Fragen / Antworten



Hier sind die Antworten auf häufig gestellte Fragen von Wanderern... Sehen Sie sich auch
unsere länderspezifischen Seiten an. Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an unsere nationalen Sekretariate!


1.    Welchen Schwierigkeitsgrad haben die Wege der Via Alpina?
2.    Wann kann ich auf den Wegen der Via Alpina wandern? Wie ist das Wetter?
3.    Welche Ausrüstung brauche ich?
4.    Organisieren Sie Touren? Wird ein Gepäcktransport angeboten?
5.    Welche Wanderführer gibt es?
6.    Muss ich Wanderkarten mitnehmen? Wo erhalte ich diese?
7.    Und wie steht‘s mit digitalen Karten?

8.    Muss ich jede Unterkunft im Voraus buchen? Gibt es Ermäßigungen für Via Alpinisten?
9.    Darf ich in den Hütten selbst mitgebrachte Speisen essen?
10.   Kann man anstelle der Übernachtung in den empfohlenen Hütten und Unterkünften auch biwakieren?
11.   Gibt es Trinkwasser entlang der Wanderwege?
12.   Darf ich meinen Hund mitnehmen?
13.   Ist die Via Alpina mit dem Mountainbike befahrbar?
14.   Brauche ich ein Auto / Wie komme ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Via Alpina?
15.   Welche administrativen Vorschriften (Visum, Krankenversicherung…) muss ich beachten?
16.   Leben in den Alpen gefährliche Tiere?
17.   Was muss ich noch über das Wandern in den Alpen wissen?

1.    
Welchen Schwierigkeitsgrad haben die Wege der Via Alpina?
Die fünf Farben der Via Alpina Wege (Rot, Violett, Gelb, Grün und Blau) sind nur die Wegbezeichnungen und sagen nichts über deren Schwierigkeit aus! Solange die Wege schneefrei sind, ist keinerlei Berg- oder Klettererfahrung notwendig, genauso wenig wie Seile, Steigeisen oder Eispickel. Teilweise folgt man breiten Wegen, dann wieder schmalen Pfaden (keine Gletscherüberwindungen).

Trotzdem ist die Via Alpina eine alpine Wanderroute. Einige Passagen sind exponiert (Schwindelfreiheit erforderlich!) und Trittsicherheit ist gerade bei Nässe oder alten Schneefeldern notwendig (siehe dreistufige Schwierigkeitsgrade in unseren Etappenbeschreibungen im Abschnitt
Die Wege auf der Webseite). Teilweise muss man Geröllfelder überqueren und weniger begangene Wege in niedrigeren Lagen können überwachsen sein. Trotz der Bemühungen der lokalen Markierungsteams kann die Orientierung manchmal schwierig sein, gerade bei Nebel. Daher ist es wichtig topographische Wanderkarten und einen Kompass mitzunehmen. Natürlich sollten Sie Ihre Wanderung immer nach der Kondition des schwächsten Mitglieds Ihrer Gruppe planen und dabei die Entfernungen und vor allem die zu überwindenden Höhenmeter beachten.

Für weitere Informationen zu einzelnen Etappen wenden Sie sich bitte an die Tourismusbüros, die Hüttenwirte, die örtlichen Bergführer oder Wanderleiter und die lokalen Alpenvereine oder Wanderverbände. Die Kontaktdaten der zuständigen Tourismusbüros und Hüttenwirte sind für jedes Etappenziel auf unseren Etappenseiten angeführt. Die Kontaktdaten der lokalen Alpenvereine und Wanderverbände finden Sie auf den Webseiten der folgenden Dachvereine:

Slowenischer Alpenverein:
www.pzs.si
Italienischer Alpenverein:
www.cai.it
Alpenverein Südtirol:
www.alpenverein.it
Österreichischer Alpenverein:
www.alpenverein.at
Deutscher Alpenverein:
www.alpenverein.de
Liechtensteiner Alpenverein:
www.alpenverein.li
Schweizer Wanderwege:
www.wandern.ch  
Schweizer Alpen-Club:
www.sac-cas.ch
Französischer Wanderverband:
www.ffrandonnee.fr
Französischer Alpenverein:
www.ffcam.fr
Monegassischer Alpenverein:
www.club-alpin.asso.mc
 
