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R84
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Pian San Giacomo » Selma
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Auf der alten Passstrasse verlässt man Pian San Giacomo in südlicher Richtung bis nach Mesocco. Von hier führt der Bergweg steil zur Bocchetta de Trescolmen. Nach der Passhöhe steigt man steil ins Calancatal hinunter. Von Valbella führt der Weg leicht abwärts über Rossa und Augio und zum Etappenziel Selma.
Detaillierte Beschreibung des Wegverlaufs
Link zu mehr Tourendetails: www.komoot.de/collection/901145/-via-alpina-5-10
Heute hat man eine sehr lange Wanderung vor sich. Mit den Marschhalten eingerechnet dürften es ca. 12 h sein. Das erste Wegstück nach Mesocco durchwandert man durch eine Region, die schon in grauer Vorzeit von den Römern intensiv genutzt wurde. Von Mesocco geht es nun aufwärts durch den dichten Staudenwald in Richtung Bocchetta de Trescolmen, 2161 m ü. M. Eine wilde Landschaft breitet sich aus und ein Abstecher zum Lagh de Trescolmen vor der Alpe da Trescolmen aus, drängt sich auf. Der steile Abstieg durch das Val Largè nach Valbella setzt doch einige Trittsicherheit voraus. Der beinahe 12 km lange Marsch durch die Talsohle nach Selma kann auch mit dem öffentlichen Verkehr (Postauto) verkürzt werden.
(ATSE)
Natur- und Kulturerbe
Val Calanca Die Besiedlung des Val Calanca dürfte von San Bernardino und Mesocco erfolgt sein und zwar im 8. Jahrhundert v. Chr. Der Name Calanca deutet auf ligurische Einwanderer hin und bedeutet steil oder abschüssig, was beim Anblick dieses Tal mit seine steilen Flanken nicht verwundert. Wegen der Enge und der Abgeschiedenheit war es immer wieder Zufluchtsort von vielen Menschen, die Kriegen oder Seuchen auswichen. Eine dichtere Besiedlung verzeichnete das Tal erst im Mittelalter. Der Einfluss der Herrschaft vom Grafen De Sax prägten das Tal, der enge Kontakte zum Grauen Bund unterhielt. So schloss sich das Tal dann dem Kanon Graubünden an und nicht etwa dem Kanon Tessin, was aus geografischer Sicht anzunehmen wäre. Die engen Platzverhältnisse im Tal führten immer wieder zu Auswanderungswellen. Um 1500 wies das Tal mit rund 3000 Bewohnern denn höchsten Stand auf. Aus dieser Zeit kann man heute noch viele Kirchen und Kapellen bestaunen, so Kapelle St.Antonio di Padua in Selma oder das Beinhaus in Cauco, die in den letzten Jahren liebevoll restauriert worden sind. Seit dem 19. Jahrhundert wurden viele landwirtschaftliche Betreibe im Tal aufgegeben, weil es in der Industrie im Tessin bessere Verdienstmöglichkeiten gab. Alpwirtschaft und Maiensässe verbuschten zusehens. Um 1980 lebten noch rund 800 Personen im Tal.
(Schweizer Wanderwege)
Nützliche topografische Karten
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T 267 San Bernardino ~ Swisstopo (1: 50'000)
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277 Roveredo ~ Swisstopo (1: 50'000)
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Hinterrheintäler ~ Hallwag Kümmerly und Frey AG / 3-259-00812-8 (1: 60'000)
Nützliche Wanderführer
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Gipfelziele im Tessin ~ Rotpunktverlag (ISBN 3-85869-258-1)
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Letzte Änderung : 17.12.19
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