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B39
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Holzgau » Kemptner Hütte
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Wieder steht eine Überquerung der Staatsgrenzen an. Von Holzgau dem Verlauf des Hohenbaches folgend und am tobenden Simmswasserfall vorbei, überschreitet man am Mädelejoch die Grenze zwischen Österreich und Deutschland.
Detaillierte Beschreibung des Wegverlaufs
In Holzgau folgt man der Beschilderung zum Café Uta. Der Weg führt beim Gasthof Bären links und dann gleich rechts leicht bergan. Bis zur Holzbrücke ist der Weg asphaltiert, dann handelt es sich um einen geschotterten Fahrweg, der im oberen Bereich in den Fels gehauen wurde. Der Weg führt an den beeindruckenden Simms-Wasserfällen vorbei und ist in diesem Abschnitt etwas steiler. Bald schon wird es aber wieder flach und man kann bereits das Café Uta eingebettet in die dichte Vegetation des Tales sehen. Bis zum Café geht man ca. 45min vom Ortskern Holzgau. Vom Café führt ein breiter Wanderweg entlang des Baches und immer wieder im angenehm schattigen Wald leicht ansteigend weiter zur Unteren Roßgumpenalm, die ebenfalls mit Speisen und Getränken zur Rast einlädt (ca. 40min). Erst ab der Roßgumpenalm zweigt der Steig zur Kemptner Hütte ab. Dieser führt rechter Hand steil aufwärts. Anfangs noch durch lichten Bergmischwald, später zunehmend durch Latschen/Legföhren und über offene Flächen mit zahlreichen Alpenblumen und Almrausch/Almrosen. Das Mädelejoch erhebt sich im Talschluss sowie der beeindruckende Krottenkopf mit einer Höhe von 2.656m. Fast zwei Stunden Anstieg bedeutet die Erklimmung des Mädelejochs, das gleichzeitig die Grenze zwischen Österreich und Deutschland darstellt. Auf der anderen Seite geht es nun leicht abwärts zur Kemptner Hütte. (Christina Schwann, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Durch die schmiegsamen Kräfte des Wassers kommt es in jüngerer Zeit zu einer nacheiszeitlichen Überformung: Die Niveaus der Flüsse werden neu geordnet. Wie in fast allen Alpentälern hat auch im Lechtal der Lech sein Bett ab Steeg so tief ausgearbeitet, dass es nach seinem Rückzug bald zugeschüttet wurde. Aus diesem Grund liegen die Wiesen im am Lech auf einer Talfüllung aus Flussschottern. Diese Wiesen sind, wie besonders gut im Bereich Holzgau zu sehen ist, sehr ertragreich. Um der Hochwassergefahr zu entgehen, sind Siedlungen aber bevorzugt auf etwas erhöhten Stellen entstanden. Holzgau liegt auf dem Schuttfächer des Höhenbaches, entlang dessen man auf der Via Alpina zur Roßgumpenalm wandert. Noch wesentlich älter als Holzgau ist allerdings die auf dem Hang gelegene Siedlung "Schiggen". Auf der Wanderung zum Café Uta gelangt man zu den tobenden und rauschenden "Simms-Wasserfällen". Ihr heutiges Erscheinungsbild haben die Wasserfälle einer Sprengung auf Anordnung von Frederick R. Simms um die Jahrhundertwende zu verdanken. Aber auch schon früher stürzte der Höhenbach über diese Felskante zu Tale. Im Lauf der Zeit hat er sich aber immer tiefer in den Fels gegraben, bis er nicht mehr über die Kante floss und sich daher ein anderes Bett suchte. Durch die Sprengung wurde der damalige Abfluss wieder freigelegt. Heute wird das Wasser in beide Bachbette geleitet, in dem Glauben, der Natur damit am besten zu dienen.
(Christina Schwann, OeAV, mit freundlicher Unterstützung von Matthias Hill, DAV-Sekt. Allgäu-Immenstadt)
Andere Weitwanderwege und Varianten
E5
Nützliche topografische Karten
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2/1 Allgäuer - Lechtaler Alpen, West ~ Oesterreichischer Alpenverein (1:25.000)
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WK 351 Lechtaler Alpen, Allgäuer Alpen ~ Freytag & Berndt (1:50.000)
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ÖK 50 113, 114 ~ Bundesamt für Eich-und Vermessungswesen (1:50.000)
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Nr. 24 Lechtaler Alpen, Hornbachkette ~ Kompass (1:50.000)
Internetseiten zur Natur- und Kulturerbe
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Letzte Änderung : 28.06.11
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