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A59
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Weilheimer Hütte » Garmisch-Partenkirchen
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Diesmal steht eine gemütliche Etappe bevor. Gerade einmal 500 Höhenmeter sind zu bewältigen. Die zahlreichen Almen und das wunderschöne Wankgebiet laden zum Verweilen ein. Von der Weilheimer Hütte führt der Weg über den Krottenkopf zur Esterbergalm und zum Wank, dem Hausberg der Garmischer. Wer müde ist, kann mit der Seilbahn nach Garmisch-Partenkirchen hinunter schweben.
Detaillierte Beschreibung des Wegverlaufs
Von der Weilheimer Hütte steigt man zuerst westwärts ab. Beim Beginn des Lastenaufzugs geht der Weg in ein Fahrsträßchen über. Es geht über freies Gelände und später durch lichten Wald abwärts. Man erreicht einen weiteren Fahrweg, dem man südwestlich, also rechts, hinunter zur Hinteren Esterbergalm folgt. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung zur Esterbergalm, die zur Rast einlädt (ca. 1h30min). Ein paar hundert Meter westlich beginnt der Anstieg über den bewaldeten Nordosthang des Wanks. Später windet sich der Steig nahe des Nordrückens eines Vorgipfels hinauf und zuletzt erreicht man über den Nordkamm den Wank mit dem Wankhaus. Die Aussicht ist grandios! Alternativ kann man sich an der Esterbergalm auch links halten und den Wank über den Osthang besteigen. (WK2 und WK4, 1h30min). Vom Wankhaus kann man gemütlich mit der Wankbahn nach Garmisch-Partenkirchen schweben. Der Fußweg führt über die Eckenhütte und die Gamshütte auf einem Steig durch den Wald in ca. 2h hinunter nach Garmisch.
In Garmisch-Partenkirchen hält man sich ostwärts und erklimmt, zu Fuß oder mit der Wankbahn den Wank.
(Michael Kleider, Christina Schwann, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Die im 12. Jahrhundert errichtete Burg Werdenfels im Loisachtal, nördlich von Garmisch-Partenkirchen, gibt dem Werdenfelser Land seinen Namen. 1249 verkaufte Schweicker von Mindelheim die Burg mit all ihren Gütern und Ländereien an den Fürstbischof von Freising. Von der Burg aus verwaltete ein Pfleger des Fürstbischofs das Land. Die Reichsunmittelbare „Fürstbischöflich Freisingsche Grafschaft Werdenfels“ blieb bis zur Enteignung durch den bayerischen Staat (Säkularisation 1803) im Besitz Freisings, die Burg jedoch verfiel im 17. Jahrhundert. Im 18. Jh. wurden ihre Steine für den Bau von Garmischs Pfarrkirche verwendet. Die beiden Orte Garmisch und Partenkirchen erlebten im Hochmittelalter eine erste wirtschaftliche Blüte. Das reichere Partenkirchen war Raststätte (Rottstation) im Handelsverkehr von und nach Italien und lag an der vielbefahrenen Rottstraße Venedig – Augsburg (Rott bezeichnet eine Vereinigung bürgerlicher Fuhrleute). Garmisch war ein Zentrum der Flößerei. Wichtige Güter wie Holz, Kreide, Kalk und Gips wurden damals auf der Loisach transportiert. Im 30-jährigen Krieg schwand mit dem Niedergang des Italienhandels über den Brenner der Wohlstand im Werdenfelser Land. Auch von der Pest (1633) blieb man nicht verschont. Der erneute wirtschaftliche Aufschwung erfolgte 1889, als aufgrund der fertiggestellten Bahnverbindung mit München der Fremdenverkehr einsetzte.1935 wurde aus den beiden bis dahin getrennten Märkten, mit einer eigenständigen Entwicklung, der Doppelort Garmisch-Partenkirchen. Der Kurort verdankt seinen Rang der Nähe zur Zugspitze, Deutschlands höchstem Berg (2.962m) und den wintersportlichen Olympiabauten (Austragung der Spiele 1936). Das kulturelle Angebot in Garmisch-Partenkirchen ist groß: exemplarisch seien Kurkonzerte, Bauerntheater, die Richard-Strauss-Tage und das Militärmusikfestival genannt. Zu den besuchenswerten Bauten in Partenkirchen zählt die Votiv- und Wallfahrtskirche St. Anton, die 1704 entstand. Vier Bürger dankten mit ihrer Erbauung dafür, dass Partenkirchen von den Schrecken des Spanischen Erbfolgekriegs verschont geblieben war. Der ursprüngliche Bau wurde 1738/39 erweitert und Johann Evangelist Holzer malte ein Fresko für die Kirche, das allein schon den Besuch des Rokoko-Kirchleins rechtfertigt. Zu den bekanntesten Naturschauspielen im Werdenfelser Land gehören die Partnach- und Höllentalklamm nahe Garmisch-Partenkirchen. Während die Klamm der Partnach (ein kurzer Nebenfluss der Loisach) eng und düster wirkt, ist die Höllentalklamm vielgestaltiger und zerrissener. Hier konnte der Hammerbach den Fels durchbrechen und eine wildromantische Szenerie schaffen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Klamm mittels Wegen und Tunnels der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
(Michael Kleider,)
Nützliche topografische Karten
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WK 322 Wetterstein - Karwendel - Seefeld - Leutasch - Garmisch-Partenkirchen ~ Freytag & Berndt (1:50.000)
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Werdenfelser Land ~ Bayerisches Landesvermessungsamt München (1:50.000)
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Nr.6 Walchensee - Wallgau - Krün ~ Kompass (1:50.000)
Nützliche Wanderführer
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Führer durch den Landkreis Garmisch-Partenkirchen, A.Adam ~ (ISBN )
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Kompass Wanderbuch, Garmisch-Partenkirchen u. Werdenfelser Land ~ Hans Fleischmann GmbH (ISBN )
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Die stillen Pfade der Via Alpina, Evamaria Wecker ~ Bruckmann (ISBN 978-3-7654-4857-7)
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Letzte Änderung : 17.08.11
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