Alpiner Weg (drahtseilgesicherte oder besonders ausgesetzte Stelle, Firn, Blockhalde)
R19
Naßfeld » Zollnersee Hütte ehm. Dr. Steinwender Hütte
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6h15 |
22.5 km
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990 m
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791 m
Auf dem Weg von Naßfeld zur Dr. Steinwenderhütte begegnet man immer wieder Zeugnissen der Vergangenheit. Alte Kriegsstraßen und Felsenforte aus dem I.Weltkrieg erinnern an das umkämpfte Grenzgebiet. Abgesehen davon ist dieser Abschnitt durch eine großartige alpine Landschaft geprägt. Bei schlechten Wetterverhältnissen bzw. Schneelage ist allerdings Vorsicht geboten.
Von der Naßfeldstraße setzt sich der markierte Wandersteig etwa 100m nördlich des Grenzüberganges nach Westen fort. Ansteigend folgt man dem Weg zur Roßalm, bei der rechts der Weg zur Treßdorfer Alm abzweigt, wobei man einige Lift- und Schiabfahrtstrassen quert. Auf dem von der Treßdorfer Höhe zur Madritschen ziehenden Rücken genießt man noch einmal den Blick zurück zum Gartnerkofel und zu den Julischen Alpen. Ein kurzer Abstieg führt nun in den obersten Rudniggraben (Abzweigung zur Rudnig Alm), von wo man zum Rudnigsattel aufsteigt (2h 20min ab Naßfeld). Vom Rudnigsatttel führt der Weg entlang der österreichisch-italienischen Grenze zur Troghöhe. Ab hier folgt man dem Weg ohne große Höhenunterschiede auf italienischem Gebiet unter den Südabstürzen des Trogkofels, dessen Besteigung aufgrund der Schwierigkeit nur erfahrenen Bergsteigern vorbehalten sein kann. Südwestlich des Zottachkopfes erreicht man wieder die Staatsgrenze. Hier folgt man dem Weg linker Hand (rechts zweigt der Weg zur Rattendorfer Alm ab), durch mooriges Gebiet kommt man auf den langgezogenen Rücken der Rattendorfer Schneid, der von alten Schützengräben durchzogen ist. Die Markierung folgt nun wieder der Staatsgrenze und wendet sich bei der Cima die Lanza wieder nach Italien. Ein Felsenfort aus dem ersten Weltkrieg legt Zeugnis der grausamen Vergangenheit dieses Gebietes ab, so dass der Weg als "Friedensweg" immer mehr an Bedeutung gewinnt. Nach einer Wanderung über schöne ebene Wiesenböden wendet man sich nach rechts, wo der Weg zum Hochwipfel abzweigt und man links unten bereits die Große Kordin Alm sieht. Kurz danach überquert man beim Kordinsattel wieder die Staatsgrenze (2h 30min ab Rudnigsattel) und folgt dem ebenen Weg, oberhalb der Kleinen Kordin Alm vorbei, nach Norden zum Gugel. Auf einer Almstraße gelangt man (in 1h ab Kordinsattel) zur Straniger Alm, wo man sich erfrischen und auch übernachten kann. Gleich nach der Hütte zweigt ein Steig nach links ab, auf dem man aber bald auch auf die Almstraße kommt. Dieser folgt man etwa 10min, verlässt sie nach links, kreuzt und folgt ihr später wieder. Nach knapp einer Stunde verlässt man schließlich die Straße endgültig und folgt einem angenehmen Kiesweg über den Waidegger Sattel zum Gedenkstein "Auf treue Wacht". Kurz vor dem Gedenkstein biegt der Weg nach rechts leicht abwärts und führt entlang der Nordflanke des Findenigkofels zum Zollner See (2h15min ab Straniger Alm). Leicht absteigend gelangt man in 20min zur Dr. Steinwender Hütte. (Andreas Fink, Christina Schwann, OeAV-Sekt. Villach, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Die Karnischen und Gailtaler Alpen zählen zu den 100 wichtigsten geologischen Regionen der Erde. Nirgendwo in Europa sind die Entwicklungsräume des tiefen Meeres, der