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A58
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Herzogstand » Weilheimer Hütte
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Eine lange Etappe steht bevor, aber notfalls lässt sich in Eschenlohe ein Zwischenstop einlegen. Vom Herzogstand steigt man auf der westlichen Seite nach Heimgarten ab. Einige Stellen setzen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraus und sind zum Teil drahtseilgesichert. Nach dem Abstieg ins Loisachtal beginnt der Aufstieg über die Hohen Kisten zur Weilheimer Hütte.
Detaillierte Beschreibung des Wegverlaufs
Von den Herzogstandhäusern geht es am Gipfelhang des Herzogstandes auf dem Serpentinensteig hinauf zum Pavillon. Der Übergang zum Heimgarten führt nun zunächst in Westrichtung auf der Grathöhe abwärts und gewährt spannende Einblicke in die Herzogstand-Nordflanke. Der Weg ist zum Teil ausgesetzt und drahtseilgesichert was Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraussetzt. Durch Latschenfelder gelangt man zum höchsten Punkt. Direkt neben dem Gipfel steht das Heimgartenhüttl, das einfach bewirtschaftet ist. Nun geht es südlich abwärts zur Ohlstädter Alm und zur Wegverzweigung. Hier folgt man dem rechten Weg in Richtung Westen hinunter in den Graben der Grießlaine. Die hier beginnende Forststraße führt erst zur Hirschau-Diensthütte und dann mit einigen Kehren abwärts zur Eschenlaine, der Einmündung des von Einsiedl kommenden Fahrweges. Man folgt dem Weg Tal auswärts, bis kurz vor Eschenlohe linkerhand ein Weg in die Asamklamm abzweigt (ca. 4h). Auf der gegenüberliegenden Seite gelangt man wieder auf eine Forststraße, der man links Richtung Osten folgt. Die Forststraße ist identisch mit den "Walchenseer Steig" und führt direkt auf das Estergebirgsplateau. Wer schwindelfrei ist und noch eine kleine Herausforderung sucht, der kann auch rechts auf den Steig zur Hohen Kisten abzweigen. Durch Latschenfelder und felsiges Gelände geht es aufwärts. Einige Stellen sind drahtseilgesichert und setzten Trittsicherheit voraus, aber nicht schwierig und empfehlenswert. Wo man wieder auf den Walchenseer Steig trifft, hält man sich westlich und folgt dem Steig südseitig unterhalb der Hohen Kisten und des Archtalkopfes durch in die Senke zwischen Schindlers- und Oberem Kisskopf und in Südrichtung zur Weilheimer Hütte.
(Michael Kleider, Christina Schwann, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Bei Eschenlohe öffnet sich das Loisachtal zu einem weiten Becken. Bei Orten in solcher Lage sind fast immer Burgen zu finden, so auch hier: Die Burg von Eschenlohe stand von 1150-1300 auf einem Felsvorsprung (Vestbichl), auf dem heute die Nikolauskapelle steht. Sie wurde 1628 aus dem zerfallenen Turm der Burg errichtet. Nachdem bis zum 14. Jahrhundert die Grafen von Eschenlohe die Herrschaftsrechte ausübten, kam die Grafschaft Eschenlohe mit dem gleichnamigen Ort nach dem Aussterben des Geschlechts in kirchlichen Besitz, und zwar erst des Hochstifts Augsburg und später des Klosters Ettal (bis zur Säkularisation 1803). So ist der für eine Dorfkirche aufwändige Bau der Pfarrkirche St. Clement zu erklären , die von 1764-1782 vom Kloster Ettal im Spätbarockstil erbaut wurde. Sie wurde vom großen Brand von 1801 glücklicherweise verschont. Das von Jakob Zeiller gemalte Deckenbild über dem Hochaltar wird noch von der hintersten Bank aus gesehen. Die Weilheimer Hütte, 1955 m, ist die höchstgelegene der gesamten bayerischen Voralpen. Sie kann auch auf eine lange Geschichte zurückblicken, da sie schon 1884 erbaut worden ist. Krottenkopf (2086 m) und Oberer Risskopf (2049 m), die beiden Hauptgipfel des Estergebirges, stehen südlich und nördlich unmittelbar über der Hütte und lassen sich leicht besteigen. Vom Krottenkopf kann man ein weitreichendes Panorama genießen, berühmt ist der Gipfel auch für seine herrlichen Sonnenaufgänge. „Das Werdenfelser Land ist schön. So schön, dass es einem fast zu viel ist, ein Prachtstück aus deutschen Landen, ein Herrgottswinkel, so recht gemacht für den Fremdenverkehr, eine Landschaftskarikatur“ (Ulrich Greiner). Die Übernachtungszahlen aus dem Fremdenverkehr scheinen ihm recht zu geben. Der Raum unterhalb der Zugspitze bis hin nach Murnau, im Süden von den Gebirgsmassiven des Karwendel und Wetterstein begrenzt, und mit zahlreichen reizvollen Voralpenseen ausgestattet, ist ein touristischer Magnet. Zwischen Loisach im Westen und Walchensee im Osten liegt das Estergebirge als eigenständiger kleiner Gebirgszug. Da es trotz seines romantischen Charakters häufig übersehen wird und im Schatten des Wetterstein steht, kann man hier noch gelegentlich die erhoffte Bergeinsamkeit erleben. Die Gebiete östlich und südlich des Krottenkopfes sind mit vielen Almen überzogen, darunter die Esterbergalm (siehe Etappe 59), die zu den ältesten Almen im Werdenfelser Land gehört. Sie liegt sehr schön in einem waldumrahmten Hochkessel zwischen Krottenkopf und Wank.
(Michael Kleider,)
Andere Weitwanderwege und Varianten
Hohe Kisten (1922m), Trittsicherheit, 1/4h vom Plateaustieg zur Weilheimer Hütte (orange Markierung); Krottenkopf (2086m) unschwierig, 1/2 von der Weilheimer Hütte, Maximiliansweg, E4
Nützliche topografische Karten
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Nr.6 Walchensee - Wallgau - Krün ~ Kompass (1:50.000)
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Bad Tölz-Lenggries u. Umgebung ~ Bayerisches Landesvermessungsamt München (1:50.000)
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Letzte Änderung : 17.08.11
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