Alpiner Weg (drahtseilgesicherte oder besonders ausgesetzte Stelle, Firn, Blockhalde)
A22
Knittelfeld » Ingering II
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5h10 |
18.5 km
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702 m
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489 m
Von Knittelfeld über Seckau nach Ingering II hat diese Etappe so manches zu bieten. Am Tremmelberg, dem höchsten Punkt der Etappe erwartet den Wanderer eine riesige Holzkonstruktion, die den zwei Türmen der Benediktinerabtei Seckau nachempfunden, wunderbare Ausblicke auf die Gleinalm, Stubalpe und die Seckauer Alpen eröffnet.
Von Knittelfeld Zentrum geht es wieder auf dem 02er in den Außenbezirk „Hautzenbichl“, wo man die Murtalschnellstraße quert. Auf einer Forststraße wandert man nun leicht bergan zum Gehöft Böcksteiner. (Hier bietet sich die Möglichkeit eines Abstechers zum Waldlehrpfad.) Auf der selben Straße geht es weiter bis zum 1.194m hohen Tremmelberg mit einer doppeltürmigen Aussichtswarte aus Holz. Die beiden Türme sind den Türmen des Benediktiner Klosters Seckau nachempfunden (Turm im Gebirge). Bis zum Tremmelberg sind es ca. 2h. Vom Tremmelberg geht es leicht bergab zur Kalvarienkirche. Der 02er führt auf dem Pilgerweg (Heilsweg, zahlreiche Bildstöcke) nach Seckau. Bei der Einmündung in die Marktgasse (Arzt, Gendarmerie, Konditorei...) wendet sich der eigentliche Weg nach links. Zuerst sollte man aber unbedingt einen Abstecher in den Ortskern von Seckau mit seiner bekannten Benediktinerabteil machen (ca. 1h vom Tremmelberg nach Seckau). Das kurze Stück durch die Markgasse zurück gehend verlässt man Seckau und wendet sich nach rechts. Die Straße führt nun durch einen kleinen Wald bergab in das Gradenbachtal wo man beim Gehöft "Moar" (810m) die Straße zur Steinmühle überquert. In westlicher Richtung, leicht ansteigend folgt man der Gemeindestraße hinauf bis zu einer kleinen Kapelle beim Gehöft "Weigand". Hier wendet man sich nach links in einen Forstweg dem man bis kurz vor dem Gehöft "Kielbrein" folgt. Von hier bietet sich ein herrlicher Blick auf die Orte Bischoffeld und Ingering II mit dem Schloss Wasserberg. Wieder nach links abzweigend wandert man durch einen kühlen Waldweg hinunter zum ehemaligen Gasthof "Braunwirt" (785m). Hier wird die Landesstraße L515 überquert, man wandern auf der Gemeindestraße Richtung Schattenberg und folgt dieser bis in die Ortschaft Ingering II. (Franz Genger, Rudi Felber, OeAV-Sekt. Knittelfeld, Christina Schwann, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Die Benediktiner Abtei Seckau mit ihrem Dom gilt als eines der Wahrzeichen der Steiermark. Das Kloster wurde als Augustiner-Chorherrenstift gegründet und war Bischofsitz und Sitz der Diözese. Nach der Aufhebung des Klosters durch Josef II. wurde es im Jahre 1883 von Beuroner Benediktinermönchen wiederbesiedelt. Seit damals gilt der Wahlspruch "Ora et labora – Bete und arbeite" im Kloster. 19 Patres und Brüder leben hier und feiern täglich das Konventamt und das Stundengebet. Aber die Mönchen sind dabei keinesfalls weltfremd, denn ihre Liebe zu den Menschen veranlasst sie gleichzeitig seelsorgliche Tätigkeiten auszuführen, wie zum Beispiel Exerzitien, Besinnungstage und die Betreuung junger Menschen am Abteigymnasium. Die Abtei hat sich mittlerweile zu einem bedeuteten Arbeitgeber in der Region gemausert. Kleine wirtschaftliche Betriebe sind heute weitere Standbeine des Klosters. Im Weiteren bedarf auch die Führung des Abteigymnasiums, die Verwaltung des Klosters, die Arbeit in der täglichen Versorgung oder die notwendige Instandhaltung eine Vielzahl von weiteren Mitarbeitern. Auf dem Schattenbergweg kommt man an einem großen Herrenhaus vorbei. Im Jahr 1859 ließ Johann Alois Zeilinger, Spross einer im steirischen Eisenwesen bekannten Familie, in Schattenberg einen neuen Sensenhammer erbauen. Der Standort war durch den Waldreichtum und die Wasserkraft günstig und bot bis zu 50 Personen Arbeit und Einkommen. Schon 1904 gab es von hier eine Telefonleitung nach Knittelfeld und später auch eine zum Jagdhaus der Zeilinger in Roßbach. Zeilingers Nachkommen (Sohn Franz, Enkel Otto) betrieben neben den Hammerwerken auch eine große Landwirtschaft, eine Molkerei und ein Sägewerk. Nach dem I. Weltkrieg begann der Niedergang, 1929 wurde der Sensenhammer geschlossen. 1953 erwarb der Wiener Industrielle Otto Arnold den verblieben Besitz in Schattenberg. In Ingering II thront auf einer Anhöhe das Schloss Wasserberg. Bereits 1174 urkundlich erwähnt, bewachte ein Wehrbau die zahlreichen Saumpfade zwischen dem Aichfeld und dem Palten- und Liesingtal sowie dem Pölstal. Zwischen 1482 und 1512 erfolgte der Ausbau der alten Burg zu einer mächtigen Schlossanlage. Von 1260 bis 1844 war Wasserberg im Besitz des Bistums Graz-Seckau, danach wechselten die Besitzer mehrmals. 1897-1907 hieß der Besitzer Prinz Arnulf von Bayern, der im Schloss ein Hotel mit Kurbetrieb inklusive Kurarzt betrieb. Graf v. Montjoye la Roche verkaufte 1913 an das Stift Heiligenkreuz. Während des II. Weltkriegs fiel es an die Reichsforstverwaltung und ging danach an die Treuhandverwaltung des Landes Steiermark. Nach einem Rückstellungsprozess ist Schloss Wasserberg seit 1950 wieder in den Händen des Stiftes Heiligenkreuz.
(Christina Schwann, OeAV, Franz Genger, Arnorld Kreditsch, OeAV-Sekt. Knittelfeld)
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Ca 3 km nach Ingering Richtung ingeringsee gibt es die Reicher Hube, nach telefonische Anmeldung kann man auch nächtigen, 0664 4632374. Gutes Essen, tolle Lage. Hinweisschild beachten, 300m nach einem Abzweig nach links über den Bach.
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