Alpiner Weg (drahtseilgesicherte oder besonders ausgesetzte Stelle, Firn, Blockhalde)
A10
Zgornje Jezersko » Eisenkappler Hütte
|
8h20 |
25.4 km
|
1672 m
|
995 m
Eine sehr schöne Etappe mit wunderbaren Aussichten zum höchsten Teil der STeiner Alpen steht bevor, vor allem wenn man über den Krainer Steig zum Gipfel des Kärntner Storschitz geht, der allerdings Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraussetzt. In Trögern lässt es sich gemütlich rasten, bevor es durch das Naturschutzgebiet Trögerner Klamm weiter und bergan zur Eisenkappler Hütte geht.
Diese grenzüberschreitende Etappe beginnt bei den Hinweisschildern im Dorfzentrum von Zgornje Jezersko (880 m). Zunächst folgt man der Slowenischen Transversale »Nr.1«, quert die Brücke über den Bach Jezernica, und biegt nach links. Weiter geht es auf einem gepflegten Makadamweg den Bach entlang, bis man auf eine Asphaltstraße trifft. Rechtshaltend erreicht man nach ein paar 100 Metern die touristischen Anlagen am Planšarsko See. 15 min. Hier läuft man links über die Asphaltstraße, die dicht na der Kirche vorbei zur Hauptstraße und zum Grenzübergang Jezerski vrh führt. Man geht rechts von der Straße ab und läuft auf dem Makadamweg durch eine Allee. In südlicher Richtung erblickt man eine wunderschöne Bergkulisse, das Tal Ravenska Kočna (mit gut eingerichteten Loipen im Winter und angenehmen Spazierwegen im Sommer) und die steilen Berghänge der Kamniker Alpen, mit ihrem höchsten Gipfel, Grintovec (2558 m), im Hintergrund. Man quert einen Bauernhof und biegt am Ende des umzäunten Geländes nach links auf einen Karrenweg ab. Über diesen erreicht man die Asphaltstraße und gelangt nach etwa 100 m wieder auf die Hauptstraße und zum Grenzübergang. 15 min. Man überquert die Straße und begibt sich auf dem Karrenweg steil nach oben. In ein paar scharfen Kurven erreicht man ein kleineres Denkmal mit einer Bank. Der Karrenweg führt weiter bis zum Ferienhaus. Von da wandert man auf einem Makadamweg, der zur Hauptstraße führt, auf der man noch 1 km bis zum internationalen Grenzübergang Jezersko auf dem Jezerski Gipfel (1218 m) weiter wandert. 40 min. Man passiert die Staatsgrenze und bemerkt bereits nach 10 m die nach links zeigenden Hinweisschilder … Vir: Atlas Slovenije. (1996). 3. izpopolnjena in razširjena izdaja. Ljubljana: Mladinska knjiga in Geodetski zavod Slovenije (GZS). Kamniško – Savinjske Alpe. (2ooo). 1:50.000. GZS. Ljubljana: Planinska Založba (PZS). (Peter Šilak) Am Seebergsattel angekommen überquert man die Grenze zu Österreich. Der Markierung des 08er folgt man einer Forststraße an der Flanke des Kärntner Storschitz entlang zum Pasterksattel auf 1.401m. Hier macht die Via Alpina eine Wendung nach Westen zum Kepp auf 1.635m. Auf einem Steig führt der Weg durch den Wald und über Wiesen bergab zum Weiler Trögern (988m) (ca. 3h vom Seebergsattel). Hier lädt der Gasthof zu einer gemütlichen Jause unter der Linde ein. Von Trögern führt eine Forststraße weiter abwärts zum Gasthof Franzl und in die Trögerner Klamm. Der Weg in der Klamm ist leider asphaltiert, aber das kann der Schönheit der Klamm selbst nichts anhaben. Der Trögernerbach hat sich in die schroffen Felsen gefressen, zahlreiche kleine und große Steintröge ausgeschwemmt, in denen sich das Wasser dunkelgrün färbt. Nach ca. 3km fließt der Trögerner Bach in den Ebriachbach. Hier hält man sich rechts, also in Richtung Osten. Nach einem kurzen Stück an der Straße zweigt die Via Alpina beim Gasthof Schmied (Kovac) links ab. Ein recht steiler Steig führt durch den Wald bergan in Richtung Eisenkappler Hütte. Zuvor erreicht man aber den uralten Meierhof