Alpiner Weg (drahtseilgesicherte oder besonders ausgesetzte Stelle, Firn, Blockhalde)
R70
Stilfs / Stelvio » Stilfser Joch / Passo dello Stelvio
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5h35 |
15.75 km
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1359 m
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3 m
Von Stilfs Dorf (1306 m) leitet die Via Alpina südlich über ins Platztal, vorbei an der Kapelle St. Martin. Beim Wildgehege führt eine Piste hoch zur privaten Furkelhütte (2153 m). Entlang der Hänge des Fallaschkammes folgt man dem schmalen Bergpfad Nr. 20 (Goldseeweg). Bevor man beim Stilfser Joch (2757 m) ankommt, sollte das militärhistorische Wegenetz besichtigt werden.
Von Stilfs Dorf (1306 m) leitet die Via Alpina südlich über einen Saumpfad (Nr. 7) ins Platztal, vorbei an der malerischen Kapelle St. Martin. Beim Platzhof folgt man leicht ansteigend dem abzweigenden Höfeweg (Nr. 2) bis zum Wildgehege (1742 m) bei Fragges, wo sich Rotwild aus nächster Nähe beobachten lässt. Von dort führt eine ausgebreitete, nicht markierte Piste in Serpentinen zur Prader Alm (2051 m) hoch. Jetzt folgt man dem Wegweiser Nr. 17, anschließend trifft die Piste kurz auf den Almweg (Nr. 4). Immer der 17er Markierung folgend erreicht man sogleich die am Kleinen Boden an der Endstation des Sesselliftes gelegene (private) Furkelhütte (2153 m). Von Stilfs Dorf ist dafür etwa mit 2,5 Std. Gehzeit zu rechnen. Die Hütte bietet keine Übernachtungsmöglichkeit, allerdings herrscht ganzjährig Restaurant- und Barbetrieb. Im Bereich des Kleinbodens oberhalb von Trafoi sind Wehranlagen aus der Zeit des Ersten Weltkrieges teilweise gut erhalten. Nach dieser Zwischenetappe folgt man der Beschilderung in Richtung Stilfserjoch. Einige Meter nach der Hütte zweigt man rechts ab und folgen dem schmalen Bergpfad Nr. 20 bis zum 5 km entfernten Goldsee. Dieser „Goldseeweg“ verläuft stets entlang der östlichen Hänge des Fallaschkammes, anfangs in mittlerer Steigung, später überwiegend eben in einer Höhe um die 2600/2700 m. Bevor man beim Stilfser Joch (2757 m) ankommt sollte das militärhistorische Wanderwegenetz samt Infotafeln zu Kampfaktionen und zur Front des ersten Weltkrieges (Interregprojekt) im Gebiet der Dreisprachenspitze besichtigt werden. Auf Themenwegen kann der Wanderer die Ereignisse des Krieges verfolgen; eine Möglichkeit, Zeitgeschichte vor Ort nachzuvollziehen und zu verstehen. Der Aussichtspunkt der Drei-Sprachen-Spitze, 2843 m, unmittelbar über dem Joch gelegen, ist das Ziel vieler Ausflügler. Das Landschaftsbild im Bereich des Jochs wurde durch den Bau von Wintersportanlagen sehr verändert. Höhenwege wie dieser sind von jenen Bergwanderern zu bewältigen, die über gute körperliche Verfassung, Bergerfahrenheit und Trittsicherheit verfügen (einige Stellen sind leicht exponiert, auch im Frühsommer kann Firn liegen). Generell kann bei den Wegweisern entlang der Etappe nicht immer mit einer ausreichenden Beschilderung in beide Richtungen gerechnet werden! Die Besteigung der meisten Gipfel erfordert alpines Können, doch bieten sich auch dem Durchschnittswanderer nicht schwer erreichbare Ziele. Freunden hochalpiner Klettertouren in Fels und Eis sei das Programm diverser Alpinschulen empfohlen: erfahrene, gut ausgebildete Bergführer laden zu unvergesslichen Touren ein, Abenteuer und Spaß inbegriffen.
