Alpiner Weg (drahtseilgesicherte oder besonders ausgesetzte Stelle, Firn, Blockhalde)
A30
Pühringer Hütte » Loserhütte
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7h10 |
19.7 km
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740 m
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841 m
Auch diese Etappe ist stark durch den Charakter der karstigen Landschaft des Toten Gebirges geprägt. Der erste Teil bis zum Albert-Appel Haus führt über felsiges offenes Gelände, das zum Teil von Latschenfeldern durchbrochen ist. Erst danach geht es abwärts, man erreicht die Waldgrenze und taucht in den Schatten der Bäume ein.
Von der Pühringer Hütte geht man entlang des Elmsees und dann leicht bergan zu "Emils Tränenhügel". Von dort geht es durch einen wunderschönen lichten Bergmischwald mit Lechen und Zirben und viel Unterwuchs in die Elmgrube, auf der mehrere kleine Almhütten stehen. Gleich hinter der ersten Hütte zweigt der Weg zum Albert-Appel-Haus scharf rechts ab. Ab hier führt der Weg stetig bergan, anfangs durch Latschen, später zunehmend über offenes Gelände am Fuße des Salzofen. Bis zum Ablasbühel sind es gut 45min von der Elmgrube. Am Ablasbühel wird der Weg wieder flacher und führt über zum Teil sumpfige Wiesen mit Wollgras und Sumpfdotterblumen. Schließlich gelangt man an die Abzweigung zum Wildgößl, die Via Alpina wählt aber den Weg rund um diesen. Der Blick über die weiten Flächen des Toten Gebirges ist wunderbar und etwas weiter unten sieht man bereits die Wiesenlacke, zu der man im Anschluss absteigt (ca. 1h vom Ablasbühel). Von hier geht es in leichtem Bergauf und Bergab vorbei am "Schlund", der sich rechter Hand auftut, zum Jägerbründl, das nach langem wieder einmal die Gelegenheit bietet, die Wasserflaschen zu füllen. Nun sieht man schon den "Redenden Stein" mit seinem Gipfelkreuz und es geht bergab in das "Katzenmoos", wo mehrere Almhütten stehen. Nur noch ein kleines Stück bis zum Albert-Appel-Haus, das bereits mit dem Mittagessen wartet (ca. 4h von der Pühringer Hütte). Die Hütte ist sehr schön gelegen und bietet erstmals einen Blick auf den Dachsteingletscher. Von der Hütte geht es weiter abwärts, wo man sich gleich bei der ersten Abzweigung rechts in Richtung "Loser" hält. Durch lichten Mischwald mit Lerchen, Zirben und Fichten geht es über Blocksteine abwärts, bis die "Augstwiesenalmen" auftauchen. Man folgt dem Weg abwärts und über die "Augstwiesen" bis es auf der anderen Seite bergan zum Hochklapfsattel geht (ca. 1h30min ab dem Albert-Appel-Haus). Direkt am Sattel zweigt der "Karl-Stöger-Steig" rechter Hand ab. Es geht noch ein Stück durch Latschen und über einige Felsplatten aufwärts, bis man in etwa auf gleicher Höhe bleibend entlang der Felswände des Vorderen Schwarzmooskogels mit wunderschöner Aussicht auf den Altausseer See auf dem zum Teil mit Drahtseilen gesicherten Steig in Richtung Loser geht (Trittsicherheit u. Schwindelfreiheit erfolderlich). Ein großes Loch in der Felswand kündet von der nahe gelegenen Eishöhle, denn ein eiskalter Lufthauch entströmt der Öffnung, der einen selbst an heißen Tagen erschauern lässt. Nach einem kurzen Stück bergan erreicht man schließlich das Losergebiet. Hier hält man sich etwas rechts und folgt dem Weg in Richtung Augstsee und nicht direkt zum oberen Parkplatz im Selbstbedienungsrestaurant. Vorbei am See führt der Weg dann oberhalb der Panoramastraße direkt hinunter zu Loserhütte, eine Alpenvereinshütte, die nicht nur mit allen Annehmlichkeiten eines Hotels, sondern auch mit einer grandiosen Aussicht aufwarten kann (2h40min ab Hochklapfsattel). (Christina Schwann, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Um die einzigartige Landschaft des Toten Gebirges mit ihrer artenreichen Flora und Fauna langfristig zu erhalten, wurde der in den Gemeinden Altaussee und Grundlsee liegende Teil des Toten Gebirges mit Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung vom 27. Mai 1991 zum Naturschutzgebiet erklärt. Nach dem ersten Ziel dieser Etappe, dem Albert-Appel-Haus, gelangt man zur Augstwiesenalm, die aus insgesamt 20 kleinen Almhütten besteht. Der Name könnte möglicherweise von der römischen Bezeichnung "Augusta" stammen, denn die römerzeitliche Bergbausiedlung am Michlhallberg an der Südseite des Sandlings und zahlreiche Streufunde zeugen von einer regen menschlichen Tätigkeit zur Römerzeit. Auf den Almen des Toten Gebirges konnten allerdings bis heute noch keine Funde aus jener Zeit nachgewiesen werden. Vom Etappenziel dieser Tour, der Loserhütte, genießt man einen traumhaften Blick auf den Dachstein und den Altausseer See. Seit jeher übt das Ausseer Land offensichtlich eine erstaunliche Anziehungskraft auf Künstler aller Art aus. Begegnungen mit ihrer schöpferischen Kraft vermittelt die Via Artis in Altaussee. Seit 1989 ist Altaussee Luftkurort und ein "heilklimatischer Kurort". Ein Besuch im Kurhaus Altaussee mit Trinkbrunnen der Glaubersalzquelle, Freiluft-Sole-Inhalationsanlage und Gradieranlage kann der Gesundheit nur gut tun. (Christina Schwann, OeAV)
Andere Weitwanderwege und Varianten
Nordalpenweg 01, Europäischer Fernwanderweg E4; Variante: vor Abblasbühel links abzweigen, Anstieg auf den Wildgößl (2.062m). Kurz nach der Wiesenlucke vereinigt sich der Weg wieder mit der Via Alpina. Besteigung des Loser (1.837m)
Nützliche topografische Karten
15/1, Totes Gebirge West ~ Oesterreichischer Alpenverein (1:25.000)
WK 082, Totes Gebirge ~ Freytag&Berndt (1:50.000)
Nr. 19 Almtal, Steyrtal, Totes Gebirge ~ Kompass (1:50.000)
ÖK 50 96, 3212 ~ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (1:50.000)
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bergziege - 10.09.12
Abzweigung zum Wildgößl links nicht rechts wie es mir passiert ist. Dadurch bin ich am Almsee gelandet
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