Alpiner Weg (drahtseilgesicherte oder besonders ausgesetzte Stelle, Firn, Blockhalde)
A26
Spital am Pyhrn » Zellerhütte
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8h35 |
18.3 km
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1698 m
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777 m
Die Etappe bietet neben dem neu errichteten Gewässerlehrpfad auf dem Weg von Spital am Pyhrn zur Talstation der Standseilbahn, dem Naturschutzgebiet Wurzeralm und dem idyllischen Brunnsteiner See auch hochalpinen Charakter über den Toten Mann und eventuell auch über den Warscheneck, der einen ausgezeichneten Rundblick gewährt.
Vor Ortszentrum von Spital am Pyhrn folgt man der Beschilderung in Richtung „Gewässerlehrpfad“ und Wurzeralm. Man folgt der Bundesstraße bis zum Ortsende, geht dort auf einem Fußweg neben der Straße weiter, bis kurz nach der Autobahnauffahrt der Weg rechts zum Gewässerlehrpfad abzweigt (ca. 30 min). Alternativ dazu könnte man auch mit dem Bus bis hierher oder gleich bis zur Talstation der Wurzeralm-Standseilbahn fahren. Man überquert die Teichl und geht nach links flussaufwärts weiter. Dieser neu errichtete und sehr gut beschilderte Gewässerlehrpfad lüftet unter anderem das Geheimnis der Teichl. Mehrere Schautafeln bieten Wissenswertes über die Lebensräume Wasser, Wald und Gebirge. Nach ca. 1h15min gemütlicher Gehzeit, erreicht man den „Pflegerteich“, ein wunderschönes Biotop. Vom Teich aus kann man bereits die Talstation der Standseilbahn sehen, die man in einigen Minuten erreicht. Alternativ gibt es, Hinter der Talstation führt eine relativ steile Fahrstraße zur Wurzeralm. Daneben gibt es einen ebenso steilen schmalen Fußweg über die breite Abfahrtspiste. Da die Etappe aber doch eher lang und anstrengend ist, darf man sich die Fahrt mit der Standseilbahn doch gönnen (ermäßigte Fahrkarten für Alpenvereinsmitglieder, fährt in den Sommermonaten ab 8:30 Uhr zu jeder halben Stunde). Von der Bergstation aus folgt man der Beschilderung nach rechts in Richtung Brunnsteiner-See. Dieser ist auf gemütlichem, breiten Wanderweg in leichtem Bergab und Bergauf in ca. 40min zu erreichen. Ab dem Brunnsteiner-See wird der Weg steiler. Auf einem Steig erreicht man in ca. 1h30min den Rote-Wand-Sattel links der beeindruckenden Roten Wand. Hier zweigt auch der AV-Weg 293 zur Dümler-Hütte ab, der bei schlechtem Wetter, aber auch für alle nicht schwindelfreien Personen als Alternative zur Besteigung des Warscheneck-Gipfels angeraten werden kann. Von der Dümler-Hütte gibt es einen Verbindungsweg, zuerst mit der Nr. 293, dann mit Nr. 290 über den Windhagersee zur Zeller-Hütte. Vom Rote-Wand-Sattel weg nach Nordwest (Weg 201) beginnt der Anstieg zuerst auf den „Toten Mann“. Nach dem ersten Stück aufwärts folgt der flache Weg dem Hangrücken, der nach links steil abfällt. Der Blick auf Windischgarsten und Roßleithen, sowie auf das Warscheneck ist beeindruckend. Der letzte Anstieg zum „Toten Mann“ ist sehr steil und hie und da braucht man schon mal die Hände, (ca. 1h30min vom Sattel). Vom „Toten Mann“ kann man völlig ungefährlich in ca. 30min. das Warscheneck (2.388m) besteigen. Nach rechts (nördlich) führt der Weg zur Zellerhütte abwärts über den Arbesboden. Bereits jetzt kann man den Blick auf Spitzmauer und Großen Priel genießen. Langsam werden die Latschen dichter und mehr Unterwuchs gesellt sich dazu. Der Abstieg zur Zellerhütte führt schließlich durch lichten Lärchenwald mit sehr viel Unterwuchs steil abwärts (ca. 1h45min). Der Weg von der Zellerhütte bergan zum Warscheneck ist sehr gut markiert. Die Schlechtwettervariante führt von der Hütte in östlicher Richtung übe den Windhagersee zur Dümler Hütte. (H. Haberfellner, OeAV-Sekt. Linz, Christina Schwann, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Der ca. 3,5 km lange Gewässerlehrpfad, der längs der Teichl von Spital am Pyhrn bis zur Talstation der Wurzeralm - Standseilbahn führt, ist mit acht Informationstafeln ausgestattet. Auf diesen erfährt der Interessierte alles über die Pflanzen- und Tierwelt, die Geologie sowie die ökologischen