Eine wunderschöne Etappe steht bevor, die neben alpinem Gelände am Peitingköpfl, wunderschönen Hochalmen und dem ruhigen Heutal auch den beeindruckenden Staubfall zu bieten hat. Der Weg führt hinter (!) dem Wasserfall vorbei. Ein großes Erlebnis und an heißen Tagen besonders angenehm.
Detaillierte Beschreibung des Wegverlaufs
Von Unken folgt man dem Weg Nr. 21 in westlicher Richtung, der kurz nach der Kirche rechts von der Straße abzweigt. Der Wanderweg führt über die Felder leicht bergan und später entlang des Waldrandes. An der ersten Weggabelung hält man sich links, weiter leicht bergan. Man folgt dem Weg, der in den Wald einbiegt und beinahe eben bis zur Einmündung einer Straße von rechts verläuft. Ab hier wird es wieder etwas steiler. Kurz nach dem Bildstock biegt man rechts ab und folgt dem Weg bergan bis man auf eine Forststraße trifft. Hier hält man sich rechts. Nach der 3. Kehre biegt wieder ein kleiner Pfad nach rechts in den Wald hinauf ab. Diesem folgt man durch bewaldetes Gebiet steil bergan, bis man den Bach überquert. Der Weg führt nun direkt neben dem Wasserfall bergan bis sich der Wald lichtet und das Almgebiet des Hölzkasers freigibt. Beim oberen Almgebäude verzweigt sich der Weg. Der rechte führt zum Wetterkreuz und später zur Oberen Hölzalm. Der linke ist der direkte Weg zur Oberen Hölzalm, dem auch die Via Alpina folgt. Von dort steht noch einmal ein kleiner Anstieg zum Peitingköpfl (1.720m) bevor. Über den Kamm gelangt man hinunter auf das Gelände der Hochalm, wo der Wanderweg sich etwas verbreitet und einem Karrenweg weicht. Bei der kleinen Kapelle auf der Hochalm hält man sich links und wandert über das Almgelände und vorbei an mehreren Almgebäuden abwärts ins Angerertal und ins wunderschöne Heutal (ca. 5h). Nach einem kurzen Stück entlang der Straße, biegt die Via Alpina schon bald wieder rechts in Richtung Norden ins Fischbachtal ab. Der Weg folgt dem Verlauf des Fischbaches und ist sehr schön angelegt. Er führt vorbei am Fischbachfall und an der Österreichisch-Deutschen Staatsgrenze sogar hinter dem Staubfall vorbei! Ein wunderbares Erlebnis, das seinesgleichen sucht. Danach führt der Steig bergab. Bei der verfallenen Fischbachalm wechselt man von dem Fußweg über die Brücke auf die westliche Seite des Fischbaches und folgt der Forststraße Tal auswärts bis nach Laubau. Am Holzknechtmuseum vorbei und entlang der Weißen Traun gelangt man nach Fuchsau, Grashof und schließlich nach Ruhpolding (ca. 3h30min vom Heutal).
(Michael Kleider, Christina Schwann, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Eine der interessantesten oberbayerischen Kirchen ist die Pfarrkirche St. Georg, die auf dem Krichbichl (wo schon im 11. Jahrhundert eine urkundliche erwähnte Kirche stand) in Ruhpolding steht. Sie wurde 1754 nach etwa 20-jähriger Bauzeit eingeweiht. Der Hofbaumeister Johann Baptist Gunezrheiner hat die Außenfassade einfach gehalten, beim Eintritt in das Innere der Kirche wird man jedoch von der goldschimmernden Rokokoausstattung und den schönen, geschnitzten Heiligenfiguren überwältigt. Einen Glanzpunkt setzt die linke Seite der Kanzel, die im bayerischen Land ihres gleichen sucht. Das Goldgehäuse des rechten Seitenaltars birgt die künstlerisch wertvollste Skulptur, die romanischen Madonna aus dem 12. Jahrhundert, die erst 1655 wiedergefunden wurde. Meister und Herkunft des Bildnisses sind unbekannt. Sehenswert ist auch das Holzknechtmuseum in Laubach: Auf einem großen Freigelände sind teils transferierte, teils nachgebaute Holzknechtsunterkünfte aus den umliegenden Wäldern errichtet. "Holzknecht" (heute "Forstwirt") war ein selbständiger Berufsstand, eng verbunden mit dem Salinenbetrieb in Traunstein (1619-1912), der viel Brennholz verlangte. Die Forstwirtschaft stellte bis Ende des 19. Jahrhunderts den wichtigsten Erwerbszweig im Tal dar. Eine Vorstellung von der harten Arbeit der Holzknechte wird durch Darstellung der damaligen Arbeits- und Lebensbedingungen vermittelt (Alte Werkzeuge, Tonband- und Gerätevorführungen, wechselnde Sonderausstellung, ect.). Das Gemeindegebiet von Ruhpolding – mit 148 Quadratkilometer die viertgrößte Gemeinde Bayerns – weist eine überdurchschnittliche Bewaldung auf (52,5% des Gemeindegebietes). Zusammen mit der mittleren Höhenlage der Gemeinde (Zentrum auf 690Meter) sorgen diese Klimafaktoren dafür, dass Schwüle und Hitze recht selten auftreten. Ruhpolding ist seit den 1960er Jahren ein anerkannter Luftkurort.
(Michael Kleider und TV-Ruhpolding)
Andere Weitwanderwege und Varianten
Besteigung des Sonntagshorns (1961m), setzt gut Kondition voraus, sehr steil.
Nützliche topografische Karten
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Pinzgauer Saalachtal Wander-u. Tourenkarte, ~ Mayr (1:35.000)
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Topographische Karte Berchtesgadener Alpen, Chiemsee und Umgebung ~ Bayerisches Landesvermessungsamt München (1:50.000)
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WK 104 Chiemgauer Alpen ~ Freytag&Berndt (1:50.000)
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Nr. 14 Berchtesgadener Land - Chiemgauer Alpen ~ Kompass (1:50.000)
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ÖK 50 92 ~ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (1:50.000)
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BY 19 Chiemgauer Alpen Ost, Sonntagshorn ~ Alpenverein (1:25.000)
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Letzte Änderung : 16.08.11
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