Alpiner Weg (drahtseilgesicherte oder besonders ausgesetzte Stelle, Firn, Blockhalde)
D34
Rifugio Stellina » Refuge du Petit Mont Cenis
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5h20 |
18.4 km
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245 m
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602 m
Die Etappe führt durch die Gegend des Moncenisio Sees, eine wunderschöne Landschaft. Bedeutend sind auch die zahlreichen Überreste jener kriegerischen Auseinandersetzungen, von denen dieser Übergang durch Jahrhunderte betroffen war. Nach Überqueren des Grenzkamms geht es an den Seeufern auf französischer Seite in den verlassenen Weiler Grand-Croix. Das Etappenziel ist die Petit Mont-Cenis-Hütte. Die Etappe kann man auch mit dem Mountainbike von Grand Croix (Moncenisio See) bis zum Clapier-Pass zurücklegen.
Die Stellina Hütte lässt man auf dem Weg in Richtung Alpe Tour hinter sich. Die Via Alpina verläuft nun entlang der italienisch-französischen Grenze zwischen den Meilensteinen 12 und 14, bevor sie sich für die französische Seite entschließt, und in Richtung Hochebene des Moncenisio wendet. Man erreicht den Ort "Les Echelles", der an die Errichtung einer Straße gemahnt — nach der Errichtung der ersten Fahrstraße in den Bergen zwischen 1803 und 1813, die zur Hochebene von Lanslebourg führte — die in vielen Serpentinen die kleinen Wasserfälle der Cenise, mit zahllosen Brücken und Stützmauern versehen, überwand. Die Fraktion Grand-Croix ist heute noch der Beweis für diesen Wunsch die Berge zu humanisieren: früher war sie Teil eines Netzes von Stützpunkten, die den Reisenden zu allen Jahreszeiten Aufnahme bieten konnten. In ihrer Kapelle Notre-Dame des Neiges werden in einer ständigen Ausstellung Votivgaben, die mit dem Berg in Verbindung stehen, gezeigt. Am unteren Ende der Serpentinenstraße, die auf der italienischen Seite auch ”Gran Scala” (die große Treppe) genannt wird, liegt versteckt unter den Lärchen eine Oase des Friedens: die Kapelle zum hl. Nicolas, in einer Ebene die den selben Namen trägt. Der Weg führt dann vor der Staumauer des Mont-Cenis vorbei, die 1963 bis 1968 errichtet worden war, und 1969 mit dem Aufstauen des gleichnamigen Sees zu seiner heutigen Dimension, ihren Betrieb aufnahm. Die Via Alpina umgeht sie von links, unterhalb der alten Festung Variselle vorbei, eine von einer beeindruckenden Anzahl von Festungen die zum Schutz dieses enorm wichtigen Überganges, dem Moncenisio Sattel errichtet worden waren: und zwar die Festungen Mont-Froid, Ronce (Roncia), Pattacreuse, La Turra die aufgrund ihrer idealen Position quasi als uneinnehmbar galt, oder auch die Festung von Malamot. Wer sich darüber hinaus für die Geschichte der Übergänge des Moncenisio Sattels interessiert, darf sich die Gelegenheit nicht entgehen lasse rechts an der Staumauer vorbei zu den Pyramiden des italo-französischen Hauses zu gehen, das unter der Rundfestung von Ronce errichtet ist. Tatsächlich war der Sattel immer ein strategischer Übergang begehrt von Franzosen, Italienern, Sarden oder Savoyern, wie die zahlreichen Festungen bezeugen, aber auch Schauplatz großer menschlicher Heldentaten der Händler, Pilger, Herrscher oder anderer Könige und Eroberer...Die Ausstellung zur Geschichte des Passes ist ganz besonders dem berühmten Hospiz gewidmet, das heute unter dem Wasserspiegel des Sees verschwunden ist. Nach der Festung von Varisell, verläuft die Via Alpina unterhalb der Festung Pattacreuse vorbei. Von hier kann man den Pass sehen und die hohen Gipfel bewundern, von denen die Festung Ronce gekrönt wird (Signal du Grand Mont Cenis, 3356 m; Pointe de Ronce, 3612 m, Pointe du Lamet, 3504 m…). Nicht weit davon befindet sich die Kapelle zum hl.Barthélémy und weiter oben die Petit Mont-Cenis Hütte. (Regione Piemonte)
