Alpiner Weg (drahtseilgesicherte oder besonders ausgesetzte Stelle, Firn, Blockhalde)
A39
Maria Alm » Riemannhaus
|
4h25 |
10.1 km
|
1329 m
|
0 m
Von Maria Alm führt der Weg zuerst durch das Ortsgebiet von Maria Alm und entlang des Grießbaches direkt zum Fuße des Steinernen Meeres. Der Anstieg zum Riemannhaus ist ziemlich steil. Zahlreiche Steinstufen erleichtern den Anstieg durch die massive Kalkwand hinauf bis zur Ramseidener Scharte.
In Maria Alm quert man den Bach, hält sich gleich nach der Brück rechts und folgt dem Verlauf des Grießbaches in den Grießbachwinkel. Auf der Asphaltstraße geht es leicht ansteigend, das Steinerne Meer genau vor Augen weiter. Bei der Weggabelung hält man sich links und gelangt zum Riemannhaus-Parkplatz. Ab hier geht es durch den Wald, zuerst links, dann gleich rechts haltend, immer der Beschilderung in Richtung "Riemannhaus" folgend. Nach einem längeren Stück auf der Forststraße gelangt man an den oberen Parkplatz und an einen Schranken. Hier beginnt das Naturschutzgebiet Kalkhochalpen. Die Vegetation wird zunehmend lichter und der Blick auf das sich vor einem erhebende Breithorn links und den Sommerstein rechts ist beeindruckend. Über die "Sandten" geht es weiter steil bergan. Ein Blick zurück ist an klaren Tagen lohnenswert, denn man sieht in der Ferne den Zellersee und das vergletscherte Kitzsteinhorn. Links zweigt ein Weg zum "Fürstenbrünnl" und zur "Bilgerirast" ab, eine Quelle, an der man seine Wasserflaschen noch einmal füllen könnte. Etwas weiter oben zweigt die Route über die Südwand des Breithornes ab, die aber aufgrund ihrer Schwierigkeit den sehr erfahrenen Bergsteigern vorbehalten ist. Am unteren Ende der Materialseilbahn angekommen, beginnt nun der wirklich steile Aufstieg auf das Riemannhaus. Zahlreiche in den Stein gehauene Steinstufen und Drahtseile erleichtern den Anstieg, der zum Teil etwas ausgesetzt ist. An schönen Tagen ist es außerdem ziemlich heiß und es empfiehlt sich, genügend Wasser mitzunehmen, da im karstigen Kalkstein kaum Quellen zu finden sind. Hat man erst einmal die Ramseider Scharte passiert, steht man praktisch direkt am Fuße des Sommersteines, der auch "Eule" genannt wird, da die beiden Höhlen wie große Augen wirken. Der Sommerstein ist ein beliebter Kletterberg, wobei sich die Routen im Schwierigkeitsgrad zwischen 8 und 9 bewegen. In den letzten Jahren wurden rund um das Riemannhaus zahlreiche weitere Routen erschlossen. Genauere Informationen erhält man direkt am Riemannhaus (ca. 4h25min). Vom Riemannhaus kann man in ca. 20min den Sommerstein auf seiner Rückseite in wesentlich einfacherer Weise besteigen. Der Ausblick ist grandios, denn einerseits erstrecken sich unter einem die grünen Wälder von Maria Alm, dem Saalfeldener Becken und von Zell am See und auf der anderen Seite das Ödland des Steinernen Meeres. In ca. 30min kann das Breithorn auf seiner Nordseite über den Normalanstieg erklommen werden. Von dort führt ein Klettersteig über das Mitterhorn und das Persailhorn auf die Peter-Wiechenthaler-Hütte. Einen Abstecher wert ist vorallem die Schönfeldspitze, deren großes hölzernes Kreuz weit über die Grenzen Salzburgs hinaus bekannt ist. Der Anstieg über Schönegg und Wurmkopf ist wunderschön, setzt aber Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraus. Kurz unterhalb des Gipfels der Schönfeldspitze ist noch einmal ein schwieriges, weil sehr ausgesetztes Stück zu bewältigen, aber die Aussicht ist grandios. (Christina Schwann, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Maria Alm ist ein bekannter Wallfahrtsort. Ende August findet die Bartholomäus-Wallfahrt statt, bei der die Pilger von Maria Alm über das Steinerne Meer nach St. Bartholomä in Berchtesgaden wandern. Die Ursprünge dieser Wallfahrt liegen im dunkeln. Der Legende zu folge, soll ein Bär einen Bauern zerrissen haben. An der Stelle es Unglücks am Schattberg wurde ein Marienbild angebracht. Immer wieder sollen dort Gebetserhörungen stattgefunden haben. Aus diesem Grund wurde eine Kapelle errichtet und mit der Zeit blühte eine regelrechte Wallfahrt auf. Der Weg durch den Grießbach und über die steilen Stufen bis zum Riemannhaus sind beschwerlich vor allem für die Pilger, die das Marienbild mit sich tragen. Die Via Alpina folgt dem gleichen Weg über das Haus des Deutschen Alpenvereins, das in herrlicher Lage am Fuße des Sommersteines mit einem gewaltigen Talblick über das gesamte Saalfeldner Becken bis nach Zell am See und dem Kitzsteinhorn thront. Die Besteigung der Schönfeldspitze, die allerdings Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert, ist ein ganz besonderes Erlebnis. Das Gipfelkreuz stellt ein großartiges Kunstwerk dar: die Mutter Gottes hält den vom Kreuz genommenen toten Jesus in Händen. Ein besonderer Ort, nicht nur wegen dem herrlichen Rundblick auf das Watzmannmassiv, den Königsee, die Leoganger Steinberge, die Hohen Tauern und den Höchkönig. Hier fühlt man – egal ob gläubig oder nicht – die Anwesenheit einer übermächtigen Macht, die Demut und Dankbarkeit vor der Schöpfung erwachen lässt. (Christina Schwann, OeAV)
Andere Weitwanderwege und Varianten
Zustieg zum Riemannhaus auch über Saalfelden, Anschluss an die Bundesbahnen. Saalfelden über Ramseidener Steig, der an der Bilgerirast auf die Via Alpina trifft. Nordalpenweg 01, auch Europäischer Fernwanderweg E4 alpin, Rupertiweg 10, auch Europäischer Fernwanderweg 10
Geheimtipp oder Kritik? Geben Sie Ihren eigenen Kommentar zu dieser Etappe ab. Für allgemeinere Bemerkungen, nutzen Sie bitte die Funktion Kommentar der Seite Via Alpinisten am Wort.
Christina, ÖAV - 30.06.15
Der Anstieg zum Riemannhaus ist im oberen Bereich sehr steil. Steinstufen, ein paar Eisentritte und ein Seil erleichtern den Aufstieg. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind erforderlich, wobei es im Aufstieg leichter ist, als im Abstieg. Klettersteigausrüstung ist nicht erforderlich. Ein Bild findet sich hier oberhalb.
Christian - 30.06.15
Wir wollen die Etappe über das Steinerne Meer machen. Der Aufstieg zum Riemannhaus wird überall unterschiedlich beschrieben. Teilweise wird Klettersteigausrüstung empfohlen. Wie schwierig ist der Aufstieg nun wirklich. Gibt es Bilder zu den schwierigen Stellen? Danke im voraus!
Geheimtipp oder Kritik? Geben Sie Ihren eigenen Kommentar zu dieser Etappe ab. Für allgemeinere Bemerkungen, nutzen Sie bitte die Funktion Kommentar der Seite Via Alpinisten am Wort.