Alpiner Weg (drahtseilgesicherte oder besonders ausgesetzte Stelle, Firn, Blockhalde)
A23
Ingering II » Trieben
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9h40 |
34.8 km
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982 m
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1139 m
Die Überquerung der Seckauer Alpen steht bevor. Der Ingeringsee stellt dabei den ersten Höhepunkt dieser Etappe dar. Wie ein Juwel liegt er in der Landschaft und die Berge spiegeln sich darin. Durch lichten Bergmischwald und Almböden gelangt man auf das Kettentörl, von wo aus man einen eindrucksvollen Blick in das Ingering- und in das Triebental genießt.
Von Ingering II folgt man der Forststraße in den Ingeringgraben, wo sich zum 02er Zentralalpenweg auch der 08er Eisenwurzenweg gesellt. Bei der Praterbrücke hält man sich rechts und kommt zum Gehöft Reicherhube. Entlang der Fahrstraße und des Ingeringbaches geht es kontinuierlich leicht bergan bis zum ehem. Wh. Ingering. (7 ½ km, Gehzeit ca. 2h) Gleich danach kommt man zu einer Brücke und folgt der Fahrstraße in Richtung Ingeringsee, der auf 1.221m liegt. Am rechten Ufer des wunderschönen Sees geht es immer noch auf einem Forstweg weiter, bis man zu einem Steg gelangt, den man überquert und auf den Forstweg, der vom SW-Ufer des Sees herleitet, gelangt. Auf diesem wandert man ca. 1 ½ km gemütlich weiter zu einer Weggabelung, wo man geradeaus einem Seitenweg folgt, der in einen Steig mündet, welcher nach ca. 1km wieder auf die Forststraße zur Jagdhütte Hinteralm auf 1.518m führt. Im weiteren Wegverlauf verengt sich das Tal und es wird steiler. Die zahlreichen Lerchen weichen Latschen und Schwarzbeeren. Bis auf das 1.864m hohe Kettentörl führt nur noch ein Steig, wobei das letzte Stück ziemlich steil ist (ca. 2h40min ab dem Ingeringsee). Vom Kettentörl geht’s wieder hinunter in das Kettental und über die Kettentalalm auf eine Forststraße im Hinteren Triebental auf ca. 1.270m. Hier teilen sich der 02er und der 08er: der 02er folgt der Forststraße nach Süden entlang des Mödringbaches zur Mödringalm und dann auf das Triebener Törl. Die Via Alpina folgt hingegen dem 08er das Triebental hinaus zur Bergerhube. Ab der Bergerhube führt eine Fahrstraße das Triebental auswärts. Vorbei an der Königsbachhube gelangt man bei der Kapelle bei Eberl zur Steineralm. Bei dieser zweigt wieder ein Weg zum Triebener Törl ab. Die Via Alpina folgt aber dem Triebenbach in die Ortschaft Graf, zur Triebenerhütte und zum Ghf. Braun (ca. 2h30min ab dem Kettentörl). Ab dem Ghf. Braun spricht man vom „Vordertriebental“. Bis zur Bundesstraße, die in den Ort Hohentauern führt sind es noch einmal knapp 3km. Vom Ghf. Braun nach Trieben muss man aber nicht auf der Bundesstraße gehen, sondern kann entlang eines kleinen Weges direkt am Triebenbach dem alten „Waldbahnweg“ foglen. Nach ca. 40min überquert man die Straße bei Sunk, folgt unbeirrt dem 08er nach Trieben. Ab dem Kraftwerk Staustufe folgt man der ehemaligen Passstraße im Wolfsgraben bis nach Trieben. Ab dem Ghf. Braun hat man die Möglichkeit mit dem Bundesbus nach Trieben zu fahren. In Trieben hält man sich südwärts und folgt dem Wanderweg auf der rechten Bachseite, nicht entlang der doch sehr stark befahrenen Bundesstraße. Beim Gasthof Braun quert man die Straße und wandert das Triebental Tal einwärts. Der Anstieg auf das Kettentörl beginnt eigentlich erst bei der Bergerhube. (Arnold Kreditsch, Franz Genger, OeAV-Sekt. Knittelfeld, Christina Schwann, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Der Waldreichtum im Gebiet Ingering und Trieben wurde schon früh forstwirtschaftlich genutzt. So führte im Tal zum Ingeringsee bis zum Jahre 1938 eine Waldbahn die anfangs mit Pferden betrieben wurde. Im Jahr 1887 erbaut und zweimal verlängert, erreichte die Bahn im Endausbau den Seeboden hinter dem Ingeringsee wo sich der große Hauptladeplatz befand. Die Bahn belieferte mehrere Sägewerke wie zum Beispiel die Waldsäge, die sich an der Stelle des ehemaligen Wirtshauses Ingering befand (1,5 km vor dem See). Drei Jahrzehnte, von 1909 bis zur Einstellung wurde die Bahn mit einer Dampflokomotive mit dem Kosenamen "Ingeringer Liesl" betrieben. Am Taleingang ins Triebental beim Gasthof Brodjäger befand sich bis nach dem II. Weltkrieg eine Schmiede, welche für den Pferdefuhrwerksverkehr als Reparaturwerkstätte und auch für das Beschlagen der Pferde wichtig war. Die Holzschlägerungsfirma (Steinbeis) errichtete um die Jahrhundertwende - ähnlich wie im Intergingtal - eine Schienenbahn (Waldbahn) für den Abtransport von Baumstämmen. Die Bahn führte vom Triebental bis nach Trieben. Vor Trieben war ein kleiner Bremsberg. Die holzbeladenen Wagen wurden zu Tale gebremst und dann weiter bis in die Nähe des heutigen Bahnhofes befördert. Mit Pferden wurden die leeren Unterstellwagen wieder in das Triebental zurückgezogen. Die meisten Almen im Triebental sind heute nicht mehr bewirtschaftet. Früher waren sie aber für die bäuerliche Wirtschaft lebensnotwendig, auch wenn der Triebenbach den Bauern das Leben oft schwer machte. Denn in Abständen von Jahren kam es immer wieder vor, dass der Triebenbach zur Zeit der Schneeschmelze Hochwasser führte und Teile der mühsam angelegten Bewirtschaftungsflächen mit sich riss. Abschließend sei noch ein kurzes Wort über den Namen „Tauern“ (Niedere Tauern) gesagt: Er bedeutet „ein Übergang im Gebirge“ und ist keltischen Ursprungs. Der Übergang über den Pass Hohentauern wurde schon von den Illyrern und den Kelten genutzt. Erst nach der Zeit der Römer im 12. Jahrhundert gewann der Übergang zunehmend an Bedeutung. (Christina Schwann, OeAV, Arnorld Kreditsch, OeAV-Sekt. Knittelfeld)
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