2.    
Wann kann ich auf den Wegen der Via Alpina wandern? Wie ist das Wetter?
In den Alpen dauert die Wandersaison normalerweise von Juni bis Oktober, wobei einige Bereiche das ganze Jahr über zugänglich sind: die südlichsten Abschnitte des Gelben, Roten und Blauen Wegs sowie einige kurze Abschnitte, die sich für Winterwanderungen eignen. In einer Höhe von über 2000 m und in einigen Jahren sogar darunter können sich Schneefelder bis in den Sommer halten (bis Anfang Juli vor allem auf Nordhängen und in felsigen Bereichen), während ab Ende September Schnee bereits liegen bleiben kann, so dass Überquerungen um einiges schwieriger sind. Erkundigen Sie sich daher vor Ort über die Begehbarkeit der Etappen, wenn Sie am Anfang oder Ende der Wandersaison aufbrechen wollen. Wenden Sie sich an Tourismusbüros, die Hüttenwirte, die lokalen Wanderleiter und Bergführer, die lokalen Alpenvereine oder Wanderverbände –
siehe oben. Überprüfen Sie auch die genauen Öffnungszeiten der Hütten oder Unterkünfte: Die in unseren Etappenbeschreibungen angegebenen Monate sind nur ein ungefährer Hinweis. Außerhalb der Öffnungszeiten bieten viele, aber nicht alle, Alpenvereinshütten auch eine Winterstube für Übernachtungen. Allerdings müssen Sie manchmal den Schlüssel im Voraus abholen!

Im Gebirge kann sich das Wetter sehr rasch ändern. Stellen Sie sich auf Hitze genauso wie auf Schneestürme mitten im Sommer ein und rechnen Sie mit Gewittern am späten Nachmittag (meiden Sie dann exponierte Grate!).

3.    
Welche Ausrüstung brauche ich?
Wanderschuhe mit gutem Profil und gutem Halt für die Knöchel, mehrere Kleidungsschichten für wechselnde Temperaturen, Regenschutz (auch für den Rucksack), Wanderstöcke je nach Belieben. Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Ausrüstung. Verlassen Sie sich niemals auf Mobiltelefone um Hilfe zu holen; der Empfang außerhalb bewohnter Gebiete ist sehr lückenhaft und außerdem können Sie Ihren Akku vielleicht nicht regelmäßig aufladen. Wanderkarten und Kompass (
siehe unten). Und natürlich Essen, falls es unterwegs keine Hütte gibt, immer ausreichend Wasser (abhängig davon, ob es unterwegs Quellen gibt) und Kleinigkeiten zur Stärkung, die auch für Notfälle reichen müssen.

Für Übernachtungen empfehlen wir für Ihren Komfort und aus Hygienegründen einen leichten Schlafsack aus Seide oder Baumwolle, der in den Hütten des Österreichischen und Deutschen Alpenvereins sogar verpflichtend ist. Außerdem eine Stirnlampe/ Taschenlampe. Vermeiden Sie unnötiges Gewicht und nehmen Sie nicht zu viele Toiletteartikel mit, da viele Berghütten ohnehin keine Duschen haben (eingeschränkte Wasser- und Energieversorgung, schwierige Abwasserentsorgung). Bevorzugen Sie biologisch abbaubare Produkte.

4.    
Organisieren Sie Touren? Wird ein Gepäcktransport angeboten?
Das Netzwerk der Via Alpina organisiert selbst keine Touren. Wir richten allerdings immer mehr Partnerschaften mit Tourenanbietern und Agenturen ein, die geführte oder eigenständige Wanderungen auf der und rund um die Via Alpina anbieten. Die derzeitigen Angebote finden Sie in der Rubrik
Die Wanderungen auf unserer Webseite und die örtlichen Aktivitäten für Gäste sind auf der Seite jedes Etappenziels beschrieben.
Viele dieser Touren beinhalten auch einen Gepäcktransport mit Lieferwagen oder Lasttieren. Außerdem organisieren einige lokale Anbieter oder Berghütten einen Rucksacktransport auf Anfrage: siehe Links auf den Seiten der Etappenpunkte.

