Alpiner Weg (drahtseilgesicherte oder besonders ausgesetzte Stelle, Firn, Blockhalde)
A28
Hinterstoder » Prielschutzhaus
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3h30 |
8.9 km
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851 m
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15 m
Diese Etappe führt direkt in das Herz des Toten Gebirges zum Prielschutzhaus am Fuße des mächtigen Großen Priels mit 2.515m Höhe. Anfangs geht es noch gemütlich bis zum Talschluss der Krummen Steyr, vorbei am Schieder Weiher und dem Klinseralm Wasserfall und dann in engen Serpentinen durch die Polsterlucke hinauf zum Prielschutzhaus.
In Hinterstoder hält man sich beim Gemeindamt rechts, hat einen guten Blick auf die verglaste Rückseite des Alpineums und quert die Brücke über die Steyr in Richtung "Schiederweiher". (Auch vor der Brücke zweigt links ein Weg zum Schiederweiher ab, die Via Alpina folgt in diesem Fall aber dem sogeannaten "Flötzersteig".) Gleich nach der Brücke hält man sich links und folgt dem gut beschilderten Weg meist auf Steigen über die Felder und durch den Wald, zwischendurch einmal auf Forstwegen zum wunderschön gelegenen Schiederweiher. Egal ob bewölkt oder sonnig, im Schiederweiher spiegeln sich bei jeder Witterung die Spitzmauer und der Große Priel, jene zwei Berge die das Bergpanorama von Hinterstoder prägen. Weiter geht es zur "Polsterlucke", einem netten gemütlichen Gasthof am Talende. Hier befindet sich der eigentliche Ausgangspunkt für den Anstieg auf das Prielschutzhaus (ca. 1h). Bis zur Talstation der Materialseilbahn ist der Weg noch eben, dann verengt er sich aber zu einem Steig und erklimmt die erste Steilstufe, über die der Klinser Wasserfall in die Tiefe stürzt. Zurück blickend hat man einen wunderbaren Blick in das Stodertal. Nach ca. 1h Stunde steilen Anstiegs erreicht man das "Gott sei Dank" Bankerl, dessen einladende Sitzfläche man gerne annimmt. Von hier führt der Weg weiter durch Buchenwald bergan, aber bei weitem nicht mehr so steil. Vorbei an der "Märchenwiese" ist man dem Priel und der Spitzmauer schon sehr nahe gekommen. Das letzte Stück führt unterhalb der Seilbahn entlang zum Prielschutzhaus, das als Ausgangspunkt für viele alpine Klettertouren, sowie auch als Ausbildungsort für Alpinkurse anerkannt, dementsprechend gut ausgestattet ist (2h15min von der Polsterlucke). Ab der Polsterlucke folgt man der Beschilderung zum "Schiederweiher" und nach Hinterstoder. (Christina Schwann, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Auf dem Weg zur Polsterlucke wandert man am wunderschönen Schiederweiher vorbei. Im kristallklaren Wasser des Sees spiegeln sich die Spitzmauer und der Große Priel wider. Ein Ort mit besonderen Kräften. Das musste wohl auch der k.k. Hofbaumeister zu Wien, Herr v. Schieder gemerkt haben. Denn als im August 1887 die einst vom Grafen Dürkheim erworbenen Güter Klinser und Stegbauer in seinen Besitz übergingen, wandelte er die baufälligen Gebäude in herrschaftliche Wohnsitze um. Den kleinen Teich, der sich ursprünglich am Fuße des Klinserstocks befand, ließ er erweitern und legte später eine Insel an. Im Weiteren ließ er einen Fahrweg durch die Klinserau errichten und die Au mit Waldbäumen bepflanzen. Heute ist der Schiederweiher im Besitz des Herzogs von Württemberg, der mit vollem Recht sagt, dass "dieser Teich die Perle des Stodertales bildet". Der Große Priel mit 2.515m und die Spitzmauer mit 2.446m sind die höchsten Erhebungen des Toten Gebirges. Auf dem Gipfel des Großen Priel thront seit 1870 ein acht Meter hohes Kreuz aus Eisen. Die Inschrift am Kreuz besagt, dass das 2.240 Kilogramm schwere Kreuz von den kräftigen Söhnen Vorderstoders und Hinterstoders freiwillig bis zur Bergspitze getragen wurde. Beide Gipfel sind auch über Klettersteige zu erreichen. Auf die Spitzmauer führt der leichte Stodertaler Klettersteig, während der Große Priel über den sehr schwierigen und langen Bert-Rinesch-Klettersteig bestiegen werden kann. An der Erschließung des Toten Gebirges hatte ein Mann wesentlichen Anteil: Karl Kral. Er fand unterhalb des Gipfels des Großen Priel eine Höhle, die bereits im Jahre 1875 provisorisch für Nächtigungen eingereichtet wurde. 1884 wurde dann das Karl Kral Schutzhaus erreichtet. 1904 ließ die Sektion Touristenklub Linz den Baukörper abreißen und errichtete das Prielschutzhaus. 1958 wurde das Dachgeschoss ausgebaut und in den Jahren 1970-75 fügte man den Erweiterungsbau zur heutigen Größe an. Außerdem besitzt das Prielschutzhaus eine Pflanzenkläranlage und eine UV-Bestrahlungsanlage zur Entkeimung des Trinkwassers. Zusätzlich wird ein Teil des benötigten Stromes aus Sonnenenergie gewonnen. Zu Recht wurde die Hütte im Jahr 2001 wurde mit dem Umweltgütesiegel ausgezeichnet. (Christina Schwann, OeAV)
Andere Weitwanderwege und Varianten
Besteigung des Großen Priel ( 2.515 m) 3h. Vom Weg zur Pühringerhütte kann die Spitzmauer ( 2.442 m ) in 2h30min bestiegen werden. Nordalpenweg 01, auch Europäischer Fernwanderweg E4 alpin
Nützliche topografische Karten
15/2, Totes Gebirge, Mitte ~ Oesterreichischer Alpenverein (1:25.000)
ÖK 50 97, 98, 4207 ~ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (1:50.000)
WK 082, Totes Gebirge ~ Freytag&Berndt (1:50.000)
Nr. 19 Almtal, Steyrtal, Totes Gebirge ~ Kompass (1:50.000)
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Bergziege - 10.09.12
In Hinterstoder ist es etwas irretierend. der Weg geht wie beschrieben links und dann zwischen zwei Häusern mit halb hohen Mauern weiter.
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