Alpiner Weg (drahtseilgesicherte oder besonders ausgesetzte Stelle, Firn, Blockhalde)
A32
Bad Goisern » Gosau
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6h25 |
13.7 km
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1074 m
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810 m
Diese Etappe hält, was sie verspricht: nach dem Anstieg zur Goiserer Hütte kann man von dieser einen wunderbaren Blick auf das Tote Gebirge, den Dachstein und das Trauntal genießen. Einen noch eindrucksvolleren Blick hat man vom nur 1h entfernten Hochkalmberg (1.833m), dessen Besteigung sehr empfehlenswert ist.
In Bad Goisern hält man sich bei der Pfarrkirche in Richtung Bahnübergang, überquert diesen sowie die Traun und hält sich rechter Hand der Asphaltstraße folgend bergan. Entlang des Ramsaubaches muss man leider das erste Stück des Weges auf der Asphaltstraße zurücklegen, bis man den Parkplatz, der als Ausgangspunkt für Tagestouren auf die Goiserer Hütte dien, erreicht. Hier folgt man nun rechts der Forststraße bergan. Nach ca. 1h30min erreicht man die Trockentannalm, von wo ein Steig in den Wald führt. Anfangs ist dieser noch leicht zu gehen, schon bald aber wird er sehr steil und der Bezeichnung "Saurücken" erhält eine ganz neue Dimension. Schon auf halbem Wege hat man einen grandiosen Blick zurück auf den Sandling, den Loser und das Massiv des Toten Gebirges. Noch einmal gelangt man auf die Fahrstraße. Hier hält man sich rechts und sieht sogleich wieder den weiteren Verlauf des Steiges. Man quert das Bachbett und schlängelt sich weiter steil bergan. Der Wald wird zunehmend lichter, mehr Lerchen gesellen sich in die Waldgesellschaft der montanen Region und es wird auch immer heißer. Aus diesem Grund erwartet man nun die Dichteringquelle nun wirklich schon sehnsüchtig. Das frische Quellwasser ist eiskalt und kristallklar (ca. 1h30min von der Trockentannalm). Nach einer kurzen Rast im Schatten, kann man gestärkt das letzte Stück des Anstieges in Angriff nehmen. Die Sicht auf den Hoch Kalmberg ist wunderschön, der Steig ist nicht mehr so steil und die Lerchen haben Latschen und alpinem Rasen Platz gemacht. Nach weiteren 30min erreicht man die außerordentlich schön gelegene Goiserer Hütte, die auf einem Kopf thronend eine überwältigende Aussicht bietet. Ganz abgesehen davon wird man auf der kleinen Hütte sehr gut bewirtet, Schweinsbraten und verschiedene selbst gemachte Kuchen und Torten sind da keine Seltenheit. Von der Hütte folgt man der Beschilderung zur Iglmoosalm. Der Weg führt gemütlich leicht bergab zur netten kleinen Schartenalm, deren ganz besonderer Charme durch die zahlreichen Steinmauern hervorgerufen wird. Durch den Wald geht es weiter abwärts und man erreicht eine neu angelegte Fahrstraße, die auf die bestehende führt. Dieser folgt man weiter abwärts, wobei sich bereits der Gosaukamm zwischen den Bäumen hervortut. Schließlich zweigt links ein Steig durch den Wald zur Iglmoosalm ab(ca. 70min ab Goiserer Hütte). Nach einem kurzen Stück auf der Fahrstraße – bei der Weggabelung hält man sich links – geht es gleich wieder durch den Wald steil abwärts. Einmal quert man die Fahrstraße und dann erreicht man kurz oberhalb von Gosau einen Fußballplatz. Hier hält man sich rechts und folgt der Beschilderung "Panoramaweg Kalvarienberg". Der schön angelegte Weg führt entlang des Hangrückens etwas oberhalb des Tales bis zur Bundesstraße. Diese wird überquert und weiter der Beschilderung folgend, erreich man den Kalvarienberg. Über die Steinstufen abwärts gelangt man direkt zur Kirche und zum Kirchenwirt (ca. 1h20min von der