Maloja verlässt man in nördlicher Richtung über den Pass Lunghin und Septimerpass. Der Passweg führt weiter - an Bergseen vorbei - zum nächsten Pass, der Forcellina. Nach der Passhöhe geht es auf der rechten Talflanke steil in den Talboden hinunter, von wo es nicht mehr weit zum Etappenziel Juf ist.
Detaillierte Beschreibung des Wegverlaufs
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Von Maloja folgt man dem Wanderweg in Richtung Lägh dal Lunghin. Eine prächtige Aussicht, auf den Silsersee und die markanten Bergspitzen der Bernina-Gruppe im Hintergrund, überrascht. Der Lägh dal Lunghin ist für die Engadiner ein Heiligtum. Hier ist die Geburtsstätte des durch das Engadin fliessenden Flusses Inn. Weiter geht es hinauf auf den Pass Lunghin, der als bedeutende, dreiteilige Wasserscheide gilt. Das gegen Osten herabfliessende Wasser erreicht mit dem Inn das Schwarze Meer. Die Maira nimmt die Abflüsse nach Süden auf und bringt sie über den Po in das adriatische Meer. Gegen Westen bringt die Julia das Wasser mit dem Rhein zur Nordsee. Von hier empfiehlt es sich in ca. 30 Minuten auf einer alpinen Route den Piz Lunghin mit 2'780 m ü.M. zu besteigen.
Vom Pass geht es nun hinunter zum Septimerpass, der als absolut historischer Übergang von Bivio ins Bergell zu werten ist. Eine abwechslungsreiche Wanderung führt über den Forcellinapass zur Fuorcla da la Valletta und hinunter nach Juf auf 2'126 m ü.M. Juf gilt als die höchstgelegene ganzjährig bewohnte Siedlung Europas.
(Bündner Wanderwege BAW)
Natur- und Kulturerbe
Septimerpass Im Zeitraum des Spätmittelalters kam es in den Alpenregionen und vor allem im Bündnerland zu einem starken wirtschaftlichen Aufschwung. Mehrere Alpenpässe wurden, zum Teil schon seit der Römerzeit, regelmässig begangen. Der Septimerpass war bei den Reisenden sehr beliebt, da sich in seinem gesamten Verlauf keinerlei gefahrvolle Abschnitte befanden und trotzdem eine geradlinige Verbindung der Ebenen von Rhein und Po darstellte. Nach dem Bau der parallel verlaufenden Strasse über den Julier- und dem Malojapass anfang des 19. Jahrhunderts verlor der Septimerpass völlig an Bedeutung und ist heute eine beliebte Wanderroute.
Wasserscheide Lunghin Geht im Sommer am Pass Lunghin ein Gewitter nieder, so fliesst das Wasser in drei Richtungen ab. Die Julia fliesst durch das Surses, bis sie in Tiefencastel in die Albula mündet, um schliesslich in Fürstenau in den Hinterrhein in Richtung Nordsee zu fliessen. Die Maira speist nach dem Bergell den Comersee und die Adria mit Bündner Wasser. Der Inn schlängelt sich weiss schäumend durchs Engadin, durchs Tirol und ab Passau wälzt er sich als grüner, breiter Strom dem Schwarzen Meer entgegen.
(Schweizer Wanderwege)
Nützliche topografische Karten
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T 268 Julierpass ~ Swisstopo (1: 50'000)
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Oberengadin 28 (Bergell - Puschlav) ~ Hallwag Kümmerly und Frey AG / 3-259-00887-X (1: 60'000)
Nützliche Wanderführer
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Via Spluga ~ Terra Grischun (ISBN 3-7298-1131-2)
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Hinterrhein ~ BAW Bündner Wanderwege (ISBN 3-729-81136-3)
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Oberengadin ~ BAW Bündner Wanderwege (ISBN 3-7298-1137-1)
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Letzte Änderung : 16.12.19
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