Alpiner Weg (drahtseilgesicherte oder besonders ausgesetzte Stelle, Firn, Blockhalde)
A38
Erichhütte » Maria Alm
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4h35 |
16.6 km
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424 m
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1158 m
Aehnlich wie am Vortag wandert man weiter durch lichte Bergwälder und über Almböden zur Mitteregg- und Pichlalm. Dann verlässt man das wunderschöne Hochkönigmassiv und es geht bergab nach Hinterthal und über die Jufenalm in den bekannten Fremdenverkehr- und Wallfahrtsort Maria Alm, wo sich bereits das nächste mächtige Gebirge aufbaut, das Steinerne Meer.
Bei der Erichütte muss man zuerst zwischen den sich unterhab der Hütte befindenden Almgebäuden durch, um auf den Weg zur Pichlalm zu gelange. Auf einem breiten Weg geht es über offenes Almgelände mit vereinzelt stehenden Lerchen und Fichten abwärts bis zu einem Steig, der durch den Wald abwärts bis zum Bach führt. Hier beginnt der neu angelegte Naturlehrweg, der mit großen Holztafeln alles Wissenswerte über Flora und Fauna erläutert. Nach der Überquerung der Brücke hält man sich bei der Weggabelung rechts und folgt dem Steig aufwärts. Über den Steig erreicht man bald den Fahrweg, der direkt zur Pichlalm führt. Hier zweigt auch der Weg auf die Lausköpfe ab, der schön aber zum Teil sehr ausgesetzt ist. Hinter der Pichlalm führt links ein Steig weiter bergan bis auf eine kleine sehr schöne Hochebene, die mit Latschen übersäht und von sumpfigen Wiesen unterbrochen ist. Nun führt der Steig durch den Wald abwärts und man sieht bereits die östlichen Ausläufer des Steinernen Meeres mit dem markanten Selbhorn und an klaren Tagen sogar die Leoganger Steinberge mit dem Birnhorn. Auf einem Fahrweg geht es rechts kurz etwas bergan und dann bergab zur netten kleinen bewirtschafteten Mussbachalm. Auf dem Fahrweg weiter gelangt man direkt in das Ortszentrum von Hinterthal (ca. 2h). Der Blick zurück lässt die Teufelsslöcher erkennen, die sich deutlich gegen den blauen Himmel abheben und über einen Klettersteig von Hinterthal aus zu erklimmen sind. Auch der Blick in den Talschluss mit der Torscharte ist unvergleichlich und lädt zu weiteren Wanderungen in diesem Gebiet ein. In Hinterthal hält man sich links, vorbei an dem kleinen Supermarkt und quert die Bundesstraße von Dienten kommend. Auf der linken Seite der Straße weiter erreicht man bald einen schönen Wanderweg entlang des linken Ufers der Urslau. Wo er endet überquert man die Brücke und geht ca. 100m an der Bundesstraße zurück bevor links der Weg in Richtung "Pichlhof" abzweigt. Man wandert direkt am Hof vorbei und nimmt dann rechts den kleinen Wiesenweg nach "Jufen, Maria Alm", Wegnummer 5. Steil ansteigend gelangt man zu einem alten Stadel und dahinter wieder auf eine Fahrstraße, die man aber bald wieder rechts haltend verlässt und auf einem Steig weiter bergan geht. Nach einem kleinen Wäldchen erreicht man eine Viehweide und hat zum ersten Mal den optimalen Blick auf das Steinerne Meer, das gesamte Saalfeldener Becken und die Leoganger Steinberge. Noch ein kurzes Stück bergab, vorbei an der schönen Kapelle, erreicht man nach ca. 1h10min den Gasthof Jufen. Vom Gasthof geht es rechter Hand auf dem Weg Nr. A401 dem Hangrücken folgend fast eben weiter bis zur Natrun Jausenstation und von dort der Beschilderung folgend direkt in den Ortskern von Maria Alm. Alternativ könnte man auch direkt über den Natrun gehen (beim Parkplatz links und dann rechts bergan), was sehr schön und gleichzeitig durch einen fantasievoll