auf der Obiralm. Von dort ist es nicht mehr weit bis zur Hütte. Man quert zweimal die private Fahrstraße und gelangt in ca. 30 weiteren Minuten zur schön gelegenen Eisekappler Hütte auf 1.553m. Man sollte sich einen Abstecher auf den Gipfel des Hochobirs, dem höchsten Gipfel der östlichen Karawanken mit 2.139m nicht entgehen lassen. Von der Hütte aus kann man den Gipfel in ca. 1h 30min erreichen. Die Aussicht ist einzigartig: einerseits breitet sich das gesamte Klagenfurter Becken mit den zahlreichen Seen vor dem Betrachter aus und andererseits hat man an schönen Tagen eine ausgezeichnete Fernsicht und kann sogar den Großglockner, den höchsten Berg Österreichs, und den Triglav, an dessen Fuße der Violette Weg vom Roten Weg der Via Alpina abzweigt, sehen. Eine Windrose erleichtert dem Besucher die Suche nach den bekannten Gipfeln in der Umgebung. Beim Gasthof Schmied Kovac folgt man kurz der Straße rechter Hand und hält sich dann links in die Trögerner Klamm. Von dort ist der Weg nach Trögern und weiter zum Seebergsattel gut markiert. (Eberhard Klaura, ÖTK-Südkärnten, Christina Schwann, OeAV)
Natur- und Kulturerbe
Zgornje Jezersko ist eine zerstreute Siedlung, entstanden auf dem Flachland Ravne, an der Straße vom Kokra Tal über den Jezerski Vrh/Seebergsattel ins Tal Bela. Die Dorfmitte, welche 1391 zum ersten Mal erwähnt wird, befindet sich an der Kirche Sv. Andreja (St. Andreas) mitten im Talkessel. Obwohl der ursprüngliche See nicht mehr existiert, rechtfertigt der nach dem 2. Weltkrieg durch die Eindämmung des Baches Jezernica angelegte Planšarsko See den Namen der Ortschaft. Im Sommer kann man darin erfrischend baden und im Winter darauf Schlittschuh laufen, wodurch das bestehende touristische Angebot von Bergwanderungen zusätzlich bereichert wird. Zgornje Jezersko ist ein Ausgangspunkt für Wanderungen zu den Berghütten und zu den westlichen Gipfeln der zentralen Steiner Alpen, so auch zum Grintovec (2558 m), dem höchsten Gipfel unter den fast 30 Zweitausendern. Von der Jezersko-Seite greifen in südöstlicher Richtung zwei größere Eistäler in die Steiner Alpen hinein, nämlich das größere Ravenska und das kleinere Makekova Kočna. Im ersten befindet sich über dem Planšarsko See die natürliche Ancljev Mineralquelle und im oberen Teil der höchste Wasserfall Sloweniens, Čedca. Der Frachtweg, der wahrscheinlich bereits zu römischen Zeiten über den Seebergsattel führte, blieb bis heute erhalten. Hier befindet sich ein internationaler Grenzübergang. Im Spätmittelalter, also nach dem 10. Jh., reisten über diesen Weg Kolonisten aus Kärnten an und ließen sich im Seetal und auf den naheliegenden Berghängen nieder. Das Bauerbe, welches die damaligen Tätigkeiten hierzulande bezeugt, blieb vor allem im Šenkova Hofgut und der Jenkova Kaserne erhalten. Das Hofgut stammt aus dem 16. oder 17. Jh. und erzählt die Geschichte eines soliden Bauern, der sich mit Viehhaltung und Forstwesen seinen Lebensunterhalt verdiente. Die Kaserne wurde ursprünglich als ein Reisegasthaus gebaut und bekam ihren Namen wahrscheinlich nach Napoleons Soldaten, die hier übernachteten. Das Gebäude ist eigentlich ein ländliches Renaissanceschloss aus dem 16. Jh., das heute ein kleineres Museum der Saumfahrt und des Reisetums beherbergt. Bibliographie:Karničar, A. (1998). Jezerska kronika : Jezersko v ustnem izročilu. Kranj.http://www.jezersko.net/ (Mimi Urbanc) Die Geschichte des Hochobirs änderte sich im Laufe der Zeit: Im späten Mittelalter wurde in diesem Gebiet vor allem Bergbau betrieben. Die Schutthalden oberhalb der Eisenkappler Hütte geben Zeugnis davon. Die Obir Tropfsteinhöhlen wurden