5.    
Welche Wanderführer gibt es?
In der Rubrik
Dokumentation auf unserer Internetseite finden Sie alle derzeit verfügbaren Wanderführer (in Papierform) und Dokumente, egal ob diese von unserem Netzwerk oder von anderen veröffentlicht wurden. Aufgrund des begrenzten Marktes war es bisher nicht möglich in all den notwendigen Sprachen Verlage für Wanderführer für alle Via Alpina Abschnitte zu finden. Unter anderem aus diesem Grund bieten wir Ihnen bald die Möglichkeit Ihren eigenen Wanderführer online zu erstellen und auszudrucken.


6.    
Muss ich Wanderkarten mitnehmen? Wo erhalte ich diese?
Die auf unserer Webseite angezeigten Google® Karten sollen Ihnen nur bei der Planung Ihrer Wanderung helfen. Die Etappenbeschreibungen wurden von sehr vielen Partnern in allen Alpenregionen erstellt und werden je nach Region unterschiedlich oft aktualisiert. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass es noch einige Ungenauigkeiten und Qualitätsunterschiede bei den Beschreibungen gibt, genauso wie bei der Markierung der Wege. Für unterwegs empfehlen wir die Mitnahme eines GPS-Geräts oder geeigneter topographischer Karten im Maßstab 1:50.000 oder 1:25.000. Ein Kompass ist ebenfalls empfehlenswert. Für Weitwanderungen können Sie die Option „postlagernd“ wählen und so die Karten zu den jeweiligen Teilstücken entlang des Weges schicken und erhalten.

Bei unseren Etappenbeschreibungen verweisen wir auf die üblichen Karten für jedes Gebiet. In vielen ist nun auch der Wegverlauf der Via Alpina eingezeichnet. Sie können diese Karten in jedem guten Buchgeschäft, das Reiseliteratur führt, bestellen oder direkt über die folgenden Webseiten beziehen (oft mit Preisermäßigung für Vereinsmitglieder):
www.dav-shop.de (Ost- und Zentralalpen, auch einige für die Westalpen), www.alpenverein.at/shop (Ost- und Zentralalpen), www.pzs.si/index.php?stran=Trgovina&kat=6 (Slowenien), www.shop.wandern.ch (Schweiz), www.ffrandonnee.fr/boutique/catalogue-topos-guides.aspx (Frankreich) und die Webseiten der einzelnen Verlage.

7.    Und wie steht‘s mit digitalen Karten?
Digitale Karten werden mehr und mehr benutzt, als Ersatz oder Ergänzung fürs Papier, insbesondere um die eigenen Route einzuzeichnen und zu studieren. Sie können kostenlos folgende offizielle topographischen Karten ansehen und ausdrucken: www.geoportail.fr (Frankreich mit Monaco), map.schweizmobil.ch (Schweiz mit Liechtenstein), www.austrianmap.at (Österreich), geoportal.bayern.de/bayernatlas (Deutschland), geopedia.si (Slowenien), www.regione.piemonte.it/sentgis (Italien: Piemont), www.trekking.suedtirol.info (Italien: Südtirol).
Schlagen sie auch in der gemeinschaftlichen Kartographie www.openstreetmap.org nach („Cycle“-Schicht auswählen, welche die Höhenlinien beinhaltet).

Während der Wanderung selbst können Sie eine der vielen Apps für Smartphones und andere Mobilgeräte mit GPS-Empfänger verwenden. Wir empfehlen insbesondere iPhiGéNie mit den französischen Karten, Monolit2go mit den slowenischen, und schauen Sie auch OsmAnd, myTrails, twoNav, Trails und Runtastic an. Das Gebiet entwickelt sich ständig!

Vorsicht allerdings: sparen Sie ihre Batterien, denn es wird nicht in jeder Hütte möglich sein sie aufzuladen, da viele selbst nur über begrenzte Stromressourcen verfügen!