Kontinentalränder und der Rifflagunen des Erdaltertums so nahe zusammengerückt wie hier. Am Nordfuß der Karnischen Alpen zieht eine gewaltige geologische Störung, die sogenannte "periadriatische Naht", durch. Sie trennt die Gailtaler von den Karnischen Alpen. Das Gailtal verläuft parallel zur periadriatischen Naht. Im Prinzip weisen viele Alpentäler auf geologische Störungszonen hin, da hier das Gestein stark durch die Kräfte aus dem Erdinneren (Erdbeben) zerrüttet wurde. Man muss davon ausgehen, dass der Abstand in Nord-Süd-Richtung früher um ca. 40 bis 50km breiter war. Dazu kommt noch eine waagrechte Seitenverschiebung von mehrere 100km, wodurch sich die Verschiedenheiten ihres erdgeschichtlichen Werdeganges besser verstehen lassen. Die Umgebung des Naßfelds ist aufgrund ihrer Ablagerungen aus der Steinkohlezeit, dem Karbon weltberühmt. Diese entstanden vor rund 300 Millionen Jahren im Zuge der sogenannten variszischen Gebirgsbildung. In der darauffolgenden Perm- und Trias-Zeit lagerten sich hier innerhalb von ca. 70 Millionen Jahren verschiedene Meeres- und "Landschichten" ab, die eine Mächtigkeit von rund 2,5-3km haben. Die jüngsten Gesteine - ca. 230 Millionen Jahre alt - findet man am Gipfel des Gartnerkofels. Hierbei handelt es sich um den Schlerndolomit, was auf die frühere Zusammengehörigkeit zu den Dolomiten hindeutet. Das Gebiet zwischen der Bischofalm und dem Zollner See ist eine der geologischen Schlüsselstellen, die zum Verständnis des Baues der Karnischen Alpen beitragen. Hier sieht man das alte Grundgebirge, gleichsam der Sockel, und darauf das junge Deckengebirge mit zwei Stockwerken. Die Gesteine sind rund 370 Millionen Jahre alt, im nahegelegenen Nölblinggraben sogar bis zu 460 Millionen Jahre. Eingeschlossene versteinerte Reste von damals lebenden Meerestieren beweisen, dass hier einst ein Ozean war. Am Zollner See stehen die älteren Schichten steil aufgerichtet. Flach darüber lagerten sich ein paar Millionen Jahre später, als schon wieder die Abtragung wirksam war, die jüngeren Gesteine ab. Die Uferlinie senkte und hob sich, was Farnpflanzen des Landes im unteren Bereich und nur wenige Meter darüber Meerestiere im wiederholten Wechsel in der Schichtfolge zur Folge hatte. Erst im Perm gegen Ende des Erdaltertums beruhigte sich der Sockel des Karnischen Kammes in seiner Höhenlage zum umgebenden Meer. Ab dann begann eine großartige Kalkablagerung im Trogkofel (Trogkofelkalke genannt), die durch ihren Fossilreichtum bekannt ist. Die Besonderheit dieses Gebiet erklärt sich aus der Tatsache, dass hier die vielfältigen Meeresablagerungen und ihr Fossilinhalt im Laufe der Jahrmillionen nicht umgewandelt, sprich nicht verschiefert wurden und somit nach wie vor sehr gut zu erkennen sind. In den Hohen Tauern hingegen hat man diese ursprüngliche Vielfalt nicht mehr, da durch ein weiteres Zusammenpressen und Erhitzen der Gesteine die einstigen Ablagerungen nicht mehr leicht zu identifizieren sind.
(Christina Schwann, OeAV)
Andere Weitwanderwege und Varianten
Gleichlautende Bezeichnungen für den "Karnischen Höhenweg" Nr. 403: Friedensweg, Südalpiner Weitwanderweg 03, KGW Kärntner Grenzwanderweg; kreuzender Weg: Weg der Stille/Sentiero del Silenzio von Unterwölbiling über die Dr. Steinwender Hütte, das Zollner Törl/Pso Pecol di Chiaula nach Paularo.
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flautix - 21.08.23
Eine lange aber sehr schöne Etappe, die dem Namen Höhenweg alle Ehre macht!
