weitwanderwege und Varianten
Möglichkeit über Karmersteig und Kramerspitz zur Stepbergalm und zur Rothmoosalm. Aufgrund der großen Höhenunterschiede aber wesentlich anstrengender und zeitaufwendiger als normale Route.
Nützliche topografische Karten
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WK 322 Wetterstein, Karwendel, Seefled, Leutasch, Garmisch-Partenkirchen ~ Freytag & Berndt (1:50.000)
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Werdenfelser Land ~ Bayerisches Landesvermessungsamt München (1:50.000)
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Nr. 5 Wettersteingebirge, Zugspitzgebiet ~ Kompass (1:50.000)
Internetseiten zur Natur- und Kulturerbe
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Letzte Änderung : 17.08.11
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