8.    
Muss ich jede Unterkunft im Voraus buchen? Gibt es Ermäßigungen für Via Alpinisten?
Ja und nein. Aufgrund der Abgelegenheit der Hütten müssen Hüttenwirte mit ihren Vorräten sehr sorgsam umgehen. Daher wissen sie es zu schätzen, wenn sie bereits im Vorhinein wissen, wie viele Leute übernachten und vor allem bei ihnen essen wollen. Außerdem können einige Hütten in der Hauptsaison und an Wochenenden voll belegt sein. Für Sie und die Wirte ist es deshalb am besten, wenn Sie kurz anrufen. Das können Sie meistens auch am Vorabend in der Hütte, in der Sie gerade sind, erledigen. Einige Hütten sind mit einem Online-Reservierungssystem verbunden (siehe Links bei unseren Informationen zu den Unterkünften), aber derzeit gibt es kein System für die gesamte Via Alpina. Wenn Sie allerdings nur allein oder zu zweit unterwegs sind, finden Sie normalerweise immer einen Schlafplatz.

Bei den Übernachtungsmöglichkeiten in Dörfern gibt es große Unterschiede. Auch hier buchen Sie am besten direkt oder über die Tourismusbüros etwa einen Tag im Voraus, damit Sie nach einem anstrengenden Wandertag nicht noch von einem Quartier zum nächsten ziehen müssen.

Derzeit gibt es kein Gesamtabkommen mit Unterkünften entlang des Weges über Ermäßigungen für Via Alpinisten. Die meisten großen europäischen Alpenvereine oder Wanderverbände sind jedoch Teil des so genannten „UIAA Gegenseitigkeitsabkommens”. Wenn Sie also Mitglied eines dieser Vereine sind, erhalten Sie beträchtliche Ermäßigungen in allen Hütten, die einem anderen Verband gehören (bis zu 50% auf Übernachtungen und manchmal auch auf Speisen). Für eine Weitwanderung lohnt sich diese Investition sicherlich. Zu bemerken: die englischsprachige Sektion "Britannia" des Oesterreichischen Alpenvereins nimmt Mitglieder aus der ganzen Welt auf (
www.aacuk.org.uk).

9.    
Darf ich in den Hütten selbst mitgebrachte Speisen essen?
Heutzutage kaufen die meisten Wanderer in den Alpenhütten Frühstück und Abendessen vor Ort. Damit verringert sich das Gewicht des Rucksacks deutlich und man hat die Möglichkeit regionale Spezialitäten zu kosten. Für die Hüttenwirte stellt der Verkauf von Mahlzeiten eine wichtige Einnahmequelle dar, da sie oft nur einen sehr geringen Anteil der Übernachtungsgebühr behalten bzw. Pacht an die Eigentümerorganisation der Hütte bezahlen.

Nichtsdestotrotz akzeptieren die Alpenvereinshütten Selbstversorger als Entgegenkommen vor allem gegenüber Wanderern mit kleinem Budget. Aber nur wenige Hütten haben eigene Kochnischen (fast ausschließlich in Frankreich und der Schweiz) oder erlauben das Kochen auf den Tischplatten. Sie müssen dann möglicherweise im Freien kochen. Herde oder Kocher werden von noch weniger Hütten zur Verfügung gestellt.

In privat betriebenen Hütten ist eine Selbstversorgung meistens nicht erlaubt.

10.  
Kann man anstelle der Übernachtung in den empfohlenen Hütten und Unterkünften auch biwakieren?
Egal ob mit oder ohne Zelt, das Übernachten unter freiem Himmel ist eine hervorragende Möglichkeit die Natur zu erleben – und noch dazu billig. Doch damit sind mögliche negative Auswirkungen auf die Umwelt verbunden. Dazu kommt, dass viele Gebiete in den Alpen forstwirtschaftlich oder als Weideland genutzt werden und in öffentlichem oder in Privatbesitz sein können. Deshalb sind die Regeln für das Biwakieren von Land zu Land, aber auch von Gebiet zu Gebiet sehr unterschiedlich. In den meisten Nationalparks und Gebieten unter strengem Naturschutz (siehe die Links bei unseren Etappeninformationen) ist das Übernachten im Freien verboten oder geregelt, ebenso wie in den österreichischen Bundesländern Tirol und Kärnten und in mehreren Gemeinden in verschiedenen Teilen der Alpen. Kontrollen durch Wächter und Geldstrafen bei Nichteinhaltung der Vorschriften sind möglich.

