Godet verlässt man in westlicher Richtung durch den Urwald von Derborence. Im gleichnamigen Ort, beginnt der Aufstieg zum Pas de Cheville. Dem Fusse des Les Diablerets folgend, erreicht man das Etappenziel Anzeindaz.
Detaillierte Beschreibung des Wegverlaufs
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Der Fahrstrasse entlang verlässt man Godet und steigt in Serpentinen zur Häusergruppe von La Tour auf. Hier führt der Bergweg auf gleicher Höhe bleibend ins Trümmerfeld von Bergstürzen des 18. Jahrhundert, welche auch für die Entstehung des Lac de Derborence und einem weitegehend unberührten Wald verantwortliche ist. Kurz vor Derborence steigt man leicht fallend zum Weiler ab. Hier empfiehlt es sich ein kurzer Besuch des Naturschutzgebietes, einer der letzten Bergurwälder der Schweiz.
Derborence ist durch den gleichnamigen von Roman C.F. Ramuz verewigt worden, darin wird die Geschichte eines durch den Bergsturz von 1749 verschütteten Sennen, der nach Monaten wieder herausgefunden hat, erzählt.
Es geht in wenigen Wegkehren weiter durch den Wald das Chevilletal hinauf. Bei den Hütten von Grenier wird der Bach überquert und in einigen Serpentinen steigt der Weg durch einen Felsabbruch zur Hochfläche hinauf, von wo es nicht mehr weit zum Pass de Cheville ist. Hier beeindrucken vor allem die Felshänge des Les Diablerets. In westlicher Richtung führt der Weg über Weiden direkt zum Etappenort Anzeindaz.
(Schweizer Wanderwege)
Natur- und Kulturerbe
Derborence Am 23. September 1714 stürzte einer der südlichen Felstürme der Diablerets in die Tiefe. Rund 50 Millionen Kubikmeter Schutt und Geröll donnerten in den Talboden von Derborence und verschütte 14 Alphütten samt ihren Bewohnern und Vieh. Immer wieder lösen sind Felsmassen, so zuletzt 1944. Schutt und Geröll des Felssturzes von 1714 schob einen Riegel in den Talboden, so dass der Bergbach Derbonne aufgestaut wurde und ein See entstand. Heute sorgt eine kleine Staumauern dafür, dass immer Sommer der See nicht ganz austrocknet. Da der Bergsturz auch den Zugang zu den Wäldern im gegenüberliegenden Hang versperrte, wurde dieser für rund 250 nicht mehr bewirtschaftet. Umgestürzte Bäume liegen am Boden und vermodern und Büsche und junge Bäume wachsen dort, wo die alten Riesen eine Loch in die Baumkrone rissen. Die ältesten Bäume sind gegen 350 Jahre alt und erreichen eine Höhe von 45 Metern und einen Stammdurchmesser von 160 Zentimeter. Dank Naturschützern konnte dieser Wald unter Schutz gestellt werden. An diesem Wald können jetzt die Vegetationsentwicklung beobachtet werden, die kaum durch den Menschen beeinflusst wurden, was in der Schweiz selten ist. Ein Sturm 1990, der in der ganzen Schweiz verheerende Walschäden angerichtet hat, entwurzelte auch hier Bäume. Jetzt kann zusätzlich hier beobachtet werden, wie natürliche Wälder nach solchen Sturmschäden sich erholen.
(Schweizer Wanderwege)
Nützliche topografische Karten
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272T St-Maurice ~ Swisstopo (1: 50'000)
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Grand-St-Bernard / Dents du Midi-Les Diablerets ~ Kümmerly und Frey AG, 3052 Zollikofen (1: 60'000)
Nützliche Wanderführer
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Kompass Wanderbuch Wallis 998 ~ KOMPASS-Karten GmbH, Rum/Innsbruck (ISBN 3-85491-773-2)
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Unterwallis / Waeber/Steinbichler ~ Bergverlag Rudolf Rother GmbH (ISBN 3-7633-4128-5)
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Du Léman à Sion / André Beerli ~ Editions Ketty & Alexandre (ISBN 2-88114-026-2)
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Letzte Änderung : 17.12.19
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