Zusammenhänge der direkten Umgebung. Dabei gelangt man zu einem sehr interessanten Ort, nämlich dem „Talaustritt“ der Teichl. Die Teichl ist jenes Fließgewässer, das auf der Wurzeralm in markant mäandrierenden Bändern über die Wiesen fließt. Ihre Schönheit sticht dabei besonders ins Auge und eventuell sollte man den beschilderten Rundweg um das Teichl-Moor besuchen, denn das unter Naturschutz stehende Hochmoor mit seinen zahlreichen Wasserläufen lädt zu einer Erkundungstour ein. Einen faszinierenden Blick über das Teichlmoor und die Teichl-Mäander hat man von dem in nur ca. 1h15min ersteigbaren Stubwieswipfel (1.786m). In der Südost-Ecke des Hochmoores verschwindet die Teichl in einer Höhe von ca. 1.350m von der Oberfläche der Wurzeralm. Erst etwa 5 km weiter unten, unweit des Pflegerteiches, oberhalb der Pyhrnpass-Straße kommt sie, aus dem Boden heraufquellend, wieder ans Tageslicht. Ein Schild des Gewässerlehrpfades weist den genauen Weg zum Quellaustritt und erklärt auf einer Schautafel dieses Naturphänomen. Der Gebirgsstock des Warscheneck gehört zum sogenannten „Toten Gebirge“. Allerdings ist das Tote Gebirge alles andere als tot. Bis über 2.000m hinauf ziehen sich Latschen (Krummholzgürtel) und wetterbeständige Lärchen und Fichten prägen das Bild. Das Tote Gebirge ist ein Kalksteinmassiv und zeigt alle typischen Karsterscheinungen von Ritzen, Dolinen und Höhlen. Die Entstehungsgeschichte der nördlichen Kalkalpen geht bis in das Mesozoikum zurück. Der Kalkstein wurde im Meer abgelagert und gehört daher zu den Sedimentgesteinen, die weltweit eine Rarität darstellen. Zu den ältesten Gesteinen gehören die roten, manchmal grünen "Werfener Schichten", die in seichten Meeresabschnitten gebildet wurden. Andere Teile, wie zum Beispiel das Sensengebirge, sind aus einem Riff entstanden. Diesen Kalk nennt man "Wettersteinkalk". Hinter dem Riff zur Küste hin hat sich in der Lagune der mächtige "Dachsteinkalk" abgelagert. Dieser baut das ganze Tote Gebirge, das Warscheneckmassiv und die Haller Mauern auf. Im Bereich der Südflanke des Warscheneck kennzeichnen breite Bänder den Dachsteinkalk und zahlreiche Fossilien zeugen von der Vergangenheit im Meer. Besonders häufig sieht man die großwüchsigen und wegen der Brandung dickschaligen Megalodonten, Muschen, die heute wie "Kuhtritte" aussehen. Wo die Gezeiten die Schneckengehäuse der bauchigen Actaeonellen und der länglichen Nerineen zusammengeschwemmt haben, entstanden die begehrten Muschelsteine, die man heute in so manchem Vorgarten in Windischgarsten finden kann. (H. Haberfellner, OeAV-Sekt. Linz, Christina Schwann, OeAV)
Andere Weitwanderwege und Varianten
Schlechtwettervariante von der Wurzeralm über die Dümlerhütte nach Roßleithen und Vorderstoder, Alpine Variante über den Warscheneck- Südost Grat (seilversicherter Weg); Nordalpenweg 01, auch Europäischer Fernwanderweg E4 alpin
Nützliche topografische Karten
15/3, Totes Gebirge, Ost ~ Oesterreichischer Alpenverein (1:25.000)
ÖK 50 98, 99 ~ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (1:50.000)
WK 082, Bad Aussee, Totes Gebirge, Bad Mitterndorf, Tauplitz ~ Freytag&Berndt (1:50.000)
Nr. 19 Almtal, Steyrtal, Totes Gebirge ~ Kompass (1.50.000)
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Die zmZellerhütte ist eine extrem gut geführte Hütte, gutes hausgemachtes Essen, top Frühstück und suoer Lage mit herrlichem Ausblick
Marianne Geets - 15.08.15
Lohnende variante: Spital - Wurzer Alm (ev. Standseibahn, Bus von Spital zur Talstation) - Hochmölbingerhütte - Tauplitz - Schneckenalm nach Gößl - Altaussee - Loserhütte
Bergziege - 10.09.12
Es gibt eine Spitalkarte, dann kostet der Bus und die Seilbahn nichts. Der bus fährt auch am Wochenende.
Via Alpina International Secretariat - 16.06.11
@Hans Diem: der Unterschied liegt in der Benutzung der Wurzeralm-Seilbahn: dann "spart" man sich in der Tat fast 600 Hm! - Nathalie Morelle, Internationale Koordinatorin Via Alpina
Hans Diem - 26.04.11
Ausfstieg nur 1230 Hm, Abstieg nur 920 Hm (nach Buch von E. Wecker).
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