Außerhalb der oben genannten Gebiete ist es theoretisch oft notwendig die Erlaubnis des Grundeigentümers einzuholen, was in entlegenen Gebieten natürlich meist nicht leicht machbar ist. Biwakieren oberhalb der Baumgrenze wird dort normalerweise für eine Nacht und eine kleine Personengruppe toleriert, solange die notwendigen Vorkehrungen getroffen werden (siehe unten). Veranstalter von Touren u.ä., die regelmäßig an einer Stelle zelten wollen, müssen unbedingt die Genehmigung des Grundeigentümers oder der Behörden einholen.

Im Gegensatz beispielsweise zur nordamerikanischen Wildnis sind nur wenige Gebiete in den Alpen eigens für Übernachtungen im Freien vorgesehen. Außerhalb der Öffnungszeiten bieten viele Alpenvereinshütten jedoch einen offenen Winterraum als Schlafstätte. Sind die Hütten geöffnet, so können Sie die Wirte um Erlaubnis fragen, ob Sie in der Nähe campieren und eventuell gegen eine kleine Gebühr die Sanitäranlagen benützen dürfen. In unseren Etappeninformationen verweisen wir auch auf Biwakschachteln, die genutzt werden können.

Für ein verantwortungsvolles Biwakieren:

-    Meiden Sie sensible Bereiche, die von Wildtieren bevorzugt werden, wie Übergangsgebiete zwischen Wald und Wiesen, Gehölzgruppen, Gebiete mit vielen Tierspuren, Gebüsch, Feuchtgebiete, Auen und Inseln;
-    Schlagen Sie Ihr Lager mindestens 100 m von Fließgewässern entfernt auf, damit es zu keiner Verunreinigung kommt;
-    Verwenden Sie Campingkocher vorsichtig und machen Sie nur dort Feuer, wo es erlaubt ist und nachdem Sie alles entzündbare Material im Umkreis entfernt haben. Lassen Sie ein Feuer nie unbeaufsichtigt, bis es vollständig gelöscht ist;
-    Machen Sie keinen Lärm, vor allem in der Dämmerung, wenn Wildtiere am aktivsten sind;
-    Richten Sie eine Naturtoilette mindestens 50 m von Gewässern entfernt ein; vergraben Sie Exkremente und biologisch abbaubares Toilettenpapier oder decken Sie sie mit Steinen usw. ab, nehmen Sie alle anderen Materialien (Damenbinden, Tampons etc.) mit;
-    Waschen Sie sich und erledigen Sie Ihren Abwasch in mindestens 30 m Entfernung von Gewässern, verwenden Sie dazu nur biologisch abbaubare Produkte;
-    Nehmen Sie Ihren Hund in der Dämmerung und in der Nacht an die Leine;
-    Lassen Sie keinerlei Lebensmittel (oder Teller und Töpfe mit Lebensmittelresten) über Nacht im Freien;
-    Hinterlassen Sie den Ort selbstverständlich so, wie Sie ihn vorgefunden haben. Nehmen Sie den gesamten Müll mit (auch kompostierbares Material, das in großer Höhe Jahre benötigt um zu verrotten) und entsorgen Sie ihn in den entsprechenden Müllbehältern im Tal (oder noch besser zu Hause).

11.  
Gibt es Trinkwasser entlang der Wanderwege?
Natürlich finden Sie viele Quellen und Bäche entlang der Alpenwanderwege sowie Brunnen in vielen Bergdörfern. Allerdings kann nur selten garantiert werden, dass es sich tatsächlich um Trinkwasser handelt. Das Trinken aus Quellen und Bächen in oder unterhalb von Weidegebieten (Viehherden und Wildtiere) ist nicht empfehlenswert. Denken Sie eventuell daran, im Handel erhältliche Wasserreinigungssysteme zu verwenden.