Nach dem Wildgehege zweigt die Via Alpina von der Piste links ab in den Höfeweg (der Beschilderungspfosten befindet sich am Parkplatz 100 m davor). (Stefan Illmer, Karin Leichter, AVS)
Natur- und Kulturerbe
Der Etappenverlauf entlang des Trafoier Tales führt südwestlich von Stilfs in die Berg- und Gletscherwelt des Ortlermassivs. Das Suldental führt südöstlich von Stilfs ebenso in die gewaltigen Ortlerberge. Es ist ein Gebiet von berauschender Erhabenheit, dessen höchste Erhebung nicht zu Unrecht den Namen „König Ortler“ trägt. Die Ortlergruppe kann man, ihrer Großartigkeit wegen, mit den Westalpen vergleichen. Nähern sich doch ihre Gipfelaufbauten und gewaltigen Gletscherfelder, ihre Höhe und Ausdehnung, jenen der Schweizer und Französischen Alpen. Die bedeutendsten Bergriesen dieser Gruppe sind der Ortler, 3905 m, und die Königs-Spitze, 3851 m. Das gesamte Massiv ist wegen seines Wasser- und Pflanzenreichtums bekannt. Man trifft zahlreiches Wild, darunter auch seltenere Exemplare der Alpentierwelt. Groß ist der Reh- und Hirschbestand, der sich in den ausgedehnten Lärchen- und Rottannenwäldern aufhält. Im steinigen Gelände tummeln sich Murmeltiere, die durch ihr Pfeifen zu hören sind. Die Ortlergruppe erscheint erstmals 1770 auf einer Landkarte von Peter Anich, dem berühmten Tiroler Kartographen. Die Besteigung ihres höchsten Gipfels glückte im Jahre 1804 dem Gämsenjäger Josef Pichler, vulgo „Pseirer Josele“, der den Ortlergipfel über die eisfreien „Hinteren Wandl’n“ erreichte. Es ist also 200 Jahre her, dass Bergsteiger im Auftrag von Erzherzog Johann eine Route auf den höchsten Berg Tirols suchten und auch fanden. Dies sollte der Beginn für die touristische Entwicklung eines bis dahin wunderschönen aber unbekannten Tales sein. Wegbereiter der weiteren wirtschaftlichen „Aufwärtsentwicklung“ wurde vor allem der Deutsche und Österreichische Alpenverein und der aufkommende Hochgebirgstourismus. Der Pionierarbeit der Bergsteiger, mit der damit verbundenen Erschließung des Ortler- und Cevedalemassivs, war es zu danken, dass immer mehr Besucher im Tal eintrafen. Schon um die Jahrhundertwende hatten sich die Täler zu Treffpunkten des internationalen Tourismus entwickelt. Die Grenzkämme zwischen dem Stilfser Joch und über die Cevedalegruppe hinweg wurden im Ersten Weltkrieg zur Kampflinie. Nach dem Ende des Krieges kam der Vinschgau, zusammen mit dem übrigen Südtirol, zu Italien. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang es, die wirtschaftliche Erschließung dieser landschaftlich so reizvollen Region planmäßig zu fördern. Oberitalienische Großindustrien errichteten gewaltige Staubecken am Reschenpass, im Martell- und Schnalstal. Die Veränderung, welche die Landschaft durch solche Anlagen erfuhr, kam schließlich dem wieder einsetzenden Tourismus zu Gute. Das Gebiet um diese Etappe gehört zum Großteil zum Stilfserjoch Nationalpark. Inwieweit dies mit der heute übermäßigen touristischen Erschließung mittels Hubschrauberflügen und dem Vorhandensein von Seilbahnen in Einklang zu bringen ist, stellt ein ernstzunehmendes Problem dar. Das Landschaftsbild wurde auch im Bereich des Jochs durch den Bau zahlreichen Sportanlagen seiner Ursprünglichkeit entfremdet. (Stefan Illmer, Karin Leichter, AVS)
Andere Weitwanderwege und Varianten
Ab der Furkelhütte (2153 m) verläuft die Etappe bis kurz vor das Stilfser Joch (2757 m) entlang des Goldseeweges. Zeitweise folgt bzw. kreuzt die Via Alpina den Almweg und den Höfeweg.
Nützliche topografische Karten
Nr. 72 Ortler/Ortles Cevedale ~ Kompass (1:50.000)
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Karsten - 29.08.24
Climed the pass directly from Müstair and skipped the village of Stelvio. Rifugio Garibaldi was closed and the pass was too noisy so I took the bus down to Vamping Trafoi. Great ride down there, cheers to the driver! Next morning I took the bus back up, journey is an hour.
Dimanche 16 juin 2019
Impossible de suivre le chemin normal jusqu'au bout (trop de neige!): descente sur depuis Furkelhütte jusqu'à Trafoi, puis stop jusque Stilfser Joch. Nuitée à l'Albergo Folgore, très sympa.
