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R86
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Capanna Alpe Cava » Biasca
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Die Capanna Alpe Cava verlässt man in westlicher Richtung, wo der einzige Aufstieg dieser Etappe gleich zu Beginn der Wanderung zur Forcarella di Lago zu überwinden ist. Von hier verläuft der steile Abstieg - es müssen rund 1800m Höhendifferenz bewältigt werden - über Alpenweiden und Wälder nach Biasca.
Detaillierte Beschreibung des Wegverlaufs
Link zu mehr Tourendetails: www.komoot.de/collection/901145/-via-alpina-5-10
Die Wegstrecke von der Capanna Cava UTOE nach Biasca ist sozusagen ein Erholungsausflug. Der einzige Aufstieg von 200 Höhenmetern ist gleich zu Beginn der Wanderung zu bewältigen, vom Start bis zur Forcarella di Lago. Ein Blick zurück zeigt die Mulde mit der soeben verlassenen Berghütte, während uns auf der gegenüberliegenden Seite der schöne Bergsee von Caregiöö entgegenlacht. Von der Alpe di Sprüngh steigt man nun nach Biasca hinunter. Der Abstieg ist sehr steil, und in der Tat erreichen wir bereits nach kurzer Zeit und einer Höhendifferenz von 1800 Metern Biasca und den Talgrund. Unterwegs kommen wir an San Pietro vorbei, einer unter eidgenössischem Denkmalschutz stehenden Kirche, reich verziert mit Fresken. Die in die Kirche integrierte Rosenkranzkappelle ist ein barockes Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert. Von der Kirche aus zieht sich ein Kreuzweg mit Panoramablick zur Bogenbrücke über die Froda. Wer am frühen Morgen aufbricht, hat Gelegenheit, in den Grottis von Biasca einzukehren und einen schönen Abend zu verbringen.
Die Grottis befinden sich nördlich von Biasca zu Füssen des Crenone und im Gebiet des grossen Bergsturzes von 1513. In den Grottis erwartet Sie ein guter Alpkäse sowie Wurstwaren aus hauseigener Metzgete und natürlich der feine Merlot del Ticino, der inzwischen überall den etwas herben, dafür aber erfrischenden und prickelnden Nostrano abgelöst hat.
(ATSE)
Natur- und Kulturerbe
Biasca Münzenfunde deuten darauf hin, dass schon zur Römerzeit sich Menschen in Biasca niedergelassen haben. Zunächst gehörte aber Biasca zu Rätien, bevor es zum Ende des Mittelalters im Einfluss von Mailand war. Aus dieser Zeit stammt auch die Kirche von Biasca mit romanische Skulpturen und Malereien aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Sie wurde1213 erstmals als Pfarrkirche für das Bleniotal, die Leventina und das untere Tessin erwähnt. Immer wieder versuchten Urner die Gegend um Biasca den Milanesi streitig zu machen. Für kurze Zeit war der Ort Biasca Grenzort von Uri. 1512 schuf ein Bergsturz vom Monte Crenone nördlich der Ortschaft eine Talsperre. Der durch die Schuttmassen gestaute Brenno bildete danach während 14 Monaten einen mehrere Kilometer langen See, der seinen Damm an Pfingsten 1514 durchbrach und das Tessin bis zur Magadinoebene und dem Langensee verwüstete. Nicht zuletzt dank der günstigen Lage an den Strassen des Alpenverkehrs erholte sich die lokale Wirtschaft allmählich von dieser Katastrophe. Um 1900 gaben die Arbeiten am Gotthardbahn vielen Arbeitern einen Verdienst und heute ist es wiederum der Eisbahnbau, der neuen Alpentransversale (NEAT), den Biasca wirtschaftlich und gesellschaftlich prägt. (Schweizer Wanderwege)
Andere Weitwanderwege und Varianten
Europäischer Fernwanderweg E1.
Nützliche topografische Karten
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266T Valle Leventina ~ Swisstopo (1: 50'000)
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Tessin Sopraceneri 3-259-00831-4 ~ Hallwag Kümmerly und Frey AG, Urtenen BE (1: 60 000)
Nützliche Wanderführer
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Wanderwelt Tessin / SAW und Geotechn. Institut ~ Hallwag Kümmerly+Frey AG (ISBN 3-259-03698-9)
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20 Bergwanderungen RegionTessin / Luc Hagmann / Franz Auf der Maur ~ Werd Verlag TA Media AG, Zürich (ISBN 3-85932-347-4)
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Strada Alta Leventina Bedrettotal / Hans-Peter Nething ~ Ott Verlag AG, Thun (ISBN 3-7225-6882-X)
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Letzte Änderung : 17.12.19
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