In Kalkgebieten führen gerade zu Beginn und Ende des Sommers sehr wenige Quellen Wasser. Erkundigen Sie sich daher an Ihrem Ausgangspunkt. Es kann sein, dass Sie Ihr Trinkwasser für den ganzen Tag mitnehmen müssen.

In einigen Berghütten müssen Sie möglicherweise für Trinkwasser bezahlen, vor allem in Kalkgebieten, wenn zu Saisonbeginn oder -ende keine Quelle in Hüttennähe vorhanden ist.

12.  
Darf ich meinen Hund mitnehmen?
In den meisten Gebieten, ja, aber in manchen Naturschutzgebieten (wie den meisten Nationalparks) sind Hunde nicht erlaubt, da sie den dort lebenden Wildtieren Schaden zufügen könnten. Bei unseren Etappenbeschreibungen finden Sie Informationen über den Schutzstatus eines Gebiets und normalerweise einen Link: Bitte erkundigen Sie sich nach den geltenden Vorschriften!

Oft müssen Sie Ihren Hund auch an der Leine führen, wenn Sie Kuh- oder Schafweiden durchqueren. Respektieren Sie die Arbeit der Hirten. Hunde dürfen normalerweise nicht in den Berghütten schlafen.

Informieren Sie sich auch über Impfvorschriften für jedes Land, in dem Sie wandern wollen.


13.  
Ist die Via Alpina mit dem Mountainbike befahrbar?
Die Via Alpina ist für das Wandervergnügen gedacht. Daher sind viele Abschnitte nicht für Mountainbikes geeignet und teilweise ist das Mountainbiken sogar verboten. Als
Pietro Marescotti auf den fünf Wegen der Via Alpina mit dem Mountainbike fuhr, konnte er nur etwa ein Drittel des Weges tatsächlich im Sattel zurücklegen und musste sein Rad ein Drittel schieben und das letzte Drittel tragen. Seine Tour hat ihm zwar sehr viel Freude bereitet, dennoch können wir die Via Alpina nicht als Mountainbikeroute empfehlen.

Rund um die Via Alpina gibt es jedoch jede Menge Mountainbikestrecken. Fragen Sie bei Tourismusbüros und Spezialistenverbänden danach, die ihnen Tipps geben können. Nehmen Sie jedoch immer Rücksicht auf die anderen Wegenutzer.

Vielleicht wird es eines Tages eine Via Alpina für Radfahrer geben, aber sicher nicht in naher Zukunft...


14.  
Brauche ich ein Auto / Wie komme ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Via Alpina?
Lassen Sie Ihr Auto nach Möglichkeit zu Hause!
Berghütten unternehmen große Anstrengungen ihren Energieverbrauch zu senken, also leisten Sie bitte Ihren Beitrag zum Umweltschutz auf dem Weg dorthin. Die Via Alpina führt sehr oft in der Nähe von Bahnhöfen vorbei. Im Schnitt gibt es alle zwei bis drei Tage einen Ort mit Busanbindung (siehe Piktogramme bei unseren Etappeninformationen sowie die Weblinks für jedes Etappenziel). Versuchen Sie, solche mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbare Ausgangs- und Endpunkte für Ihre Wanderung zu wählen.

Vielleicht dauert die An/Abreise etwas länger, aber dafür müssen Sie sich keine Gedanken darüber machen, wie Sie nach einer langen Wanderung zu Ihrem Auto zurück gelangen. In öffentlichen Verkehrsmitteln bietet sich außerdem oft die Gelegenheit Menschen kennen zu lernen. Je mehr die Dienste genutzt werden, desto größer ist der Anreiz sie zu erhalten und auszubauen!

Wenn Sie in einem Dorf übernachten, kann Ihr Gastgeber Sie auf Anfrage manchmal sogar von der Bushaltestelle oder Ihrem Ausgangspunkt abholen und Sie zum Ausgangspunkt der Wanderung des nächsten Tages bringen.

Die meisten Bahnverbindungen innerhalb Europas und viele Busstrecken finden Sie auf den mehrsprachigen Webseiten
www.bahn.de und www.sbb.ch.

