|
R64
|
Tübinger Hütte » Madlener Haus
|
|
Wie in der gesamten Silvretta ist auch diese Etappe hochalpin. Von der Tübinger Hütte führt der Weg über die Steilhänge des Valgraggeskammes zum Hochmadererjoch. In ziemlich steilem Gelände und später über Almwiesen steigt man zum Kromerbach oberhalb des Vermuntstausees ab. Von hier aus wird die Bielerhöhe und das Madlener Haus mit nur geringen Höhenunterschieden erreicht.
Detaillierte Beschreibung des Wegverlaufs
Link zu mehr Tourendetails: www.komoot.de/collection/901089/-via-alpina-4-10
Von der Tübinger Hütte führt der Weg in nordöstlicher Richtung durch das Gatschettatäli auf dem zum Teil etwas exponierten "Gunserweg" durch die Steilhänge des Valgraggeskammes zum Hochmadererjoch auf 2.505m Höhe (ca. 2h30min). Der Hochmaderer mit 2.823m Höhe gilt als einer der aussichtsreichsten Berge des Montafons mit Blick über die ganze Silvretta, den Verwall und den östlichen Rätikon. Der steile Anstieg setzt allerdings alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraus und nimmt hin und retour gut 2h30min Anspruch. Vom Hochmadererjoch geht es steil abwärts und später über die Alpweiden oberhalb des Vermuntstausees zum Kromerbach, den man mittels kleiner Brücke überquert. Parallel zur Straße auf die Bielerhöhe gelangt man mit nur geringem Höhenunterschied entlang der Ill zur Bielerhöhe und zum Madlenerhaus am Silvrettastausee (ca. 1h30min vom Hochmadererjoch).
(Christina Schwann, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Die Passmulde der Bielerhöhe ist kontinentale Wasserscheide von Rhein (Nordsee) und Donau (Schwarzes Meer) und verbindet das Paznauntal mit dem Montafon. Im Blick über den Silvretta-Stausee präsentiert sich die vergletscherte Prominenz der Vorarlberger Dreitausender mit dem Piz Buin (mit 3.312m der höchste Berg des Landes), dem Silvrettahorn (3.244m) und der Schneeglocke (3.223m). Östlich davon erhebt sich über dem Vermuntgletscher die Dreiländerspitze (3.197m) als gemeinsamer Grenzpunkt von Vorarlberg, Tirol und Graubünden. Die Gletscher sind seit der Mitte des 20. Jahrhunderts einem starken Rückgang ausgesetzt. In den Vorfeldern lassen sich an den Seitenmoränen aber noch recht gut die letzten Hochstände von 1850 und 1920 verfolgen. Botanisch beachtenswert ist die Entwicklung der Vegetation von ersten Pionierpflanzen im Gletschervorfeld bis zu den bunter gemischten Pflanzengesellschaften im Bereich der 1850er Moränen. Die den Gletschertoren von Vermuntgletscher und Ochsentaler Gletscher entspringenden Bäche bilden den Ursprung der Ill. Die Ill durchfließt als Hauptfluss das Montafon und den Walgau und mündet bei Feldkirch in den Rhein. Der Höhenzug zwischen Partenen und Hochmadererjoch gilt ökologisch als modellhafter, weitgehend ursprünglicher und natürlicher alpiner Großraumbiotop und beispielhaft für die Vorarlberger Silikatalpen. ... Der hohe Wert des Gebietes liegt neben seiner Ursprünglichkeit und geringen Belastung in der Tatsache, dass die vollständige Artengarnitur der alpinen Tierwelt (ausgenommen die ausgerotteten Großraubtiere) in guten Populationen vorkommt (Georg Grabherr, Biotopinventar Montafon, 1984, 804). Hier ist seit einigen Jahrzehnten auch der Alpensteinbock wieder recht zahlreich beheimatet. Wo sich heute der Silvretta-Stausee erstreckt, diente die Hochtalebene bis zum Ende der 1930er Jahre als Alpweide der Großvermuntalpe. Vermunt wurde seit dem Mittelalter von rätoromanischen Bauern aus Ardez und Guarda im Unterengadin bewirtschaftet. Während der mittelalterlichen Warmzeit war es noch nicht mit übergroßen Risiken verbunden, das Vieh über den vergletscherten Vermuntpass zu treiben. Seit dem 16. Jahrhundert machten jedoch die Gletschervorstöße den Viehtrieb immer schwieriger, so dass sich die Engadiner die Alpe im 18. Jahrhundert von Montafoner Bauern abkaufen ließen. Nach dem I. Weltkrieg wurde das Vermuntgebiet zum Hauptansatzpunkt der Vorarlberger Wasserkraftnutzung durch die 1922 gegründeten Illwerke. 1925-1930 entstand der Vermunt-Stausee mit dem Vermunt-Kraftwerk in Partenen und der Rheinlandleitung als erster Fernleitung Europas. 1938-1952 wurden der Silvrettaspeicher und das Obervermuntwerk errichtet. Die für die Kraftwerksbauten angelegte Zufahrt wurde 1954 als Silvretta-Hochalpenstraße für den Touristenverkehr geöffnet und 1961 weiter ausgebaut.
(Christina Schwann, OeAV)
Andere Weitwanderwege und Varianten
Besteigung des Hochmaderer (2823m): Ausblick über die ganze Silvretta, den Verwall und den östlichen Rätikon. Aufstieg über Südwestflanke 1h30min, Abstieg 1h. Bergerfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit werden vorausgesetzt. 02 Zentralalpenweg
Nützliche topografische Karten
-
Nr. 26, Silvretta ~ Oesterreichischer Alpenverein (1:25.000)
-
WK 373 Silvretta Hochalpenstraße, Pitz Buin ~ Freytag & Bernd (1:50.000)
-
ÖK 50 169, 170 ~ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (1:50.000)
-
Nr. 41 Silvretta-Verwallgruppe ~ Kompass (1:50.000)
Nützliche Wanderführer
-
Österreichischer Weitwanderweg 02 "Zentralalpenweg", Sekt. Weitwanderer ~ Sekt. Weitwanderer (ISBN )
Internetseiten zur Natur- und Kulturerbe
Fügen Sie Ihre eigenen Bilder ein!
Letzte Änderung : 16.12.19
Geheimtipp oder Kritik? Geben Sie Ihren eigenen Kommentar zu dieser Etappe ab. Für allgemeinere Bemerkungen, nutzen Sie bitte die Funktion Kommentar der Seite Via Alpinisten am Wort.