durch die Aktivitäten des Bergbaus entdeckt. Abgebaut wurde vorwiegend Bleierz. Die ersten Schriftstücke vom Bergbau datieren aus dem Jahre 1696. Im späten 19.Jhd. hielt die Wissenschaft Einzug am Hochobir. Am Gipfel wurde eine meteorologische Beobachtungsstation eingerichtet, die sogar mit einer Telefonleitung ausgestattet war. Am Weg zum Gipfel findet man noch heute die Überreste des Rainer Schutzhauses. In diesem zweistöckigen Gebäudes, waren die Wissenschafter untergebracht. Nachdem die Bergbaugruben unterhalb des Gipfels geschlossen worden waren, überließ die Betreiberfirma dem damals (1877) neu gegründeten Österreichischen Touristenklub (ÖTK) das Knappen- und Herrenhaus in 2.042m Höhe. Der ÖTK renovierte das baufällige Gebäude und benannte es nach dem Spender Viktor Ritter von Rainer "Rainer-Schutzhaus". Nach der Besetzung des Unterkärntner Raums durch Truppen des Serbischen Königreiches wurde der ÖTK aufgelöst und eine Kommission des Slowenischen Alpenvereins übernahm das Rainer-Schutzhaus. Nach dem Jahr 1920 übernahm wiederum die in Klagenfurt gegründete ÖTK Sektion Carinthia das Schutzhaus und die Meteorologische Station, mit ganzjähriger Bewirtschaftung. Im zweiten Weltkrieg wurde das Rainer-Schutzhaus Militärstützpunkt. Am Abend des 9. September 1944 brannten Partisanen das Rainer-Schutzhaus und die meteorologische Station nieder. Seither wurde das Schutzhaus nicht wieder aufgebaut. Dafür errichtete aber die Ortsgruppe Eisenkappel des Österreichischen Bergrettungsdienstes am Fuße der Seealpe in 1.553m Seehöhe eine Diensthütte, die "Eisenkappler Hütte, die im Jahr 1958 in den Besitz des ÖTK (Sektion Südkärnten mit Sitz in Bad Eisenkappel) überging und seither laufend verbessert und ausgebaut wurde. Der Hochobir ist seit langem ein Anziehungspunkt für Botaniker. Die Gründe für seine Berühmtheit reichen zurück bis in die Eiszeit. Vor allem die Artenvielfalt ist bemerkenswert. Unter anderem das Obir-Steinkraut, die Zois-Glockenblume, Karawanken-Alpenmohn, Triglav-Enzian u.v.m. (Dies und andere interessante Themen rund um den Hochobir sind im Büchlein "Hochobir, Begegnung mit der Natur" nachzulesen.) Literatur: HOCHOBIR, Begegnung mit der Natur, Dipl. Biol. Kathrin Werner & Mag Michael Jungmeier, Österr. Touristenklub (Eberhard Klaura, ÖTK-Südkärnten)
Andere Weitwanderwege und Varianten
Eisenwurzenweg 08 und Kärntner Grenzweg, Südalpen Weitwanderweg 03; Variante vom Kepp Sattel über den Storschitz bis zum Seebergsattel (Weg über den Storschitz sehr schön und aussichtsreich, erfordert aber Schwindelfreiheit).
Nützliche topografische Karten
Karavanke ~ Planinska zveza Slovenije (1 : 50 000)
Kamniške in Savinjske Alpe ~ Planinska zveza Slovenije (1 : 50 000)
WK 232 Jauntal, Völkermarkt, Klopeiner See, Turner See ~ Freytag&Berndt (1:50.000)
Nr. 65 Klopeiner See - Karawanken ~ Kompass (1:50.000)
ÖK 50 212, 213 ~ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (1:50.000)
Nützliche Wanderführer
HOCHOBIR, Begegnung mit der Natur / Dipl. Biol. Kathrin Werner & Mag Michael Jungmeier ~ Österr. Touristenklub (ISBN 3-9501480-0-0)
Geheimtipp oder Kritik? Geben Sie Ihren eigenen Kommentar zu dieser Etappe ab. Für allgemeinere Bemerkungen, nutzen Sie bitte die Funktion Kommentar der Seite Via Alpinisten am Wort.
In der Eisenkappler Hütte sind sehr freundliche Betreiber, gute Nächtigung mit bequemen Betten und großzügigen Mehrbettzimmern. Wärme Dusche und gutes Essen, große Portionen
Geheimtipp oder Kritik? Geben Sie Ihren eigenen Kommentar zu dieser Etappe ab. Für allgemeinere Bemerkungen, nutzen Sie bitte die Funktion Kommentar der Seite Via Alpinisten am Wort.