Vom Rotwandhaus führen mehrere Wege weg. Die Via Alpina folgt dem mittleren, dem nach Norden führenden Steig zum Taubenstein. Anfangs geht es leicht bergan, dann aber eben und zum Teil wieder etwas abwärts unterhalb (westlich) der Rotwand und des Lempersberg vorbei zum Taubenstein. Kurz danach kommt man zur Taubensteinbergstation (ca. 35min). Wer sich den Abstieg sparen möchte, kann natürlich auch mit der Taubensteinbahn zum Spitzingsee fahren, wobei der Weg über die Schönfeldalm ungleich schöner ist. Von der Taubensteinbahn-Bergstation führt der Weg links in Richtung Nordwest hinunter zur Oberen und Unteren Schönfeldalm, wo die Schönfeldhütte des DAV Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten bietet. Über das Almgelände und später durch den Wald führt der Weg gemütlich leicht fallend hinunter zum Spitzingsattel (ca. 1h20min von der Taubenstein-Bergstation). Hier folgt man ein kleines Stück der Straße in südlicher Richtung zum See. An der westlichen Uferseite wandert man direkt am wunderschön gelegenen Spitzingsee nach Süden. Am südlichen Ende des Sees zweigt die Via Alpina nach rechts, nach Westen ab und folgt ein kurzes Stück einem Fahrweg, der bald schon wieder zu einem Pfad wird, der sich entlang der Schipiste bergan schlängelt. Man wandert weiter bergan, und erreicht schließlich die Einsattelung ca. 150m rechts unterhalb der Stümpflingbergstation (1.464m). Dann folgt man der roten Markierung talwärts, entlang der Schipiste. Über das Gelände der Sutten- und der Bäckeralm führt der Pfad abwärts nach Sutten, wo der Berggasthof Sutten und die Monialm Übernachtungsmöglichkeiten bieten.
Von Sutten, entweder zu Fuß oder mit dem Sessellift, auf den Stümpfling. Von dort über die Almwiesen hinunter zum Spiztingsee. Entlang des westlichen Ufers gelangt man zum Spitzingsattel, wo man sich rechts zur Schönfeldalm halten muss.
(Michael Kleider, Christina Schwann, OeAV)

Der Spitzingsee und der gleichnamige Ort an dessen Ufer sind sowohl sommers als auch winters ein beliebtes Urlaubsziel. Der See ist von einem Kranz von Vorbergen umgeben, die im Sommer leicht zu ersteigen, und im Winter zum Skifahren geeignet sind. Spitzingsee gehört zur Gemeinde Schliersee, deren Ursprünge bis auf ein im 8. Jahrhundert gegründetes Kloster („Slyrse“) zurückreichen. Schliersees Pfarrkirche St. Sixtus, die nach einem Brand 1348 wiederaufgebaut wurde, zählt zu den schönsten der Region und verwahrt wertvolle Kunstschätze, wie den geschnitzten gotischen „Gnadenstuhl“ von Erasmus Grasser und eine gemalte „Schutzmantelmadonna“ von Jan Polack (1494). Johann Baptist Zimmermann zeichnet sich für die Deckenfresken und schönen Stuckarbeiten verantwortlich. Am südlichen Ende der Suttenalmen, deren Fläche ein wertvolles Feuchtbiotop darstellt, liegt ein kleiner, künstlicher See, der für die Holzdrift (so wurde der Transport von Baumstämmen auf dem Wasserweg genannt) angelegt wurde. Das Flößerhandwerk war früher ein eigener Berufsstand, der in den bayerischen Alpen weit verbreitet war, inzwischen aber ausgestorben ist. Die Flößerei wurde entweder mit ungebundenen Stämmen (Wilddrift), oder mit gebundenen Stämmen (Floße) ausgeübt.
(Michael Kleider, Martin Scheib, DAV-Sekt. Tegernsee)