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Priener Hütte » Spitzsteinhaus
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Von der Priener Hütte über Sachrang zum Spitzsteinhaus ist es eine gemütliche, nicht allzu lange Etappe. Dafür hat man Gelegenheit, sich in Sachrang das Peter-Müller-Museum anzusehen. Von Sachrang geht es über die Obermoosalm und die Mesneralm zum Teil über Wiesen, zum Teil durch Wald bergan zum Spitzsteinhaus, das bereits auf österreichischem Staatsgebiet liegt.
Detaillierte Beschreibung des Wegverlaufs
Von der Priener Hütte folgt man der Forststraße in westlicher Richtung über die Niederkaseralm zur Talalm. Kurz vor der Talalm mündet der Weg in einen anderen ein, hier hält man sich links und gelangt so zu einem weiteren Wegweiser, bei dem man sich rechts hält. Es geht über das Almgelände und später durch den Wald bergab. Man trifft wieder auf den Forstweg und hält sich rechts. Der Straße folgend geht es durch den Wald immer leicht bergab. Nach der Kehre wandert man beim kleinen Judensee vorbei und kommt bald wieder auf offenes Gelände. Am Waldrand entlang führt die Via Alpina weiterhin bergab und das letzte Stück nach Sachrang geht noch einmal durch den Wald. Im kleinen Ort Sachrang kann man sich das Müller-Peter-Museum ansehen, das die Geschichte des Peter Huber zeigt, einer herausragenden Persönlichkeit und einer Art Universalgenie des 18. Jahrhundert, der bis weit über die Grenzen von Sachrang hinaus Berühmtheit erlangte. In Sachrang biegt man gleich nach der Pfarrkirche rechts auf den nach Mitterleiten führenden Fahrweg ab. Nach der ersten Kehre zweigt rechts der Wanderweg zum Spitzsteinhaus ab. Über Felder und zeitweise durch Wald gelangt man schon bald zur Obermoosalm. Durch den Wald geht es dann ein Stück bergan zur 1.197m hoch gelegene Mesneralm. Die Via Alpina führt dann weiter in westlicher Richtung bequem durch den Wald. Man überquert das Gelände de Spitzmoosalm und erreicht einen Fahrweg, der linker Hand zur Deutsch-Östereichischen Grenze und direkt zum Spitzsteinhaus führt.
(Michael Kleider, Christina Schwann, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Das kleine Dorf Sachrang ist durch Peter Huber, besser bekannt als „Müllner-Peter von Sachrang“, bekannt geworden. Er wurde 1766 als eines von acht Kindern in Sachrang geboren und war in erster Linie Müller und Bauer, 1809 übernahm er das Anwesen und die Getreidemühle der Eltern. Aufgrund seiner Begabung in den unterschiedlichsten Gebieten wurde er aber auch über die Grenzen von Sachrang hinaus als eine Art Universalgenie bekannt. Er verfügte über ein herausragendes musikalisches Talent, als Komponist und Chorleiter prägte er die Musik seiner Heimatgemeinde (großteils im „Sachranger Notenschatz“ erhalten). Seine zweite Leidenschaft war die Heilkunde, sein Rat in Gesundheitsfragen stand hoch im Kurs und auch als Denker und Bürger genoss er Ansehen, 1817 wurde er Gemeindevorsteher in Sachrang. Peter Huber war der Aufklärung zugetan und setzte sich für seine Mitbürger ein, in einer Zeit als die meisten Menschen ums nackte Überleben kämpften. Die Wirren der napoleonischen Kriege drangen damals bis nach Sachrang vor, gefährdeten die Ernte und brachten Not und Sorgen. Mit neuen Ideen, die sich gegen Unterdrückung, Armut und Gewalt wandten, setzte er sich für ein „soziales Miteinander“ der Menschen ein und stieß dabei anfangs auf heftige Gegenwehr in der Gemeinde. Peter Huber starb 1843, sein Grab befindet sich auf dem Friedhof der sehenswerten Pfarrkirche St. Michael in Sachrang. Auf dem Prientalwanderweg von Aschau im Chiemgau nach Sachrang (etwa 12km) kann man sich „auf die Spuren des Müllner-Peter“ begeben. Die Pfarrkirche St. Michael in Sachrang ist einer der schönsten Kirchen des Chiemgau. Der Turm des Barockbaues wird von einer Tiroler Laternenhaube geschmückt. Im Inneren der Kirche findet sich Barock der Graubündner Schule, auf dem Friedhof stehen zahlreiche handgeschmiedete Grabkreuze.
(Michael Kleider)
Andere Weitwanderwege und Varianten
Besteigung des Spitzsteins (1596m) Gehzeit: 45min
Nützliche topografische Karten
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WK 301 Kufstein - Kaisergebirge - Kitzbühel ~ Freytag & Bernd (1:50.000)
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Nr 10 Chiemsee - Simsee ~ Kompass (1:50.000)
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ÖK 50 90 ~ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (1:50.000)
Internetseiten zur Natur- und Kulturerbe
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Letzte Änderung : 17.08.11
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