Egalement possibilité de raccourcir cette longue journée : Bus jusqu’à Trafoi puis télésiège jusqu’à la cab. Furkel = possibilité de ravitaillement mais pas de nuitée. De là, il reste env. 3 heures jusqu'au ref. Garibaldi. Dommage que les VTT descendent ce chemin qui leur est pourtant interdit entre 9.00 et 16.00 !!! Nous aurons un peu de pluie la dernière heure du trajet et ne verrons malheureusement pas le petit lac Goldsee.
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Auch die Möglichkeit, diesen langen Tag zu verkürzen: Bus nach Trafoi, dann Sessellift zum Taxi. Furkel = Möglichkeit zum Tanken, aber keine Übernachtung. Von dort bleibt es ca. 3 stunden bis ref. Garibaldi. Schade, dass das Mountainbike diesen Weg entlang fährt, der zwischen 9.00 und 16.00 Uhr verboten ist !!! Wir werden in der letzten Stunde der Reise etwas Regen haben und den kleinen Goldsee leider nicht sehen.
Wir haben im Hotel Stilfserjoch nach einem Zimmer gefragt und wurden sehr freundlich aufgenommen. Halbpension 65 €, Zimmer etwas abgewohnt, aber groß, mit schöner Aussicht und wirklich guten Betten.
Elisabeth - 16.03.14
Oui, il y a beaucoup de VTTistes mais dans le PN du Stelvio, les randonneurs ont la priorité et la circulation des VTT est interdite entre 11h et 18h ; beaucoup ignorent le règlement - ou passent outre - mais ils doivent s'arrêter pour nous laisser passer !
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Ja, es gibt eine Menge Biker, sondern in der PN Stelvio, Wanderer haben Vorrang und ATV Einsatz zwischen 11h und 18h verboten; viele ignorieren die Regeln - oder Missachtung - aber sie müssen aufhören, uns passieren zu lassen!
michele - 08.12.13
In Rifugio Garibaldi Dreisprachenspitze Intermediate accommodation possibility www.rifugiogaribaldi.it
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In Rifugio Garibaldi Dreisprachenspitze Zwischen Unterkunft Möglichkeit www.rifugiogaribaldi.it
Alpinisten - 31.08.13
Toller Höhenweg, leider behindern sich hier bisweilen Wanderer und Mountainbiker auf dem schmalen Höhenweg. Rifugio Garibaldi als Unterkunft ist zu bevorzugen (siehe Etappe 71). Ansonsten originell aber enge Kammern in der Tibet-Hütte (Gasthof/Hotel), Tel.:+39.0342.903360
Rifugio Garibaldi, camere in stile alpino, servizio bar, ristorante con cucina tipica e ricovero di biciclette per gli amanti della Mountain Bike.
Nel cuore del Parco Nazionale dello Stelvio, dal Passo Stelvio s’inerpica un panoramico sentiero, che fa parte della “Via Alpina” (tappe R70 e R71), percorribile a piedi o in mountain bike, che in pochi minuti porta al Rifugio Garibaldi (2845 m).
Garibaldi Hütte, Zimmer in rustikalem Stil, Bar, Restaurant mit traditioneller Küche der Region und Mountainbike Depot für Bike-Urlauber.
Die Hütte befindet sich im Herzen des Nationalparks Stilfserjoch, von der Paßhöhe hinauf zur Garibaldi Hütte (2.845 m) führt ein gut markierter Wanderweg, der zur Via Alpina (Etappe R70 e R71) gehört. Der Weg ist für Wanderer und Biker geeignet.
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Rifugio Garibaldi, alpenländischen Stil eingerichteten Zimmer, Bar, Restaurant mit typischen und Unterstand für Fahrräder für Mountainbiker.
Im Herzen des Nationalparks Stilfser Joch, von dem Stelvio Pass steigt eine malerische Strecke, die Teil der "Via Alpina" (Stufen R70 und R71), zu Fuß oder mit dem Mountainbike ist in wenigen Minuten zum Rifugio Garibaldi ( 2845 m).
Garibaldi Hütte, Zimmer rustikalem Stil, Bar, Restaurant mit Traditioneller Küche und der Region Mountain-Bike Depot für Urlauber.
Die Hütte befindet Sich im Herzen des Nationalparks Stilfserjoch, von der Passhöhe Hinauf zur Garibaldi Hütte (2845 m) Führt Ein gut markierter Wanderweg, der zur Via Alpina (Etappe R70 und R71) Gehört. Der Weg IST für Wanderer und Biker geeignet.
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