Alpiner Weg (drahtseilgesicherte oder besonders ausgesetzte Stelle, Firn, Blockhalde)
A46
Ruhpolding » Marquartstein
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8h20 |
21.9 km
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1704 m
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1812 m
Gleich zwei der wesentlichsten Aussichtsberge Bayerns beinhaltet diese Etappe von Ruhpolding nach Marquartstein: den Hochfelln und den Hochgern. Das wunderbare Panorama entschädigt für die Mühen des Aufstiegs, die allerdings auch durch die Benützung der Hochfellnbahn gelindert werden können.
In Ruhplding geht es nördlich an der Pfarrkirche vorbei und in Südwestrichtung leicht ansteigend nach Hinterreit. Von hier folgt man weiter der Fahrstraße, die in Egg endet. Der nun beginnende Wanderweg führt westwärts bergan auf den Ausläufer der Strohnschneid. Nach Überquerung der Strohnschneid, geht es nördlich unterhalb der Poschinger Wand weiter, bis der Weg von der Farnbödenalm einmündet. In westlicher Richtung geht es weiter zur Fellnalm und über den Osthang in steilen Kehren auf den Gipfel des Hochfelln, auf dem eine kleine Kapelle steht. Etwas unterhalb des Gipfels steht das Hochfellnhaus (bei Übernachtung unbedingt vorher reservieren) und die Bergstation der Seilbahn (ca. 3h15min). Vom Gipfel führt der Weg erst westlich und dann über den Südkamm abwärts. Ein sehr steiles Kammstück wird östlich umgangen, danach folgt die Via Alpina dem Pfad über den Thoraukopf (1.461m) zum Steig, der von der Thoraualm heraufkommt. Hier hält man sich rechts in Richtung Norden (Wegweiser Richtung Eschlmoos) und folgt dem Pfad durch den Wald bergab. Nach mehrmaliger Querung des Baches und des Weißgrabens erreicht man eine Almstraße. Ihr folgt man in westlicher Richtung abwärts bis zu der Abzweigung des Wanderweges mit der Beschilderung "Hochgern", dem man zur Hinteralm folgt. Es geht weiter in südlicher Richtung bergan, bei einer Weggabelung hält man sich rechts (links: Abzweigung nach Ruhpolding) und erreicht die Bischofsfellnalmen. Hier hält man sich westwärts auf dem Steig, bis rechts ein Pfad mit vielen Serpentinen auf den Hochgern führt (ca. 3h). Vom Gipfel des Hochgern führt ein nicht zu verfehlender Steig zum Hochgernhaus. Ab dem Hochgernhaus geht es auf einem Fahrweg weiter bergab bis zur Agersgschendalm. Auf einer Forststraße gelangt man schließlich nach Marquartstein. (Michael Kleider, Christina Schwann, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Weil der bayerische König Maximilian II. die Berge sehen wollte, hat er im Jahr 1858 eine fünfwöchige Reise - von Lindau am Bodensee nach Berchtesgaden – unternommen. Dabei hat er sowohl Gipfel wie den Grünten, den Wendelstein oder den Riesenberg bestiegen, als auch Dörfer, Schlösser und Sehenswürdigkeiten besucht. Der Maximiliansweg, eingerichtet 1991, lässt den Bergwanderer den Weg des Königs und seines Gefolges nachvollziehen und folgt im wesentlichen dem Europäischen Fernwanderweg E4. Die Via Alpina nutzt diese beiden Fernwanderwege auf zwei Etappen und ermöglicht die Überquerung der beliebtesten Aussichtsberge der Chiemgauer Alpen, des Hochfelln und des Hochgern. Beide Gipfel eröffnen einen grandiosen Blick auf die Alpenkette (Hagen- und Tennengebirge, Dachstein, Tauern, Zillertaler Alpen, Watzmann), die bayerische Hochebene und das Innviertel; an besonders klaren Tagen ist sogar der Böhmerwald zu erblicken. Das Hochfellnhaus (1.664 m), direkt unter dem Gipfel des Hochfelln, ist das höchstgelegene Gasthaus im Chiemgau und ganzjährig geöffnet, bietet aber keine Übernachtungsmöglichkeit. Eine Besonderheit in diesem Teil der Alpen sind die Miniatur-Kapellen, die auf zahlreichen Gipfeln, wie z.B. auf dem Hochgern, Geigelstein oder Spitzstein stehen. Die Chiemgauer Alpen, zwischen Saalach und Inn gelegen und im Süden vom Kaisergebirge und den Berchtesgadener Alpen begrenzt, sind ein Alm- und Waldgebirge mit hellen Felsakzenten. Das „dunkelschöne Waldgebirge“ (Helmuth Zebhauser) gilt unter Botanikern als ein Blumenparadies. Das Relief ist stark von der letzten Eiszeit geprägt. Die weichen Flyschberge wurden von den Gletschern zu Hügeln abgehobelt, das Sonntagshorn (über dessen Gipfel die Staatsgrenze verläuft) ist mit 1.961 Metern die höchste Chiemgauer Erhebung und ein viel bestiegener Berg. Andere Zeugnisse der Gletscher sind Trogtäler, Moränenkränze (die noch heute als Hügelketten im Gelände zu verfolgen sind), sowie imVoralpengebiet Seen und Moore. Am Ende der Eiszeit füllte das Schmelzwasser der Gletscher die ausgehobelten Mulden hinter den Endmoränen – gewaltige Geröllmassen, die der Gletscher vor sich hergeschoben und aufgestaut hat - und ließen so z.B. das „bayerische Meer“ - den Chiemsee - entstehen. Er hat schon weite Gebiete im Süden durch Verlandung verloren, einst reichte er bis Marquartstein. (Michael Kleider)
Andere Weitwanderwege und Varianten
Weg zur Steinbergalm nur bei trockener Witterung zu empfehlen. Maximiliansweg, E4
Nützliche topografische Karten
L 8340 Ruhpolding ~ Bayerisches Landesvermessungsamt München (1:50.000)
Nr. 10 Chiemsee - Simssee ~ Kompass (1:50.000)
Chiemsee u. Umgebung ~ Bayerisches Landesvermessungsamt München (1:50.000)
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Das Hochgernhaus ist für eine Nächtigung ok, schöne Lage, es könnte aber alles ein wenig gepflegter sein. Essen ok. Tel. 004986416929283
Gerhard - 08.09.13
Vom Hochfelln-Gipfel geht man zunächst ein Stück Richtung Fellnalm zurück und folgt dann dem schmalen Pfad durch die latschen Richtung Thorau-Alm. Weitere Wegweisung verlässlich. Vom Hochgern-gipfel sieht man das Hochgernhaus. Der Weg ist demnach klar, auch wenn das haus auf den Wegtafeln nirgends genannt wird!
Gerhard - 08.09.13
Wer nach Marquartstein absteigt, hat insgesamt mindestens 1800 m Abstieg! Bei Übernachtungswunsch im Hochgernhaus unbedingt vorher anrufen!
Hans Diem - 07.05.11
Die DAV Alpenvereinskarte Bayerische Alpen BY18 von 2008 zeigt einen anderen Wegverlauf: Ruhpolding (856m), Steinbergalm (Whs, 1002m, Bründling-Alm (Whs,1060m), Hochfelln-Haus (Whs, 1664m), Hochfelln (1671m). Von Bründling-Alm (1060m) zu Hochfelln-Haus (1664m) ist Fahrt mit Kabinenseilbahn möglich.
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