15.  
Welche administrativen Vorschriften (Visum, Krankenversicherung…) muss ich beachten?
Alle acht Alpenländer sind Teil des Schengenraums, d.h. Staatsbürger der EU-Mitgliedstaaten und aus mehr als 30 weiteren Ländern sowie alle Reisenden mit einer Aufenthaltsgenehmigung für ein Schengenland können sich
90 Tage lang (innerhalb von 6 Monaten) frei auf der Via Alpina bewegen, solange sie einen gültigen Lichtbildausweis mit sich führen.

Wenn Sie nicht unter diese Regelung fallen, können Sie ein einziges Schengenvisum bei der Botschaft oder dem Konsulat des Landes, in das Sie zuerst einreisen oder in dem Sie sich am längsten aufhalten werden, beantragen. Mit dem Visum haben Sie das Recht den gesamten Schengenraum 90 Tage lang innerhalb von 6 Monaten zu besuchen. Zusätzlich ist ein Reisepass erforderlich, der noch mindestens bis 6 Monate nach dem Ende Ihres Aufenthalts gilt, sowie eine gültige Reiseversicherung.

Falls Sie länger als diese 90 Tage bleiben wollen, müssen Sie in einem der Länder um Aufenthaltsgenehmigung ansuchen (Visum D) – was leider schwierig sein kann, wenn Sie keine fixe Adresse haben werden.

Was die Krankenversicherung betrifft, so haben Staatsangehörige aus EU-Ländern, der Schweiz, Liechtenstein, Norwegen und Island in allen Alpenländern mit Ausnahme von Monaco den gleichen Zugang zum öffentlichen Gesundheitswesen wie die Staatsbürger dieser Länder. In einigen Ländern ist die Behandlung kostenlos, in anderen müssen Sie einen Teil der Kosten übernehmen und in wieder anderen müssen Sie die Kosten zur Gänze tragen und danach um Rückerstattung ansuchen. Eine europäische Krankenversicherungskarte erleichtert die Verfahren (siehe
ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=559&langId=de).

Wenn Sie aus einem anderen Land kommen oder zur Deckung von zusätzlichen Rettungs-, Reise-, Unterkunfts- sowie Rückführungskosten bei Krankheit oder einem Unfall und für Haftpflicht sollten Sie eine geeignete Reise- und Krankenversicherung abschließen. Alle großen Wandervereine oder –verbände bieten ihren Mitgliedern eigene Versicherungen an.

Für die Alpenländer sind keine Impfungen verpflichtend vorgesehen.


16.  
Leben in den Alpen gefährliche Tiere?
Nachdem sie im 18. und 19. Jahrhundert beinahe ausgerottet wurden, scheinen die großen Raubtiere in die Alpen zurückzukehren: In den Ostalpen kommen wieder Bären vor, in den Westalpen Wölfe und Luchse im gesamten Alpengebiet. Insgesamt leben jedoch weniger als 50 Bären und Wölfe und etwas mehr als 100 Luchse in den Alpen. Diese Tiere sind sehr scheu und werden fast immer versuchen, eine Begegnung mit Ihnen zu vermeiden.

Nähern Sie sich Wildtieren (auch Steinböcken, Gämsen und Murmeltieren…) nicht weiter, als diesen das angenehm erscheint. Laufende Kühe können beeindruckend sein, halten Sie ebenfalls einen Sicherheitsabstand ein.

Die weißen Pyrenäen-Berghunde (Patou), die in den französischen Alpen mit Schafherden großgezogen werden und diese vor Angriffen durch Wölfe und streunende Hunde schützen, können aggressiv werden, falls Sie der Herde zu nahe kommen. Machen Sie lieber einen großen Bogen um Hund und Schafe, bleiben Sie ruhig und bedrohen Sie den Hund in keiner Weise.

Tollwutfälle sind sehr selten, kommen aber vor allem bei Hunden, Füchsen und Fledermäusen vor. Falls Sie von einem Hund gebissen werden, konsultieren Sie innerhalb weniger Tage einen Arzt.

