Alpiner Weg (drahtseilgesicherte oder besonders ausgesetzte Stelle, Firn, Blockhalde)
A27
Zellerhütte » Hinterstoder
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3h35 |
13.4 km
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143 m
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1073 m
Der Abstieg nach Vorderstoder ist anfangs recht steil, aber das Bergpanorama entschädigt für alle Mühen, denn die Gemeinden Vorder- und Hinterstoder liegen am Fuße des gewaltigen Prielmassives und des Sensengebirges.
Von der Zellerhütte geht es durch den Wald anfangs noch recht steil bergab. Das „Gott sei Dank“-Bankerl und das „Halbzeit“-Bankerl laden aber auch beim Abstieg zur Rast ein. Durch die Bäume kann man immer wieder einen Blick auf die Spitzmauer und den Großen Priel erhaschen, was die Vorfreude auf den kommenden Tag nur erhöht. Nach einem angenehm flachen Stück am Hangrücken gelangt man schließlich zur Talstation der Materialseilbahn und auf den Forstweg. Nach nur wenigen Metern sieht man aber bereits links die Abzweigung in den Wald. Beim Hof Binder verlässt man den Wald und erreicht das Gut nach einem kurzen Stück über die Schafweide. Zwischen den Wirtschaftsgebäuden durch und rechts auf dem Fahrweg weiter erreicht man die Asphaltstraße, wo man sich links hält. Nach einem Stück abwärts zweigt links der Mountainbikeweg ab, dem man auch in Richtung „Baumschlagerberg“ folgen könnte. Die Via Alpina folgt aber der Markierung zwischen den Gebäuden des Bauernhofes, die Wiese bergab bis zur Liftstütze, dort über das kleine Brücklein und kurz über Wiese bergan bis direkt in den kleinen Ort Vorderstoder (ca. 1h45min). Der Hauptstraße folgend, gelangt man zum „Stockergut“, bei dem man dem Weg Nr. 8 links folgt. Ein kleiner Steig führt bergab, die Straße abkürzend und erreicht diese in der Kehre wieder. Aber sogleich geht es links auf einem Steig weiter abwärts, über eine kleine Holzbrücke und dann auf Asphaltstraße links bergan zur „Huttererseite“. Rechts haltend erreicht man einen Schotterweg, dem man zwischen den Wirtschaftsgebäuden des nächsten Hofes folgt und wandert auf diesem durch Wald bergab. Zweimal wird eine Asphaltstraße gequert, dann auf Forststraße kurz steil bergan und schließlich rechts haltend wieder eben bis zum Hof „Wartegg“. Auf einem Wiesenweg geht es rechts abwärts bis zur Asphaltstraße. Nach einem steilen Stück auf dieser, erreicht man die ersten Häuser von Hinterstoder. Bei der ersten Abzweigung hält man sich links Richtung „Gasthof Gressenberger“. Mitten durch den Garten, der Beschilderung „Ort“ folgend erreicht man einen kleinen Steig, der direkt leicht abwärts zur Bundesstraße nach Hinterstoder und zum Europa Wanderhotel „Poppenberger“ führt. Nach ca. 15min auf der Straße erreicht man den Ort Hinterstoder. Beim Europa-Wanderhotel "Poppenberger" biegt man rechts ein und gelangt sich links haltend auf den Steig zum Gasthof Gressenberger. Dort gerade aus und rechts bergan zum Hof "Wartegg". Ab hier folgt man der Beschilderung in Richtung Vorderstoder, wo man gleich nach der Kirche über einen Wiesenweg hinunter zum Bach gelangt, den man quert und auf der anderen Seite über das Feld ansteigt. Dort beginnt der Anstieg auf die Zellerhütte. (Christina Schwann, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Hinterstoder liegt im Quellgebiet des Steyr-Flusses am Fuße des Großen Priel (2.514 m) und den Ausläufern des Warscheneck. Das Stodertal ist ein ausgeprägtes Trogtal, das während der letzten Eiszeit durch die Kraft des Gletschers seine heutige Form erhalten hat. Das Tal wird an vielen Stellen von vorstehenden, fast ebenflächigen Bergrücken, Hängeterrassen oder schönen ebene Wiesenflächen einige 100m über dem jetzigen Talboden gesäumt. Es handelt sich dabei um Reste eines voreiszeitlichen Talbodens, der 200 bis 300m höher lag als heute. Der Name "Stoder" stammt aus dem slawischen und bedeutet soviel wie „kalt“ oder „steiniger Boden“. Um 770 war das Tal in der Tat von den Slawen besetzt, der Fluss Traun bildete die Grenze zwischen dem deutschsprachigen Gebiet und Slowenien. Bereits im 11. Jahrhundert befand sich der gesamte Talboden von Windischgarsten mit den umliegenden Bergrücken im Besitz des Bistums Bamberg, welches von Kaiser Heinrich II im Jahre 1007 gestiftet wurde. In der Folge entstand das Stift und die Herrschaft von Spital am Pyhrn. Es sollte in erster Linie der Beherbergung von Pilgern dienen, die nach der ewigen Stadt Rom oder Aquileja zogen, von wo aus die Kreuzfahrer die beschwerliche Reise in das Heilige Land antraten. Von den Kriegen nicht verschont und durch einen Zustrom von Flüchtlingen, herrschte auch in Hinterstoder zeitweise große Not. Dennoch entwickelte sich die Gemeinde weiter: 1787 erhielt Hinterstoder einen eigenen Pfarrer, 1874 ein Postamt, 1894 eine Telegraphenverbindung und 1909 eine Telefonverbindung. Um die Jahrhundertwende begann der etappenweise Ausbau der Stodertaler Landesstraße und damit hielt auch der Tourismus Einzug in das Tal. Um 1910 begann der Schilauf, wobei dieser anfangs vor allem für die einheimischen Jäger und Förster zweckdienlich war. Im Jahr 1986 fand in Hinterstoder das 1. Schiweltcuprennen statt, was der Gemeinde einen großen touristischen Aufschwung bescherte und 1998 wurde Hinterstoder sogar in die „Europäischen Dorferneuerungsgemeinden“ aufgenommen. Im "Alpineum" kann heute die Geschichte des Schisportes von den Anfängen bis in die Gegenwart erlebt werden. (Christina Schwann, OeAV)
Andere Weitwanderwege und Varianten
01-Nordalpenweg, E4-Europäischer Fernwanderweg, Kreuzungspunkt mit 09-Salzsteigweg.
Nützliche topografische Karten
WK 082, Totes Gebirge ~ Freytag&Berndt (1:50.000)
15/3, Totes Gebirge, Ost ~ Oesterreichischer Alpenverein (1:25.000)
Nr. 19 Almtal, Steyrtal, Totes Gebirge ~ Kompass (1:50.000)
ÖK 50 98 ~ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (1:50.000)
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