Wir haben dank der +Card Holiday, die man im Alpenhof Plattner beim Checkin ausgehändigt bekommt und die die kostenlose Benutzung der Sommerbergbahnen mit einschließt etwas abgekürzt und sind mit dem Sessellift zur Madritsche hochgefahren. So spart man ein paar Höhenmeter und ca. 2 km ein. Bei heißem Wetter ausreichend Wasser mitnehmen. Wir haben an diesem Tag gut 4 l pro Person getrunken!
Die Zollnerseehütte bekommt 5 Sterne von uns: Superteam, hervorragende Küche, Halbpension mit Viergänge-Menü inklusive Salatbuffet, Frühstück ebenfalls in Buffetform, beheizter Trockenraum, warme Dusche mit Münzeinwurf. Besser geht Hütte nicht!
Julien Trieste Monaco - 15.08.22
There is a Bivacco right below rudniksaddel, on the Italian side: Bivacco Lomasti.
2 streams flowing on each side of the Bivacco on 10th of August. The Bivacco can accommodate 4/6 people but there is not so many visitors,except on weekends. Possibility to charge devices via 2 USB plugs.
And the most important : incredible sunset!
Straniger alm sells cheese and it's way cheaper than the one in egger alm.
Oliver - 18.07.22
A fantastic trek from nassfeld. The path is well marked and easy to walk on. The views and the surrounding are to die for. There are multiple Alms on the way that offer food and rooms, if the weather or sore legs catch up on you ;) One of my favorite episodes so far.
POPEYE GG - 13.06.18
24 juin 2017
Un chemin plutôt escarpé, à faire de préférence par beau temps.
Arrivée à la Zollnersee Hütte sous l'orage, heureusement il y a une "Trockenraum", où les chaussures et les vêtements sèchent la nuit!
Accueil vraiment chaleureux et repas excellent.
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24. Juni 2017 Ein ziemlich steiler Weg, vorzugsweise bei gutem Wetter. Ankunft bei der Zollnersee Hütte unter dem Sturm, zum Glück gibt es einen "Trockenraum", in dem nachts Schuhe und Kleidung trocknen! Wirklich herzlich willkommen und ausgezeichnetes Essen.
About 7K from the Zollnersee Hütte there is the super nice Straniger Alm. Again, very friendly people and good fresh food. I camped above the hut, great place with a nice view and at 6 in the evening and morning it's cow watching time! In Naßfeld there is an (expensive) grocery store.
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Etwa 7 km von der Zollnersee Hütte liegt die super schöne Straniger Alm. Wieder sehr freundliche Leute und gutes frisches Essen. Ich lagerte über der Hütte, ein toller Ort mit einer schönen Aussicht und um 6 Uhr abends und morgens ist es Kuhbeobachtungszeit! In Naßfeld gibt es ein (teures) Lebensmittelgeschäft.
Tof - 25.12.14
Trieste-Monaco le 11/07/14
Bel accueil au refuge. Etape assez longue. Zone de tourbière intéressante et guidée.
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Triest-Monaco am 11/07/14 Schöne Heimat im Tierheim. Schritt ziemlich lang. Interessante und geführte Moorgebiet.
Elisabeth - 06.12.12
De l'avis général, il faut ajouter 2 heures au temps de marche indiqué. Le refuge Zollersee est très "cosy".
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Die allgemeine Ansicht, fügen Sie 2 Stunden Laufzeit angegeben. Die Zuflucht Zollersee ist sehr "gemütlich".
Alpinisten - 08.09.11
In Naßfeld gibt es gegenüber vom Hotel Berghof (wegen Renovierung im Sommer 2011 geschlossen) an der Bushaltestelle einen Geldautomaten! Liegt direkt auf der Route.
Cette étape marque réellement l'entrée dans les alpes Carniques, si sauvages et si attachantes. L'arrêt a Zollnersee Hütte est obligatoire. Demandez à Andreas de vous y jouer un air d'accordéon
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Dies markiert tatsächlich in den Karnischen Alpen, so wild und so einnehmend. Urteil Zollnersee Hütte ist obligatorisch. Andreas Sie bitten, das Akkordeon zu spielen
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