In den Alpen leben nur zwei giftige Schlangenarten: die Aspisviper (Vipera aspis) und die Kreuzotter  (Vipera berus), die man an ihren vertikal-elliptischen (katzenähnlichen) Pupillen erkennt. Auch Schlangen greifen nur an, wenn sie überrascht werden. Stampfen Sie fest auf, bevor Sie sich auf sonnigen Wiesen oder Felsen niederlassen. Nach einem Biss sollte innerhalb einiger Stunden ein Arzt aufgesucht werden, obwohl für Erwachsene normalerweise keine Todesgefahr besteht.

Vorsicht vor einem der kleinsten Alpentiere: es gibt relativ viele Zecken, die teilweise Borreliose
übertragen. Suchen Sie am Abend nach der Wanderung nach Zecken auf ihrem Körper und entfernen sie diese. Sollte sich ein Zeckenbiss entzünden, wenden Sie sich an einen Arzt oder Apotheker.

17.  
Was muss ich noch über das Wandern in den Alpen wissen?
Die Alpen sind das größte Naturgebiet Europas, aber auch ein Kulturraum, der seit prähistorischer Zeit besiedelt ist und in dem heute etwa 14 Millionen Menschen, vor allem in den Städten, leben. Jedes Jahr besuchen 60 Millionen Menschen die Alpen. Das ökologische und kulturelle Gleichgewicht ist empfindlich. Bitte:
-    Bleiben Sie auf den markierten Wegen. Ein Verlassen der Wege führt zu Erosion, da das Regenwasser Ihren Spuren folgt;
-    Stören Sie die Wildtiere besonders in der Dämmerung (Futterzeit) nicht;
-    Nehmen Sie keine Blumen oder Mineralien mit;
-    Seien sie äußerst vorsichtig, wenn Sie Feuer machen – erkundigen Sie sich, ob es überhaupt erlaubt ist (siehe auch oben
Kann man biwakieren);
-    Hinterlassen Sie keinen Müll, auch keinen verrottbaren, der in großer Höhe Jahre zur Zersetzung braucht, und entsorgen Sie ihn in den entsprechenden Behältern im Tal (oder noch besser zu Hause). Lassen Sie unnötige Verpackungen zu Hause.
-    Schließen Sie Tore und Gitter hinter sich, damit Nutztiere nicht ausbrechen können;
-    Was die Befriedigung natürlicher Bedürfnisse betrifft, so entfernen Sie sich vom Weg und mindestens 50 m von Fließgewässern (niemals in Höhlen oder Ruinen!) und vergraben Exkremente und wieder verwertbares Toilettenpapier. Binden, Tampons u.ä. nehmen Sie mit ins Tal;
-    Erkundigen Sie sich nach spezifischen Vorschriften in Nationalparks, Naturschutzgebieten und anderen Schutzgebieten und halten Sie diese ein (nutzen Sie dazu auch die Links bei unseren Etappenbeschreibungen);
-    Reisen Sie nach Möglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Falls Sie mit dem Auto kommen, parken Sie auf den vorgesehenen Parkplätzen, damit Sie niemandem den Weg versperren.

Halten Sie sich an den Spruch: "Nehmen Sie nur Eindrücke mit, hinterlassen Sie nur Fußabdrücke!"


Ihre Sicherheit und die anderer Wanderer ist wichtig: Planen Sie Ihre Wanderung sorgfältig und überprüfen Sie die Kondition aller Teilnehmer vor und während der Wanderung (siehe auch Einträge unter
Schwierigkeit, Wetter und Ausrüstung
oben). Achten Sie unbedingt darauf keine Steine loszutreten, die andere verletzen könnten. Falls sich doch ein Stein löst, rufen Sie anderen Wanderern eine Warnung zu!! Bei einem Unfall bleiben Sie ruhig. In vielen Fällen können Sie sich selbst und anderen helfen. Falls das nicht möglich ist, wählen Sie den internationalen Notruf 112, aber Vorsicht, in vielen Bergregionen gibt es keine Netzabdeckung für Ihr Mobiltelefon. Rufen Sie um Hilfe, machen Sie Lichtsignale oder schwenken Sie große Kleidungsstücke, um auf sich aufmerksam zu machen. Eine verletzte Person sollte normalerweise am Unfallort bleiben und darf nie allein gelassen werden.