Von der Sonnenalm geht man 100m bis zur Bergstation der Kampenwand-Seilbahn, von der aus man dem in südwestlicher Richtung abwärts führenden Wanderweg folgt. Schon nach kurzer Zeit gelangt man zu einer Weggabelung. Hier hält man sich links, praktisch gerade aus und kommt bald in lichten Wald, durch den man in südwestlicher Richtung absteigt. Weiter unten stößt man auf eine Forststraße. Dieser folgt man rechter Hand ca. 50-70m bevor links ein Pfad in den Wald abzweigt. Bei der Abzweigung zur Dalsenalm folgt man rechts dem Wegweiser in Richtung "Weitlahner/Geigelstein". Nach wenigen Minuten erreicht man einen Stacheldrahtzaun, den man durch eine Öffnung überwinden kann, geht ca. 100m links am Zaun entlang und gelangt zu dem steilen Steig, der auf den Weitlahnerkopf führt. Im oberen Bereich werden die Kehren enger und führen nach Osten zum Kamm. Von dort geht es rechter Hand weiter entlang der Gipfelfelsen. Dieser Wegteil beinhaltet eine kurze drahtseilgesicherte Stelle. Nach insgesamt gut 2h erreicht man den 1.615m hohen Weitlahnerkopf. Jetzt verläuft die Via Alpina in südwestlicher Richtung unterhalb des Kammes der Aschentaler Wände entlang und an der Einmündung des von der Haidenholzeralm heraufziehenden Weges vorbei zur Roßalm. Südlich geht es weiter, beinahe eben in gemütlicher Wanderung über die Almflächen. Am Joch zwischen Wandspitz und Roßalpenkopf zweigt rechts der Weg zur 1.685m hohen Wandspitz ab. Die Via Alpina folgt aber der zweiten rechten Abzweigung in Richtung Priener Hütte. Gerade aus würde es zum 1.913m hohen Geigelstein gehen, auf den man durchaus einen Abstecher machen könnte, da er durch seine wunderbare Aussicht auf das Kaisergebirge besticht. Die Via Alpina verläuft aber immer noch nach Süden und abwärts, gerade aus bis man einen kleinen Fahrweg erreicht, der direkt zur Priener Hütte führt.
(Michael Kleider, Christina Schwann, OeAV)

Der Geigelstein, zweithöchster Berg der Chiemgauer Alpen (1.808 m), steht seit 1991 unter Naturschutz. Davor hatte es heftige Kämpfe um die Zukunft dieses Berges gegeben. Er sollte Anfang der 1970er Jahre mit staatlicher Hilfe erschlossen werden – mit Straßen und technischen Aufstiegshilfen für den Skitourismus. Die Bürgerinitiative „Rettet den Geigelstein“ setzte sich schließlich durch und erreichte die Unterschutzstellung des Berges. Jetzt sollte durch den Kern des Naturschutzgebietes eine Fahrstraße von der Oberkaseralm zur Rossalm gebaut werden, was erneut heftige Proteste auslöste. Der Bund Naturschutz und die Bürgerinitiative erhoben Klage gegen den Baubeschluss der Regierung Oberbayern und das Gericht gab ihnen im Juli 2004 Recht. Interessant ist die Urteilsbegründung: Der Geigelstein würde als Naturschutzgebiet nach der EU-Richtlinie Flora, Fauna, Habitat (FHH) einen so hohen Schutz genießen, dass die Begründung der Regierung von Oberbayern für einen Wegbau nicht ausreichten. Derzeit prüft die Regierung, ob sie gegen den Entscheid Berufung einlegen wird. Im Chiemgau sind nahezu alle Vegetationsstufen, ausgenommen die hochalpine, vertreten. Laubwälder stehen im Tal (Esche, Buche, Erle, Eiche), die Seen werden meist von einem Schilfgürtel umrandet, eine Besonderheit sind die weit verbreiteten Moore. Der aus ihnen gewonnene Torf wird wirtschaftlich und für Kurzwecke genutzt. Talaufwärts weicht der Bergahorn den Fichten und Lärchen, in den Hochlagen finden sich Kiefer- und Latschenbestände. Die Weiden der Dutzenden, noch bestoßenen Almen, sind unter anderem von Wacholder, Heidelbeere und Alpenrosen bewachsen.
(Michael Kleider)