Der Weg führt über die Grenze und auf Höhe von Grenzstein 12 C auf einer breiten Weidestraße nach Frankreich. Man folgt dieser Straße, kommt an 3 Lamet-Steingebäuden vorbei und steigt dann weiter über die Straße auf, die am Berghang auf der linken einige Schwindel erregende Aussichten bietet. Den Bach durchwatet man – Vorsicht nach starken Regenfällen, sehr viel Wasser! Bei Markierung 2180 folgt die Grenze nicht mehr der Straßenführung. Man bleibt jedoch auf der Straße und lässt den Weg zu Baracon des Chamois rechts zurück. Die Straße führt bergab an den zwei Säulen vorbei, die „die weißen Steine“ genannt werden. Vorsicht, Erdrutsche sind möglich. Auf den folgenden Almen bietet sich ein besserer Ausblick und man erreicht schließlich die Ruinen von Court (ein großes dreistöckiges Gebäude, rechts alte Batterien). Langsam geht es weiter bergab, entlang der Paradis-Steinbrüche bis zur Nationalstraße 6. Vor sich entdeckt man den imposanten Staudamm. 900 Meter folgt man der RN6 weiter talwärts (begrünte Seitenstreifen – Vorsicht, relativ viel Verkehr im Sommer). Man kommt an der privaten Gran-Scala-Hütte vorbei, verlässt dann die geteerte Straße und biegt rechts auf Höhe eines alten Zollhauses ab und erreicht die Häuser von Grand-Croix. Nach dem Dorf wandert man den breiten Weg links entlang, der langsam zum östlichen Ende des Staudamms hinauf führt. (Innerhalb von 30 Minuten gelangt man über eine Straße zum Variselle-Fort). Dem breiten Weg folgend geht es in eine Schlucht, die vom Fort überragt wird. Bei dem folgenden kleinen Sattel wandert man geradeaus und steigt zu einem Arm des Sees ab. Nun folgt man dem Weg bis zur Kapelle St Barthélémy. Bei der Kapelle nimmt man den breiten Weg zum so genannten Savalin. Dem sich verengenden Weg folgt man bis zu einem kleinen See, dort biegt man links ab, durchquert die Alm auf gleicher Höhe und steigt auf der Straße bis in die Nähe der Petit Mont Cenis-Hütte ab. (Michèle Looten, Jean-Pierre Séhier und Jean-Luc Galland, CDRP 73)
Natur- und Kulturerbe
Der Moncenisio Sattel, historischer Schauplatz militärischer Auseinandersetzungen im WK II, deren Überreste, zahlreiche verfallene Befestigungsbauten auf den Gipfeln um den See herum und andere halb in der Erde auf den steilen Abhängen noch heute zu sehen sind. Das künstliche Wasserbecken bedeckt die alte Ansiedlung von Moncenisio in der sich ein historisches Hospiz für Wanderer befand. Die Ortschaft wurde in den 50’er Jahren überflutet. Über den Moncenisio Sattel führte die kühne "Ferrovia Fell", eine Eisenbahn die das Susa Tal mit Frankreich verband. Unter Ausnutzung eines innovativen Zugsystems konnte der kleine Zug beachtliche Steigungen überwinden. Das am höchsten gelegene Teilstück der Bahntrasse, war mit einer Holzstruktur gedeckt um die Schienen vor dem Schnee zu schützen und den Zugsverkehr auch im Winter zu ermöglichen. Die kurze Geschichte dieser Eisenbahn (von der einige Tunnel neben der Staatsstraße von Susa zum Pass geblieben sind) verblüfft auch heute noch durch die Verwegenheit eines Projektes, das zu seiner Zeit die Grenzen der Technologie herausforderte.
(Regione Piemonte)
Andere Weitwanderwege und Varianten
Tour del 2000: Der Weg verläuft auf dem Kamm Flanke des Susa Tales auf der rechten orografischen Seite des Dora Riparia. Von der Grenze mit Frankreich gehen mehrere Wege zu Militärbefestigungen oberhalb des Staudammes von Mencenisio, wie die Befestigungen von Variselle, Patacreuse und Roncia. Aufstiegsmöglichkeiten: Pointe du Lamet, Pointe du Ronce.
Geheimtipp oder Kritik? Geben Sie Ihren eigenen Kommentar zu dieser Etappe ab. Für allgemeinere Bemerkungen, nutzen Sie bitte die Funktion Kommentar der Seite Via Alpinisten am Wort.
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