Iglmoosalm). Über den Kalvarienberg und den Panoramasteig erreicht man einen kleinen Fußballplatz oberhalb von Gosau. Hier hält man sich links bergan durch den Wald. Der Weg auf die Iglmoosalm und die Goiserer Hütte ist gut markiert. (Christina Schwann, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Nur ein kleines Stück von der Goiserer Hütte entfernt zweigt der Steig auf den Kalmberg ab. Von einer bestimmten Stelle sieht er im Profil wie ein Indianerkopf aus. Etwas unterhalb des Gipfelsteiges zweigt ein schmaler Pfad zu einer Höhle ab, die den Namen „Kalmooskirche“ trägt. Im 16. Jahrhundert trafen sich hier die Anhänger von Martin Luther – vor allem Holzarbeiter und Bergknappen, die den Lehren des Bergmannsohns besonders aufgeschlossen gegenüber traten – zu geheimen Gottesdiensten. Zu jener Zeit waren schon fast alle Einwohner Gosaus Protestanten. Sie widersetzten sich 157 Jahre lang der Gegenreformation, indem sie ihre Überzeugungen behielten und sie weitertrugen. Im Jahr 1731 ließ der Salzburger Erzbischof Firmian mehr als 30.000 Protestanten aus ihrer Heimat vertreiben, ihnen schlossen sich auch zahlreiche Gosauer an. Sogar die Kaiserin Maria Theresia ließ hartnäckige "Ketzer" nach Ungarn und Siebenbürgen deportieren und zwang die Mütter ihre Kinder der christkatholischen Erziehung zu übergeben. Erst als Kaiser Joseph II. das sogenannte "Toleranzedikt" erließ, endeten die Zeit der Vertreibungen. Nur 11 von insgesamt 173 Häusern in Gosau blieben katholisch und auch heute bekennen sich neun Zehntel der Bevölkerung zum evangelischen Glauben. Beim Abstieg von der Goiserer Hütte kommt man bald zur schönen Schartenalm, auf der vor allem die vielen Steinmauern ins Auge stechen. Diese sind um 1864 entstanden, als die Servitutsrechte im Zuge der Grundstücksentlastung festgelegt wurden. Die Steinmauern grenzen die Hütten und die umgebenden Anger, die den Bauern gehören, von den Servitutsweiden der Bundesforste ab. Gosau trägt wie Bad Goisern das Prädikat "Weltkultur- und Naturerbe" der UNESCO. Besonders malerisch ist der Gosausee. Dieser unter Naturschutz stehende kleine Gebirgssee zeichnet sich durch seine Klarheit und Trinkwasserqualität aus. Er bietet zahlreichen wasserlebenden Tierarten einen Lebensraum. Der Weltreisende und Naturforscher Freiherr Alexander von Humboldt nannte den See, der den krönenden Abschluss des Tales vor den mächtig aufragenden Gipfeln des Salzkammergutes bildet, den Namen "das Auge Gottes". Interessant ist aber auch die Kulturlandschaft des Gosautales: an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert entstand eine besondere Gehöftform, der Paarhof. Diese Bauweise ist im Freilichtmuseum „Paarhof Gosau-Hinterthal“ für die Besucher zugänglich, und bietet gleichzeitig einen Überblick über die damalige bäuerliche Lebensweise. (Christina Schwann, OeAV)
Andere Weitwanderwege und Varianten
Wanderung von der Goiserer Hütte auf dem Hochkalmberg, von dem man den beeindruckenden "Indianerkopf" zu sehen bekommt (erst 15m unter dem Gipfelkreuz). Alpinere Variante: Bad Goisern - Hallstatt - Wiesberg-Haus - Simony-Hütte (7-8h); Nordalpenweg 01, auch Europäischer Fernwanderweg E4 alpin
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Von solchen Abkürzungen halte ich nichts, entweder ich gehe die Via Alpina Ober ich mache eine Busreise. Die Goisererhütte kann ich nur empfehlen. Extrem gutes Essen und sehr nette und freundliche Leute.
bergziege - 10.09.12
Wenn man abkürzen von Bad Goisern mit dem Bus nach Gosausee und dort mit der Seilbahn weiter
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