gestalteten Waldlehrpfad auch informativ ist. Hinter der Kirche von Maria Alm beginnt der gut beschilderte Anstieg zur Jausenstation Natrun und zum Gasthof Jufen. Wo man auf die Bundesstraße von Maria Alm nach Hinterthal trifft, muss man ca. 100m auf der Straße nach rechts zurück gehen, bevor man links über eine Brücke auf den Wanderweg nach Hinterthal gelangt. (Christina Schwann, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Der kleine Ort Hinterthal gehört zur Gemeinde Maria Alm. Er ist ein beliebter, weil sehr ruhiger Tourismusort. Besonders schön ist die kleine Kirche, an deren Außenwand die unglaubliche Schneehöhe vom 1. Mai 1817 markiert ist. Hinterthal kann auf grund seiner Lage am Fuße der Torscharte so gut wie jeden Winter reichliche Schneefälle verzeichnen, aber der Winter von 1817 übertraf alle Erwartungen. Der Schnee reichte noch am 1. Mai bis knapp unter das Dach der Kirche! Vor der Kirche wurde erst kürzlich ein neuer Brunnen errichtet, der mit seinen drei kreisrunden Holzwannen die Dreifaltigkeit symbolisiert. Die Verbundenheit zu ihrer Natur haben die Hinterthaler mit Steinen aus dem Bereich der Torscharte belegt. Eine Besonderheit stellt außerdem das Naturdenkmal "Triefen" unweit von Hinterthal dar. Es handelt sich dabei um einen Quellenaustritt über einer wasserundurchlässigen Schicht zwei bis drei Meter über der darunter fließenden Urslau. Auf einer Länge von ca. 100m bildet sich ein glitzernder Tropfenvorhang über den moosbewachsenen Steinen. Auf dem Weiterweg geht es nun über den Jufen und den Natrun. Beide Namen zeugen von früheren Besiedlungen der Kelten und Römer, wobei sich das Wort "Jufen" von "Joch" ableiten lässt. In der Bronzezeit bauten die Römer den Weg über den Filzensattel zu einem wichtigen Saumweg aus. Noch vor den Römern waren allerdings die Kelten am Fuße des Steinernen Meeres heimisch. Das Wort "Natrun" stammt vom keltischen Wort "utrune" ab. Auch Bären scheint es hier gegeben zu haben, denn das Wort "Urslau" – der Bach, der durch Maria Alm fließt – stammt von dem lateinischen Wort "ursus" für Bär. Flurnamen wie Bärnbach, Bärwies oder Bärgang bestätigen diese Annahme. Wenn man von Maria Alm spricht, muss man auf jeden Fall die Kirche mit ihrem auffallend spitzen Kirchturm erwähnen. Die heutige Kirche ist die dritte an dieser Stelle. Die erste wurde Mitte des 12. Jahrhunderts im romanischen Stil errichtet, wie es Ausgrabungen im Zuge der Renovierung 1987 belegen. Die zweite Kirche stammt aus der Zeit der frühen Gotik. Zu jener Zeit wurde auch der beeindruckende Turm errichtet. Um 1508 wurde der Turm erhöht, der wie eine dünne Nadelspitze in den Himmel ragt. Er ist auf eine großartige Zimmermannarbeit zurückzuführen und stellt mit seinen 84m den höchsten Kirchturm in ganz Salzburg dar. Während dieses Umbaues wurde außerdem das Kirchenschiff zu einer dreijochigen Halle erweitert und die gemauerte Empore eingezogen. Schon im Jahre 1521 hatte die Kirche fünf Altäre. Die Fresken wurden leider 1875 übermalt und 1932 unsachgemäß restauriert. Erst im Zuge der Renovierung von 1987 wurde der bereits schlechte Zustand der Fresken behoben und seither erhält der Betrachter wieder einen ungefähren Eindruck von der ursprünglichen Pracht der Kirche. (Christina Schwann, OeAV)
Andere Weitwanderwege und Varianten
Nordalpenweg 01, auch Europäischer Fernwanderweg E4 alpin, Rupertiweg 10, auch Europäischer Fernwanderweg 10
Nützliche topografische Karten
10/1, Steinernes Meer ~ Österreichischer Alpenverein (1:25.000)
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