Alpiner Weg (drahtseilgesicherte oder besonders ausgesetzte Stelle, Firn, Blockhalde)
A43
Engedey » Neue Traunsteiner Hütte
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6h50 |
18.2 km
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1414 m
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423 m
Die Besonderheit dieser Etappe stellt die Wanderung am Soleleitungsweg dar. Nicht nur dass dieser auf der Sonnenseite der Ramsau angelegte Weg ein wunderbares Panorama bietet, hier kann man auch alles Wissenswerte über die damalige Leitung der Sole erfahren. Der zweite Teil der Wanderung führt dann wieder in alpineres Gelände, entlang der Nationalpark Grenze hinauf zur Neuen Traunsteiner Hütte.
In der Engedey folgt man der Straße entlang des Baches in nördlicher Richtung zum Wh. Söldenköpfl, das bereits die erste Einkehrmöglichkeit bietet. Ab dem Wirtshaus folgt man dem gut beschilderten und mit Schautafeln bestückten Soleleitungsweg zum Wirtshaus Gerstreit. Dieser Weg ist besonders schön, da er auf der Sonnenseite ein wunderbares Panorama über die Ramsau bietet und gleichzeitig alles Wissenswerte über die Leitung der Sole anbietet. Der Beschilderung folgend gelangt man nach Querung der Bundesstraße zum Taubensee und zum Parkplatz an der Schwarzbachwacht. Ab der Schwarzbachwacht (genannt: Wachterl) ist der Weg durchgehend mit rotem Punkt im weißen Kreis und mit der Wegenummer 470 markiert. Er ist problemlos zu begehen, nur über einige Felsstufen wurden leiterartige Holzstufen eingebaut. Wichtig ist, den Steig nicht zu verlassen, da die Hochfläche in diesem Abschnitt sehr unübersichtlich ist. Zuerst verläuft ein Fahrweg fast eben, Richtung Westen. Nach ca. 15min beginnt der Steig (zugleich Beginn des Nationalparks), der nun in nordwestlicher Richtung im Wald ansteigt. Die Hochfläche erreicht man bei einer Höhe von ca. 1.400m. Bald geht es vorbei an den verfallenen Kasern der oberen Schwegelalm. Mehrmals auf und ab, aber ohne große Höhenunterschiede verläuft der Steig, trotz mehrerer Richtungsänderungen, im wesentlichen Richtung Südwest. Später erreicht der Steig die Saugasse und bald danach die Neue Traunsteiner Hütte. Kurz vor der Hütte zweigt links ein Steig zum Edelweißlahner, einem lohnenden Gipfel über der Ramsau gelegen, ab. Beim Taubensee folgt man der Beschilderung zum Soleleitungsweg, der auf der Sonnenseite oberhalb der Raumsau in die Engedey führt. (Christian Scheiter, DAV-Sekt. Traunstein)
Natur- und Kulturerbe
Das Bild ist eines der berühmtesten Motive aus dem Berchtesgadener Land: Die Pfarrkirche Sankt Fabian und Sebastian von Ramsau, davor die Ramsauer Arche, und im Hintergrund die Mühstürzhörner. Der Ort liegt zwar im Schatten des Marktes Berchtesgaden, braucht aber von der Schönheit der Landschaft her keinen Vergleich zu scheuen. Das am romantischen Hintersee gelegene Dorf hat im 19. Jahrhundert eine Künstlerkolonie angezogen, die in der gemütlichen Stube des traditionsreichen Wirtshauses der Babette Auzinger eine Heimat fand. Zu verdanken ist diese künstlerische Entdeckung der Ramsau dem Maler Carl Rottmann, dessen berühmtes Bild; "Der Hohe Göll im Alpenglühen" (1846) vom kunstliebenden Bayerischen König Ludwig I. erworben wurde und das jetzt in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung hängt. Beinahe noch schöner als die Pfarrkirche liegt oberhalb von Ramsau die spätbarocke Wallfahrtskirche Maria Kunterweg. Sie wurde (um 1731) vom Salzburger Hofmaurermeister Sebastian Stumpfegger im Zuge der Gegenreformation, die 1732/33 in der Vertreibung der Protestanten kulminierte, errichtet. Das Deckengemälde zeigt den Sieg der Katholischen Kirche über den "Irrglauben" – ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Fürstpropstei Berchtesgaden. Benannt ist die Kirche nach einem Bergsteig, über den hauptsächlich Kleintiere ("Kunter") auf die Weide getrieben wurden. Ein 1689 aufgestelltes Marienbild sollte schreckliche Spukgesichter, die den Weg unsicher machten, abwehren. Daraus entwickelte sich eine Wallfahrt und der Beginn des Tourismus in der Ramsau. Eingebettet zwischen den Felsbastionen Hochkalter im Süden und Reiter Alm im Norden, war die Ramsau mit dem Hirschbichl ein wichtiger Übergang von der Fürstprobstei Berchtesgaden nach Saalfelden. Eine weiter Verbindung des Stiftslandes zur Außenwelt führte an der Raumsau vorbei über die Schwarzbachwacht – im Volksmund "Wachterl" genannt – ins Bayerische. Sie ist Ausgangspunkt für den "Wachterlsteig" zur Reiter Alm. Kurz nach Beginn des Weges an der Schwarzbachwacht lohnt ein kurzer Abstecher über die Schwarzbachalmen zum "Schwarzbachloch", aus dem ein mächtiger Wasserschwall entspringt – die Quelle für den in die Saalach mündenden Schwarzbach. Die karstige Hochfläche der Reiter Alm mit ihren Spalten und Dolinen "verschluckt" regelrecht das Niederschlagswasser und den geschmolzenen Schnee und gibt es am Fuße des Gebirgsstocks wieder frei. Auf der Reiter Alm, deren bayerischer Teil zum Nationalpark Berchtesgaden gehört, begegnet man dem größten Zirbenbestand Deutschlands mit bis zu fünfhundert Jahren alten Bäumen. (Michael Kleider)
Andere Weitwanderwege und Varianten
Von der Traunsteiner Hütte auf den Weitschartenkopf, 1980m, Gehzeit ca. 1 h ,
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